ThSV Eisenach mit 30:23-Tespielsieg über den HSV Bad Blankenburg beim „Tag des Handballs“ an der Landessportschule
Zum Tag des Handballs zu Gunsten des Stationären Kinder- und Jugendhospiz Tambach-Dietharz in der Landessportschule Bad Blankenburg gab es nur strahlende Gesichter. Neben dem Fest für die ganze Familie, einem Testspiel vor über 300 beifallsfreudigen Zuschauern zwischen dem sich im Trainingslager aufhaltenden ThSV Eisenach und dem einheimischen HSV Bad Blankenburg, mit einem standesgemäßen 30:23 (15:12)-Erfolg für die Männer von der Wartburg, freuten sich die Vertreter des Kinderhospiz Tambach-Dietharz über 1.600 € und der Besiegelung einer Zusammenarbeit mit dem ThSV Eisenach. „Ein guter Tag für den Thüringer Handball“, fasste Gerhard Jahn, der extra früher aus dem Urlaub zurückgekehrte Präsident des HSV Bad Blankenburg, den Sonntagnachmittag treffend zusammen. Er nahm damit auch Bezug auf die Kooperation zwischen dem ThSV Eisenach und dem HSV Bad Blankenburg.
Ein Fest für die ganze Familie
Ein Event für die ganze Familie verfehlte ab den Mittagsstunden nicht seine Anziehungskraft. Mit vielen fleißigen Helfern besetzt, zu denen auch alle Spieler und Trainer des HSV Bad Blankenburg gehörten, warteten viele Mitmach-Aktionen bei sonnigem Wetter auf dem Freigelände. Das Torwandschießen war stets dicht belagert, Geschicklichkeitsprüfungen galt es zu meistern, die jüngsten Besucher tummelten sich auf einer großen Hüpfburg. Gaumenfreuden verschiedenster Art fanden reichlich Absatz. Trainer Jörn Schläger zapfte erfrischende Getränke. Ungewohnt für die Eisenacher in den Reihen des HSV Bad Blankenburg: Nach dem Testspiel waren sie angehalten, die Zusatztribünen unmittelbar am Spielfeld abzubauen.
ThSV Eisenach will in stärkster zweiter Liga unter den ersten Sechs landen
Mit dem ThSV Eisenach (2. Bundesliga) und dem HSV Bad Blankenburg (gerade in die 3. Liga aufgestiegen) präsentierten sich die erfolgreichsten Thüringer Männer-Handballmannschaften. Die Trainer Jörn Schläger (HSV Bad Blankenburg) und Christoph Jauernik (ThSV Eisenach) stellten auf der Terrasse ihre Teams für die kommende Saison vor. Gerhard Jahn und Eisenachs Manager Karsten Wöhler erläuterten die Zielstellungen für die kommende Saison. Als Aufsteiger, so HSV-Präsident Gerhard Jahn, sei natürlich der Klassenerhalt das klare Ziel. „Ganz toll wäre ein einstelliger Tabellenplatz“, ergänzte der „Macher“ des HSV Bad Blankenburg. „Die Rückkehr in die 1. Liga bleibt natürlich weiterhin unser Anspruch. Nach einer Saison mit ganz viel Langzeitverletzten, die wir auf Platz 7 abgeschlossen haben, wollen wir in der anstehenden Zweitligasaison eine bessere Endplatzierung erreichen“, erklärte Karsten Wöhler. Mit drei starken Erstliga-Absteigern und vier auch finanzstarken Aufsteigern sei es die stärkste zweite Liga seit deren Eingleisigkeit.
Einsatzzeiten in der 3. Liga
Zur Umsetzung der Ziele soll die Kooperation zwischen beiden Vereinen beitragen. Per Zweitspielrecht des ThSV Eisenach werden Torhüter Sebastian Brand sowie die Rückraumspieler Jonas Bogatzki und Toms Lielais beim HSV Bad Blankenburg am Ball sein. „Sie sollen in der 3. Liga ihre Einsatzzeiten erhalten und sich entwickeln. Ein weiteres Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, junge deutsche Spieler in der Region zu halten“, erläuterte Karsten Wöhler. Beim Testspiel kamen diese drei jungen Spieler für den HSV Bad Blankenburg zum Einsatz, wobei sich Toms Lielais mit seinen Offensivaktionen kräftig Beifall erhaschte. Defizite in der Abwehr waren ebenso offensichtlich. „Da muss er noch kräftig zulegen“, befand Jörn Schläger, der sich auf die Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen freut. Er und Eisenachs Manager Karsten Wöhler gehörten während der 7-jährigen Erstbundesligazeit von 1997 bis 2004 zu den Leistungsträgern beim ThSV Eisenach; Jörn Schläger als Rückraumspieler, Karsten Wöhler auf Linksaußen. Jörn Schläger kann mit Torhüter Julius Rein, kam während der Sommerpause studienbedingt von der Wartburg, und Rückraumspieler Philipp Hempel, nach einjährigem Intermezzo beim VfL Potsdam, auf zwei weitere junge Spieler zurückgreifen, die im Nachwuchsprojekt des ThSV Eisenach reiften.
HSV-Keeper Rein nutzte Insiderkenntnisse
„Entsprechend des Charakters der Begegnung wurde auf beiden Seiten viel gestestet. Insbesondere im Schlussgang gab der Zweitligist den Ton an“, bilanzierte der neue HSV-Schlussmann Julius Rein, der nach seiner Einwechslung in der 41. Minute 6 Bälle aus Nahdistanz abwehrte. „Das waren aber überwiegend Duelle gegen Mannschaftskameraden der Vorsaison“, gestand Julius Rein sein Insiderwissen. Luca Baur und Thomas Bobe, im Vorjahr mit Julius Rein im Eisenacher Jugendbundesligateam, brachten das Leder nicht unter.
