„An der Mittellinie zwischen Herz und Hirn umschalten“: HSG Konstanz vor schwerem Spiel bei Meister Kornwestheim

29.09.2018 11:38
Foto: Peter Pisa
3. Liga: SV Salamander Kornwestheim – HSG Konstanz (Samstag, 20 Uhr, Sporthalle Ost)

Auf das Duell gegen Topteam Pforzheim folgt für die HSG Konstanz eines der schwersten Auswärtsspiele der Saison. Der SV Salamander Kornwestheim gilt nicht nur als sehr heimstarke Mannschaft, sondern wird von vielen Trainern nach der Drittliga-Meisterschaft im vergangenen Jahr und guten Neuzugängen als einer der Topfavoriten gehandelt. Bei der HSG Konstanz ist die Vorfreude auf ein tolles Spiel groß, zumal die Konstanzer von einem Fanbus und mindestens 50 Fans begleitet werden wird.

Nach einem verpflichtenden A-Lizenz-Lehrgang zu den Themen Athletiktraining, Ernährung, Verletzungsprophylaxe und Monitoring im regenerativen Bereich wird auch Cheftrainer Daniel Eblen wieder mit dabei sein, der den 26:22-Sieg seiner Mannschaft gegen Pforzheim im Hotel am Livestream verfolgt hat. „Aber nur alle zehn Minuten mal kurz“, lächelt er. „Alles andere war zu nervenaufreibend.“ Das, was er gesehen hat, gefiel ihm allerdings richtig gut. Vor allem die Körpersprache und der große Einsatz in der Abwehr.

Hier erwartet die junge Mannschaft vom Bodensee erneut Schwerstarbeit. Nach der im Frühjahr mit 41:19 Punkten errungenen Drittliga-Meisterschaft und dem aus finanziellen Gründen nicht wahrgenommenen Recht zum Aufstieg in die 2. Bundesliga – wo der SVK bereits bis 2007 und der Insolvenz des SVK Salamander Stuttgart sieben Jahre in Folge spielte – konnte sich Kornwestheim noch einmal mit Junioren-Nationalspieler Jan Reusch (TV Neuhausen), Nico Hiller (VfL Pfullingen) und Pascal Welz (TSB Horkheim) verstärken. Insgesamt verfügen die Schwaben über viel Erfahrung aus der ersten und zweiten Bundesliga. Christian Wahl spielte lange beim TV Neuhausen, Kreisläufer Julius Emrich kann neben einer Erstligasaison in Bietigheim sogar auf Einsätze in der Champions-League zurückblicken. Top-Torschütze ist Peter Jungwirth, der in der letzten Saison mit 267 Toren und großem Abstand schon Drittliga-Torschützenkönig wurde und auch aktuell mit 49 Treffern das Feld in der 3. Liga anführt. Der Rechtsaußen ist seit Jahren nach seinen Stationen in der ersten Bundesliga bei Magdeburg, Wetzlar und Stuttgart einer der spielbestimmenden Akteure in Liga drei.

„Sie sind eingespielt, haben ihre Meistermannschaft noch einmal verstärkt und spielen einen tollen Handball“, sagt Daniel Eblen. In der Vorwoche war der Tabellenvierte mit 34:29 in Pfullingen erfolgreich, mit „sehr genau ausgewählten Aktionen, als es darauf ankam“, wie er beobachtet hat. Immer, als es eng wurde und der SVK ein Tor benötigt hat, konnte sich Kornwestheim auf ein sehr gefährliches Zusammenspiel in der Kleingruppe verlassen. Dazu tragen nicht nur die erfahrenen Spieler bei, auch „dynamische, junge Talente“, so Eblen, die „noch einmal alles durcheinander gewirbelt haben.“

Deshalb soll auf Konstanzer Seite genau das, was schon in der Vorwoche so gut funktioniert hat, wieder angewendet werden: „An der Mittelinie zwischen Herz und Hirn umschalten“, so der HSG-Coach. Das Herz und die Emotionen, die die HSG Konstanz zuletzt gezeigt haben, sind Grundvoraussetzung, um in Kornwestheim bestehen zu können. „Das kam auch im Stream schon rüber“, war Eblen beeindruckt von seiner Mannschaft und erklärt: „In der Abwehr sind die taktischen Dinge nicht das ausschlagegebende. Viel wichtiger sind Herz und Emotion.“ Dann könne das richtig Spaß machen, verweist er auf den Auftritt gegen Pforzheim. Doch, so einfach sich dies anhört, so schwer ist es, dies in jedem Spiel auf das Neue umzusetzen. Eblen: „Das ist jedes Mal Arbeit von neuem, hier hineinzufinden.“

Helfen könnte dabei die große Unterstützung von den Rängen. Mehr als 50 Fans werden die HSG in die Sporthalle Ost begleiten, sodass sich Konstanz wieder auf lautstarken Rückhalt verlassen kann. „Das ist schon Wahnsinn“, freut sich Eblen. „Diese Stimmung müssen wir aufsaugen, mit in die Abwehr nehmen und mit Begeisterung und Spaß wieder in unser Abwehrspiel kommen.“ Dafür steht ihm ein nahezu kompletter Kader zur Verfügung, lediglich bei Fabian Wiederstein muss abgewartet werden, ob und wenn ja in welchem Umfang er in das Spielgeschehen eingreifen können wird. Die Freude auf schon in der Vorbereitung hochklassige Vergleiche zwischen den beiden Teams ist in beiden Lagern groß.

Die Favoritenrolle möchte jedoch keiner so richtig annehmen. Andre Melchert, Sportlicher Leiter der HSG, sprach davon, wieder so engagiert wie zuletzt spielen zu müssen, „sonst gewinnt man dort keinen Blumentopf“, während Fabian Wiederstein betonte, dass er dies als „Kann- und kein Muss-Spiel“ sieht. Kornwestheims Trainer Alexander Schurr äußerte sich ähnlich: „Konstanz ist ohne Frage ein absolutes Spitzenteam und auf allen Positionen top besetzt, allerdings haben sie bisher noch zwei Gesichter gezeigt.“ Ziel der HSG ist es, an den Auftritt vor einer Woche anzuknüpfen. Wenn dies nicht gelingt, wird sie einen schweren Stand beim amtierenden Drittliga-Meister haben. „Sollte Konstanz uns am Samstag eine Chance geben, werden wir da sein!“, machte Schurr deutlich. „Wir freuen uns auf das Spiel gegen einen spannenden Gegner. Am Ende werden es wie so häufig Kleinigkeiten sein, die das Spiel entscheiden.“

Weitere Informationen unter: www.hsgkonstanz.de

Quelle: PM HSG Konstanz

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