Abschied mit Beigeschmack: Füchse verlieren letztes Heimspiel der Saison

01.06.2017 9:21
Für die Füchse Berlin sollte das letzte Heimspiel der Saison 2016/2017 gegen den VfL Gummersbach mit einem Erfolgserlebnis enden. Allerdings mussten die Hauptstädter im Kampf um die vorderen Tabellenplätze einen 27:28 (15:19)-Rückschlag hinnehmen. Auf der anderen Seite hingegen brach die große Jubelarie aus: Der abstiegsbedrohte VfL Gummersbach erkämpfte sich zwei immens wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Matchwinner der Begegnung war Rückkehrer Julius Kühn, der seine Mannschaft mit elf Toren zum Sieg führte. Den Füchsen Berlin waren die kräftezehrenden Spiele gegen den SC Magdeburg und gegen den TVB Stuttgart deutlich anzumerken. Meistens kamen die Hausherren einen Schritt zu spät gegen die hochmotivierten Gummersbacher, die schnell deutlich machten, dass sie hier in Berlin zu einem Punktgewinn kommen wollten. Julius Kühn setzte den ersten Treffer der Partie. Kresimir Kozina, der sein letztes Heimspiel für die Füchse Berlin absolvierte, traf von der Kreismitte zum Ausgleich. Matthias Puhle, der den Vorzug vor Carsten Lichtlein im Tor der Gäste erhielt, zeigte wie auch seine Vorderleute eine gute Leistung und ermöglichte mit sehenswerten Paraden mehrere Tempogegenstöße. Die Gummersbacher wirkten frisch und nutzten ihre Chancen eiskalt aus. Nach einem weiteren Treffer von Kühn und Evgeni Pevnov setzte Florian Baumgärtner aus dem Rückraumzentrum nach zum 2:4 (9.). Berlin musste um den Anschluss kämpfen, doch die Fehlerquote blieb hoch. Fabian Wiede unterlief der Fehlpass im Spielaufbau, Andreas Schröder sprang dazwischen und traf mit dem nächsten Konter zum 7:10 (19.). Velimir Petkovic war sichtlich bedient und nahm folgerichtig die Auszeit. Die taktische Pause wirkte für die Füchse zumindest kurzzeitig. Bjarki Elisson und anschließend Hans Lindberg per Siebenmeter verkürzten auf 9:11. Allerdings blieb der VfL am Drücker und kam erneut zur Drei-Tore-Führung. Neben spektakulären Treffern aus dem Rückraum erwies sich Kühn auch von der Siebenmeterlinie als treffsicher. Das 10:13 (25.) war bereits sein siebter Treffer im ersten Durchgang. In der Zwischenzeit holte Steffen Fäth für die Füchse Berlin die Kohlen aus dem Feuer. Bis zur Pause setzte der Rückraumspieler mit drei kraftvollen wie platzierten Treffern wichtige Zeichen. Allerdings lief bei der Abwehrleistung der Füchse wenig zusammen. Eine Körpertäuschung von Christoph Schindler reichte, um die Verteidigung zu knacken. Silvio Heinevetter wurde von seinen Vorderleuten oft alleine gelassen und war den freien Würfen der Gummersbacher ausgeliefert. Weitere leichte Treffer der Gäste folgten, die durch Tobias Schröter auf 15:19 zur Halbzeit davonzogen. Erst nach dem Seitenwechsel verbesserte sich die Abwehrleistung der Füchse Berlin, auch weil Petr Stochl für Silvio Heinevetter ins Tor wechselte. Der Kapitän zeichnete sich in den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte mit drei Paraden aus, wodurch seine Mannschaftkollegen nun öfter zu Tempogegenstößen kam. Die Außenspieler Elisson und Lindberg wandelten den Vorteil in Tore um und führten die Füchse schnell auf ein 18:19 heran. Einen Trumpf hatten die Gäste aber nach wie vor: Julius Kühn. Mit einer Einzelaktion aus neun Metern setzte der Rückkehrer den Ball in den Winkel und entlastete sein Team. Egal ob erste oder zweite Liga, der Europameister wird dem VfL Gummersbach sicher fehlen. Er wechselt nach der Saison zur MT Melsungen. Weil nun auch die Berliner deutlich mehr Härte in der Defensive an den Tag legten, entwickelte sich in der Schlussphase eine Abwehrschlacht. Die Gäste blieben in Führung, doch die Füchse kämpften sich immer wieder auf einen Treffer heran. Petr Stochl brillierte jetzt sogar mit einer Doppelparade. Seine Einwechslung zahlte sich aus und brachte den nächsten Gegenstoß ein. Elisson war zur Stelle und traf zum 23:24 (48.). Auf der anderen Seite war Julius Kühn nicht zu halten und setzte mit seinem zehnten Treffer nach. Gummersbach blieb in Führung und holte so viel Zeit wie möglich heraus. Die Schlussphase lief bereits, doch den Füchsen lief die Zeit davon. Hans Lindberg blieb per Strafwurf an VfL-Keeper Matthias Puhle hängen. Somit blieben die Gäste weiterhin in Führung und stellten sich auf den Sturmlauf der Berliner ein, die noch einmal alles versuchten, um das Spiel zu drehen. Noch zwei Minuten verblieben auf der Uhr – Fabian Wiede tankte sich durch und traf zum 26:27. Jetzt tobten die 8244 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle. Auf der Gegenseite behielt Florian Baumgärtner jedoch die Nerven und erhöhte wieder auf zwei Treffer für den VfL. Berlin musste schnell zum Abschluss kommen, Steffen Fäth drückte sich auf halblinker Seite in Wurfposition und traf zum 27:28. Die Schlussminute war angebrochen, die Füchse agierten mit aufgerückter Abwehr, um die Gäste zum Ballverlust zu zwingen. 22 Sekunden vor Schluss glänzte Petr Stochl mit der nächsten Parade, die Auszeit der Füchse folgte. Noch ein Angriff verblieb zum Remis, Hans Lindberg kam auf Rechtsaußen zum Abschluss, doch der Ball segelte am Tor vorbei. Die Schlusssirene ertönte und gleichzeitig ein kollektiver Jubelschrei des VfL Gummersbach, der durch den Sieg die Punkte 20 und 21 einfuhr. Teamkapitän Petr Stochl sagte nach Abpfiff: „Heute durfte ich nach langer Zeit wieder spielen, das hat mich gefreut. Aber das verblasst bei dieser bitteren Niederlage. Die Leistungen bei den letzten Spielen waren nicht so gut, nun müssen wir Kraft finden, um die letzten beiden Saisonspiele zu schaffen.“ Für Kent Robin Tönnesen war es genauso wie für Drasko Nenadic und Kresimir Kozina das letzte Heimspiel als Fuchs. Er sagte: „Wir sind noch nicht fertig. Wir wollen den dritten Platz, alles ist möglich. Wir müssen einfach die letzten zwei Spiele gewinnen und die Daumen drücken. Wir brauchen jetzt auch noch etwas mehr Glück.“ Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl, Lindberg (8/3), Fäth (6), Elisson (5), Wiede (3), P. Nenadic (3), Kozina (2, eine Zeitstrafe), Tönnesen (eine Zeitstrafe), Struck, Gojun, Plaza, D. Nenadic, Drux VfL Gummersbach: Lichtlein, Puhle, Kühn (11/3), Baumgärtner (5), Ernst (2, zwei Zeitstrafen), Schindler (2, eine Zeitstrafe), Pevnov (2), Schmidt (2), Schröder (2), Becker (1), Schroeter (1), Barten, Timm, von Gruchalla Quelle: PM Füchse Berlin

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