Längere Einsatzzeiten für alle
Eisenachs Trainer Christoph Jauernik räumte allen 16 einsatzbereiten Spielern längere Einsatzzeiten ein. Beim Testspiel nicht dabei, aber im Trainingslager, die langzeitverletzten Daniel Luther und Marcel Schliedermann. Geschont aufgrund von Wadenproblemen wurde Tomas Urban. Verletzungs- und krankheitsbedingt fehlten Maximilian Manys und Jonas Richardt. „Die Integration der Neuzugänge unter Wettkampfbedingungen ist ein Ziel der Testspiele“, hatte Christoph Jauernik schon im Vorfeld erklärt. Die zahlreich angereisten ThSV-Fans konnten erstmals Ibai Meoki Etxebeste (von der HG Saarlouis), Marcel Popa (vom SV Anhalt Bernburg), Alexander Saul (vom SC Magdeburg) und Justin Mürköste (vom TuSEM Essen) in Augenschein nehmen. „Sie haben im Trainingslager unterstrichen, dass wir mit ihren Verpflichtungen die richtige Wahl getroffen haben“, ließ Karsten Wöhler wissen. Mit Marcel Niemeyer und Justin Mürköster hatte der ThSV Eisenach zwei starke Kreisspieler zur Stelle, die 4 Treffer selbst erzielten und 4 mal nur auf Kosten von Strafwürfen gebremst werden konnten. Unbeeindruckt von zwei Fahrkarten zum Auftakt, versenkte Linkshänder Willy Weyhrauch über Rechtsaußen 7 Bälle und war damit bester Werfer insgesamt. Der junge Marcel Popa zeigte sich im ersten Abschnitt selbstbewusst als Spielgestalter. Nach seinem Treffer zum 7:6 (12.) gab der ThSV Eisenach die Führung nicht mehr ab. Matthias Gerlich netzte per Aufsetzer zum 10:6 (18.) ein, Willy Weyhrauch traf zum 15:10 (29.).
Sehenswerte Dublette zwischen Matthias Gerlich und Noah Streckhardt
Nach Wiederanpfiff verkürzten die Gastgeber zwischenzeitlich bis auf zwei Treffer weckten damit auch den eigenen Anhang, der mit HSV-Sprechchören das Team anfeuerte. Mit seinem 5. Tor besorgte Alexander Saul wieder eine 4-Tore-Führung für den ThSV Eisenach (20:16, 39.). Ibai Meoki Etxebeste dirigierte das Eisenacher Angriffsspiel. Nach Regelwidrigkeit an ihm verwandelte Alexander Saul von der Strafwurflinie zum 23:17 (45.). Mit schnellem Umschaltspiel wurden technische Patzer der Hausherren genutzt. Justin Mürköster erhöhte auf 25:17 (50.) und 27:22 (56.). Im Schlussgang war es überwiegend Toms Lielais, der für den HSV Bad Blankenburg erfolgreich war. Der junge Lars Kremmer im ThSV-Kasten kaufte ihm allerdings in der 58. Minute im großen Stil das Leder ab. Sehenswert der letzte Treffer der Partie. Matthias Gerlich bediente aus der rechten Abwehrseite mit genau getimten Pass den auf Linksaußen in Position gelaufenen Youngster Noah Streckhardt, der zum 30:23-Endstand einnetzte.
ThSV-Coach Jauernik: Zwischenstand gute Basis
„Eine überaus gelungene Veranstaltung, dieser Tag des Handballs, unser Dank geht an den HSV Bad Blankenburg“, unterstrich ThSV-Coach Christoph Jauernik. Das Testspiel habe aus dem vollen Training heraus stattgefunden. „Einiges, was wir uns im Training erarbeitet haben, konnte schon unter Wettkampfbedingungen angewendet werden. Mit dem Zwischenstand der Saisonvorbereitung bin ich zufrieden“, so Christoph Jauernik.
HSV-Coach Schläger: Wir haben gesehen, woran wir arbeiten müssen
„Phasenweise operierten wir ganz gut, standen auch im Mittelblock kompakt. Dann schlichen sich zu viele technische Fehler ein, es haperte an der Passgenauigkeit“, resümierte Jörn Schläger, der Coach des HSV Bad Blankenburg. „Wir haben zugleich das in unseren Spielern steckende Potential gesehen, beispielsweise Adam Kiss als spielfähiger Typ auf der mittleren Aufbauposition. Die Torhüter auf beiden Seiten wussten zu überzeugen. Wir haben ebenso gesehen, woran wir arbeiten müssen. Das werden wir mit viel Engagement tun“, ergänzte Jörn Schläger, der sich zudem über die beträchtliche Summe für das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz freute.
Statistik: HSV Bad Blankenburg – ThSV Eisenach 23:30 (12:15)
HSV Bad Blankenburg: Ziebert, Rein, Brand; Bogatzki (1), Grohmann (1), Krejcirik )6/2), Hempel (1), Zemann (2), Sadewasser, Kiss (4/2), Werner, Geci (2), Lielais (5), Große (1)
ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Redwitz, Kremmer; Iffert, Wöhler, Etxebeste, Gerlich (5/1), Miljak (3), Baur, Popa (2), Mürköster (2), Niemeyer (2), Weyhrauch (7), Saul (6/4), Bobe (1), Streckhardt (2)
Zeitstrafen:
HSV Bad Blankenburg 2 x 2 Min.
ThSV Eisenach 2 x 2 Min.
Siebenmeter:
HSV Bad Blankenburg 5/4
ThSV Eisenach 5/5
Quelle: PM ThSV Eisenach