22:0 Punkte lautet die Ausbeute der Bergischen Löwen nach dem 29:18 (15:10)-Heimsieg gegen den Tabellenvierten HSG Nordhorn-Lingen, der nur in der Anfangsphase der Partie mithalten konnte und sich früh in Halbzeit Zwei empfindlich geschlagen geben musste.
Anwurf HSG, doch das erste Tor des Abends erzielte Linus Arnesson nach vorhergegangener Rudeck-Parade – die Löwen wollten gleich von Beginn an ihr Revier im Spitzenspiel der 2. Handball-Bundesliga markieren. Doch Nordhorn drehte den Spieß schnell auf 1:4 (4.) herum, nachdem die Bergischen gleich mehrfach überhastet vergeben hatten und die Gäste konzentriert verwandelten. Der BHC fing sich glücklicherweise schnell und stellte durch Arnor Gunnarsson per Siebenmeter zum 3:4 (7.) gleich wieder den Anschluss her, Gutbrod nagelte nur einen Angriff später den 4:4-Ausgleich (8.) in das gegnerische Gehäuse. Die neuerliche Gästeführung verhinderte Christopher Rudeck, der mit einem Spagat den Strafwurf von Seidel entschärfte – dafür legte Petrovsky für den BHC wieder vor. Nach fünf Toren in Serie traf die HSG mal wieder, Terwolbeck zum 6:5 (15.). Sehenswert setzen sich die Löwen wieder ab, als Fabian Gutbrod mit einem Diagonalpass seinen Mannschaftskameraden Maciej Majdzinski zum 10:8 (20.) per Kempatrick bediente. Nach dem 11:8 (22.) der Löwen hatte HSG-Coach Heiner Bültmann genug BHC-Dominanz gesehen, bat seine Mannschaft zur Auszeit und stellte auf eine 5:1-Defensivformation um, die den Rückstand bis zur Halbzeitpause allerdings nicht verkürzen konnte – im Gegenteil. Mit einem deutlichen 15:10-Vorsprung schickten die Bergischen Löwen die Niedersachsen in die Kabinen.
Der Fünf-Tore-Vorsprung hatte in der Anfangsphase des zweiten Spielabschnittes nur kurz bestand, denn die Hausherren legten gleich aus einem bärenstark agierenden Abwehr-Torhüter-Paket nach und warfen ein 18:11 (36.) auf die Spielanzeige der mit 2.384 Zuschauern nahezu ausverkauften Solinger Klingenhalle. Nach zwei Gegenstoßtreffern von den BHC-Außen Kotrc und Gunnarsson, knallte Heiner Bültmann für die Gäste nach dem 20:12 (43.) die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch, um seine Mannschaft wachzurütteln und ein Debakel im Bergischen Land zu verhindern – die Begegnung war längst entschieden. Nur fünf Minuten später die nächste Auszeit der HSG, die mittlerweile 25:14 (48.) zurücklag und so gar keine Antworten mehr auf den wirbelnden BHC fand. Gerade einmal acht Gegentore nach dem Wiederanpfiff waren der deutliche Beweis für die Dominanz der Bergischen gegen das Spitzenteam aus Nordhorn, die sich sicherlich mehr als eine deutliche 29:18 (15:10)-Auswärtsniederlage beim verlustpunktfreien Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga ausgerechnet hatten.
Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Heiner Bültmann: „Herzlichen Glückwunsch zum verdienten Sieg. Wir hatten uns viel vorgenommen heute, haben es dann aber nicht gut gemacht, nachdem wir zu Beginn einen Bruch im Spiel hatten. Die Rote Karte war eine schwere Hypothek für uns. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine Phase, in der der BHC uns überrannt hat. Insgesamt ist uns nicht das gelungen, was wir uns vorgenommen hatten. Der Rückzug war nicht gut, wir hatten Systemfehler in der Abwehr. Der BHC hat gezeigt, dass er eine Top-Mannschaft ist. Es war ein gebrauchter Tag für uns. Was bleibt sind zwei verlorene Punkte beim Top-Favoriten.“
Sebastian Hinze: „Es war ein verdienter Sieg für uns. In der Anfangsphase war ich etwas unzufrieden, weil in der Deckung die Kompaktheit fehlte. Das konnte die HSG einfache Tore machen. Offensiv war es okay, aber wir verschießen ein paar freie Würfe. Wir haben dann nicht die Ruhe verloren und es auch geschafft, die Räume eng zum machen und im entscheidenden Moment zu attackieren. Dann haben wir auch gute Paraden von Christopher Rudeck bekommen. Das Tempospiel war sehr gut, und das war auch das Ziel der Woche, weil es ein bisschen gehakt hatte nach der Verletzung von Csaba Szücs. In der zweiten Halbzeit haben wir es gut ausgenutzt, dass Nordhorn ein Spieler im Innenblock fehlte. Es war eine sehr zufriedenstellende Leistung. Herausheben möchte ich Tomas Babak und Maciej Majdzinski, über die wir in der ersten Halbzeit das Spiel in den Griff bekommen haben.“
Viktor Szilagyi: „Die Mannschaft hat so gespielt, wie sie trainiert hat. Der Gegner konnte seine stärken heute überhaupt nicht ausspielen. Das war ein schöner Abend und Sieg.“
Schiedsrichter: Martin Thone und Marijo Zupanovic
Siebenmeter: 6/7 - 3/3
Zeitstrafen: 3 - 4 (Babak, Nippes, Petrovsky - Heiny(2), Vorlicek(2))
Rote Karten: Leenders
Spielverlauf:
1:4 (5.), 5:4 (10.), 7:5 (15.), 9:8 (20.), 11:9 (25.), 15:10 (30.), 17:11 (35.), 18:12 (40.), 22:14 (45.), 26:14 (50.), 26:14 (50.), 29:18 (60.)
Bergischer HC:
Aufstellung:
Olbertz, Rudeck, Boieck - Bettin (2), Darj, Petrovsky (1), Thor Gunnarsson (10/6), Nippes, Majdzinski (2), Kotrc (2), Artmann (1), Babak (3), Gutbrod (2), Arnesson (5), Criciotoiu (1)
Trainer: Sebastian Hinze
HSG Nordhorn Lingen:
Aufstellung:
Kaleun, Buhrmester (1) - Verjans (1), Heiny (1), Leenders (1), Mickal (5/3), Miedema (2), Fraatz, Terwolbeck (2), de Boer (2), Vorlicek (1), Wiese (2), Smit, Seidel
Trainer: Heiner Bultmann
Quelle: PM Bergischer HC 06