Beim Champions League-Gewinner haben die Gallier nichts zu verlieren
27.02.2014 16:15
Die Mission „Klassenerhalt“ findet am kommenden Sonntagnachmittag für den HBW Balingen-Weilstetten seine Fortsetzung beim amtierenden Champions League-Gewinner HSV Handball.
Von den bisherigen Spielen unter dem neuen HBW-Trainer Markus Gaugisch sicher das schwerste Spiel, aber die einfachste Aufgabe. Gegen den haushohen Favoriten haben die Gallier von der Alb nämlich nichts zu verlieren und können völlig befreit aufspielen. Nach derzeitigem Stand der Dinge müssen sie nur eines: Sie dürfen das Torverhältnis nicht aus den Augen verlieren, denn das könnte am Ende unter Umständen noch ganz wichtig werden. Spielbeginn in der o2 World Hamburg ist am späten Sonntagnachmittag um 17:15 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Sebastian Grobe und Adrian Kinzel aus Braunschweig.
Es sind nach wie vor nur vier Teams in der DKB Handball-Bundesliga die 2014 noch kein Spiel verloren haben. Nach drei Spieltagen sind die Westen des 18-fachen und amtierenden Deutschen Meisters aus Kiel, des Champions League-Gewinners aus Hamburg und des EHF Pokal-Gewinners Rhein-Neckar-Löwen noch völlig unbefleckt und in einer Tabelle nur für das Jahr 2014 kämen dann bereits die Gallier von der Alb. Sie sind ebenfalls noch ungeschlagen, haben aber in Emsdetten einen Zähler abgegeben. Jetzt könnte man natürlich darüber diskutieren, ob dieser Punktverlust notwendig war oder nicht. „Es ist so. Wir können es nicht ändern und müssen damit leben“, hat HBW-Coach Markus Gaugisch das Spiel in Emsdetten längst abgehakt. Hätte den Schwaben nach dem Jahreswechsel jemand 5:1 Punkte versprochen – sie hätten sofort ohne Wenn und Aber eingeschlagen und wären hoch zufrieden gewesen.
„Es hätte für uns mit unserem neuen Trainer nicht viel besser laufen können“, ist auch Geschäftsführer Bernd Karrer sehr zufrieden. Im gefällt besonders die neue Euphorie und das Selbstvertrauen der Mannschaft. „Dieses Selbstvertrauen müssen wir mitnehmen nach Hamburg und egal was dort passiert, wir dürfen uns nicht verstecken und müssen versuchen unser Ding zu machen“, weiß Karrer zwar, dass es unter normalen Umständen in Hamburg für den HBW nichts zu erben gibt, aber „genau so wenig haben wir etwas zu verschenken“, ist für ihn das Spiel erst entschieden, wenn in der o2 World die Schlusssirene ertönt ist. So sieht es auch sein Chef-Trainer Markus Gaugisch: „Wenn Hamburg einen normalen Tag hat, können wir uns wahrscheinlich strecken wie wir wollen und es wird nichts zu holen geben.“ Ihm ist es wichtig, dass „wir nach uns schauen und, dass wir das, was wir uns vornehmen zu hundert Prozent machen“.
Gegen den HSV Handball wird der Balinger Coach mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf den gleichen Kader zurückgreifen können, wie zuletzt gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Für Rechtsaußen Florian Billek kommt das Spiel in Hamburg noch zu früh. „Mit ihm trainieren wir im Moment noch individuell und hoffen, dass er uns bis zum Spiel gegen den Bergischen HC wieder zur Verfügung steht“, will Markus Gaugisch am Sonntag kein unnötiges Risiko eingehen. Anfangs der Woche fehlte auch der österreichische Nationalspieler Roland Schlinger im Training. Ihn plagte eine Erkältung, aber „nichts dramatisches und ich gehe davon aus, dass er in Hamburg dabei sein wird“, machte sich Gaugisch wenig Sorgen um seine Feuerkraft aus dem Rückraum.
Auch der HSV Handball wird aller Voraussicht nach mit dem gleichen Kader wie zuletzt auflaufen können. Außer Hans Lindberg, der dem HSV aufgrund einer Verletzung am rechten Ringfinger langfristig fehlen wird, kann Trainer Martin Schwalb auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Den haben die jüngsten Hiobsbotschaften hinsichtlich eines finanziellen Desasters bei der HSV Handball Betriebsgesellschaft, verbunden mit der Entlassung von Geschäftsführer Christopher Wendt, anscheinend völlig kalt gelassen. In der Liga ließen die Hanseaten zuletzt dem VfL Gummersbach keine Chance auf einen Punktgewinn und in der Gruppenphase der Champions League musste der dänischen Meister Aalborg HB (mit dem ehemaligen HBW-Spieler Morten Slundt als Spielmacher) am Sonntagnachmittag die Überlegenheit des HSV akzeptieren. Die Gallier von der Alb brauchen sich also keinerlei Hoffnungen hingeben, dass sich die finanzielle Misswirtschaft auf die HSV-Spieler lähmend auswirken könnte – ganz im Gegenteil.
Quelle:
http://www.dkb-handball-bundesliga.de/news/40195