Arbeitssieg sichert erste EHF-Punkte gegen Ribnica

10.02.2017 9:22
Die Füchse Berlin haben am Donnerstagabend das erste Spiel der aktuellen EHF-Gruppenphase gewonnen. Gegen Rokometno Drustvo Ribnica aus Slowenien waren sie mit 25:20 (10:11) erfolgreich. Gegen Ende der ersten Halbzeit sowie zu Beginn der zweiten führten die Slowenen verdient mit bis zu zwei Toren, dabei war ihr Torwart Mark Klaric ein sicherer Rückhalt. Bester Schütze für Berlin war Hans Lindberg mit acht, für Ribnica war es Patrik Leban mit fünf Treffern. In der Startaufstellung begannen wegen der verletzten Spieler Bjarki Elísson (Leistenprobleme) und Kresimir Kozina (doppelter Bänderanriss) Kevin Struck auf Linksaußen und Ignacio Plaza am Kreis. Das erste Tor der Partie erzielte Ribnica durch Patrik Leban, das 0:2 aus Berliner Sicht besorgte Alen Kulenovic. Auch bis zum 1:2 (4. Minute) konnte die Führung gehalten werden – anschließend legten die Berliner durch Petar Nenadic, Hans Lindberg und Paul Drux vor, sodass es nach gut 15 Minuten 7:5 stand. Durch eine bis zu diesem Zeitpunkt konstante Abwehr, die Bälle abfing und den Gegner zu technischen Fehlern zwang, konnten einfache Kontertore erzielt werden. Doch nach gut zwanzig Minuten schlichen sich Fehler zu Hauf ein – begünstigt durch zwei Zeitstrafen gegen Berlin. In Unterzahl brachte der Hauptstadtclub nichts Zählbares zustande. Als Kent Tönnesens zwei Minuten abgelaufen waren, brachte Trainer Velimir Petkovic Christoph Reißky auf Halbrechts. Zu diesem Zeitpunkt ging jedoch vorne nicht viel – auf der anderen Seite kam zudem Ribnica vermehrt zum Zug – entweder über den Kreis oder aus der zweiten Reihe. Als es nur noch 10:9 für Berlin stand (27.), hechtete Silvio Heinevetter einem Heber von Linksaußen hinterher – ihm ging ein lautes „BOOM" über die Lippen, als er ihn parierte. Die Slowenen ließen sich durch die mit 1.000 Zuschauern ausverkaufte Halle antreiben und schafften es, Berlin in arge Bedrängnis zu bringen. Sie spielten einen soliden Angriff, trafen von allen Positionen und standen hinten sicher. Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff konnten sie so das erste Mal ausgleichen, kurz darauf gingen sie sogar in Führung. Ein in letzter Sekunde parierter Siebenmeter von Heinevetter sorgte dafür, dass Ribnica „nur" mit 11:10 aus Gastgebersicht in die Kabine ging. Nach dem Seitenwechsel ging es unverändert weiter, die Gastgeber gingen direkt 12:10 in Führung – die schnelle Mitte brachte durch Mattias Zachrisson das 12:11. Kurz darauf konnten die Slowenen aber per Siebenmeter erneut auf zwei Tore davonziehen. Die technischen Fehler und die Ungereimtheiten im Berliner Angriff besserten sich zunächst nicht. Immerhin traf Heinevetter in der 35. Minute in das leere Tor – Ribnica stand in Unterzahl mit sechs Feldspielern und ohne Torhüter auf der Platte. Eine Art Weckruf für das Berliner Team, das daraufhin wieder in die Spur fand. Zwar ging Ribnica noch einmal in Führung (14:13, 37. Minute), danach wurden die Berliner ihrer Favoritenrolle aber allmählich – mit zwischenzeitlichen Einbrüchen – gerecht. In der 54. Minute stand es deshalb 22:18 für die Füchse Berlin. Gegen Ende wurde der Füchse-Torhüter getauscht: Teamkapitän Petr Stochl kam für Silvio Heinevetter. Dieser parierte die letzten Minuten des Spiels ordentlich, sodass nur noch zwei Bälle in das Berliner Tor fanden, trotz mehrerer freier Würfe vom Sechser. Am Ende stand ein kurzzeitig gefährdetes, aber durchaus verdientes 25:20 für den amtierenden Vereinsweltmeister auf der Anzeigetafel. „Ich bin zufrieden, dass wir die ersten zwei Punkte eingesackt haben. Ich habe so ein Spiel erwartet – die Fans wundern sich vielleicht, aber niemand wusste genau, wie stark Ribnica ist. Die haben bisher im EHF-Pokal kein einziges Spiel verloren, das spricht doch auch für such. Man muss verstehen, was so ein Spiel für diese Stadt bedeutet: das Spiel des Jahres. Die haben sich besonders gut auf uns vorbereitet. Dazu sind viele meiner Jungs frustriert, müde oder kaputt von der WM zurückgekommen und brauchen Zeit, sich umzustellen, auch gedanklich. Auf diese tägliche Arbeit muss man erst mal wieder klarkommen. Aber wir haben nur 20 Tore kassiert, das ist positiv. Ich erwarte dennoch eine Steigerung gegen Lemgo am Sonntag", sagte Trainer Velimir Petkovic nach der Partie. Silvio Heinevetter sagte: „Wir sind hierhergekommen, um zu gewinnen. Dennoch hatten wir viel Respekt vor dem heutigen Gegner. Man muss aber auch sagen, dass es hart für uns war nach der WM - viele Spieler sind spät zurückgekommen, wir hatten wenig Training, und keinen Wettkampf zusammen. Unsere Abwehr war heute okay, der Angriff eher schlecht. Aber wir haben in der zweiten Halbzeit trotzdem in unser Spiel gefunden, das war zum Glück genug, um heute zu gewinnen. Wichtige Punkte, um das Final Four zu erreichen. Jetzt können wir glücklich sein, danke für die tolle Atmosphäre in der Halle." Auch Abwehrchef Jakov Gojun zog ein gemischtes Fazit: „Wir haben heute gegen eine junge Mannschaft mit viel Potenzial gespielt. Die erste Halbzeit war okay, aber am Ende war das nichts. Erst in der zweiten konnten wir aufdrehen. Das war sicher kein tolles Spiel unterm Strich, aber das Wichtigste sind die zwei Punkte. Jetzt haben wir nur drei Tage Vorbereitung für den TBV Lemgo." Der nächste Gegner in der Gruppe A des EHF-Cups ist am 19.02. in der Max-Schmeling-Halle das französische Team aus Saint-Raphael. Anpfiff ist um 15:00 Uhr. Quelle: PM Füchse Berlin

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