(gek) „Wir müssen besser treffen, dann kriegen wir auch keine Probleme“, stellte Jan Remmlinger, der Mittelmann, fest. „Wir haben zu viel verworfen und schaffen es dadurch, das Ganze nochmals gefährlich zu machen.“ Durchatmen war angesagt auf Seiten der TSG Ludwigshafen-Friesenheim, denn es ist nochmals gut gegangen, und der nächste Heimzweier war perfekt. Die Eulen haben das Match gegen die HSG Konstanz, die von rund 30 Fans begleitet wurden, mit 29:28 gewonnen, nachdem sie mit 17:13 in die Pause gegangen waren. Freilich musste bis zur Schlusssirene gewartet werden, ehe die beiden Punkte und der 10. Heimsieg unter Dach und Fach waren. Für beide Teams war dieser Vergleich das zweite Spiel innerhalb von zwei Tagen gewesen. „Es war eine zähe Partie, in der der Spielfluss fehlte“, analysierte Frank Müller. Der Co-Trainer der Eulen monierte zudem, dass „wir uns in viele Einzelaktionen verwickelt haben. Gegen eine kaltschnäuzigere Mannschaft geht das nicht gut.“ Die TSG musste gegen Konstanz erstmals in diesem Jahr 28 Gegentore hinnehmen, das ist ein Wert, der einen Sieg nicht zwangsläufig erscheinen lässt.
Die ersten 20 Minuten endeten zwar mit einem 8:8-Zwischenstand, doch bis dahin hatte Stefan Henemann, der Keeper der Gäste, bereits sieben Paraden in seiner Statistik stehen und damit eine deutliche TSG-Führung verhindert. Hinzu kamen noch Würfe, die im Toraus oder im gegnerischen Abwehrblock gelandet waren und so den Kontrahenten vom Bodensee in Ballbesitz brachten. Bei den Rothemden wechselten im Angriff starke und schwache Szenen ab, fehlte mitunter die Geduld und vor allem Tempo. Philipp Grimm leitete danach mit seinem zweiten verwandelten Siebenmeter ein Viererpack ein, der dem Team von Ben Matschke eine erste 3-Tore-Führung bescherte. Patrick Weber traf mit einem „Peitschenschlag“ und Denni Djozic legte nach. Bis zur Halbzeit wirkte das Spiel der TSG strukturierter und abgeklärter als zuvor, so dass die Pfälzer nach 30 Minuten mit vier Toren vorne lagen.
Über weite Strecken des zweiten Durchgangs dominierten David Schmidt und seine Kollegen das Geschehen, ohne aber den Sack zuzumachen. Der Vorsprung der Eulen variierte bis zur 56.Minute zwischen zwei und vier Treffern. Nachdem Philipp Grimm das 28:24 markiert hatte, schien dieses Goal eine Vorentscheidung zu sein. Doch dann erhielt Jan Remmlinger eine Zeitstrafe, die Konstanz zu einem Überzahltor nutzte. Dann herrschte auf der Platte Gleichstand, was die Akteure betraf, denn auch Michael Oehler musste für 120 Sekunden vom Feld. Denni Djozic schmetterte vom Strich die Kugel an die Unterkante der Latte, und Gregor Thomann machte auf der Gegenseite sein achtes Tor. Fabian Schlaich ließ ein schnelles 29:27 folgen, zuvor hatte Patrick Weber die TSG-Fans zum Jubeln gebracht. Und die Spannung stieg merklich an, als Paul Kaletsch den Anschlusstreffer gesetzt hatte. Die TSG hatte Ballbesitz und die Möglichkeit zum 30. Treffer, doch Alex Falks Wurf wurde eine Beute von Patrick Glatt. Nun sprintete HSG-Coach Daniel Eblen zum Zeitnehmertisch und warf die Grüne Karte nieder – Auszeit. „Von der Variante her hat das Konstanz gut gemacht“, merkte Frank Müller an, doch ein letzter Wurfversuch des Neulings, von Matthias Stocker abgefeuert, landete am Kopf von Philipp Grimm. Schluss und die Humba konnte mit den Fans gesungen werden.
„Von der Emotionalität her war mir das heute zu wenig, aber solche Spiele kommen vor“, sagte Ben Matschke auf der Pressekonferenz und wollte das zwei Tage zuvor ausgetragene Spiel beim Spitzenreiter Nettelstedt-Lübbecke nicht als Ausrede gelten lassen. „In der 2. Halbzeit hatte Matze Lenz drei Paraden, die waren entscheidend. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben.“
TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Lenz, Röpcke; Grimm (5/4), Dietrich (4), Haider, Feld, Remmlinger, Falk (3), Djozic (4), Weber (8), Dippe (1), Slaninka, Schmidt (4); Trainer: Ben Matschke
HSG Konstanz: Glatt, Henemann; Schlaich (5), Thomann (8/3), Riedel (1), Flockerzie (2), Stocker, Oehler, Kaletsch (4), Krüger, Gäßler (1), Jud (4), Berchtenbreiter (3); Trainer: Daniel Eblen
SR: Christian & David Hannes (TuS Reichshof)
Zuschauer: 1489
Zeitstrafen (in Min.): 12:10, Dietrich (5.), Feld (10.), Dippe (16., 41.), Djozic (55.), Remmlinger (57.) – Stocker (13.), Oehler (17., 58.), Kaletsch (48.)
Rote Karte: Riedel (55.)
Siebenmeter: 6/4 – 4/3, Grimm scheitert an Glatt (55.), Djozic trifft Unterkante der Latte (58.)
Team-Time-out: 29:20, 43:41, 59:36 – 19:00, 54:49, 59:52
Spielfilm: 3:3 (7.), 6:6 (12.), 8:8 (19.), 11:8 (23.), 13:11 (26.), 17:13 (HZ) – 19:15 (35.), 21:17 (39.), 23:20 (45.), 25:21 (50.), 27:23 (54.), 29:28 (Ende)
Quelle: PM TSG Ludwigshafen-Friesenheim