Bitterer Rückschlag: HSG Konstanz nach guter erster Halbzeit zu uneffektiv in Dessau
23.12.2017 21:02
Foto: Peter Pisa
2. Handball-Bundesliga: Dessau-Roßlauer HV – HSG Konstanz 31:28 (15:15)
Lange schien die HSG Konstanz auch in Dessau gut im Rennen, lag in der ersten Halbzeit in Front, musste sich aufgrund nachlassender Effektivität am Ende aber 28:31 (15:15) in Sachsen-Anhalt geschlagen geben. Am Dienstag ist Konstanz in Hamm erneut auswärts gefordert.
„Das Beste, was wir machen können, ist gewinnen“, hatte HSG-Präsident Otto Eblen das Motto für die strapaziösen Reisen über Weihnachten vorgegeben. Beim Überraschungsteam der Saison, dem mit sechs Tschechen antretenden Dessau-Roßlauer HV, knüpfte seine Equipe dann auch sogleich nahtlos an die zuletzt starken Auftritte bei den Siegen gegen Dresden und Essen an. Wieder ohne Sechs und Toptorschütze Paul Kaletsch schüttelte die HSG ihre Anfangsnervosität bald ab und hatte in Max Wolf erneut einen Rückhalt, der gleich zwei freie Würfe parieren konnte. Vorne war Tom Wolf gewohnt sicher vom Siebenmeterpunkt und die Achse Mathias Riedel, Tim Jud und Max Schwarz funktionierte prächtig.
Vor allem Max Schwarz nutzte jede kleine Lücke im Dessauer Deckungsverbund und brachte es schon zur Pause auf vier Tore. Dessau hingegen suchte immer wieder die Eins-gegen-Eins Duelle. Kein Wunder, bei Kraftpaketen wie dem tschechischen A-Nationalspieler Libor Hanisch am Kreis, der nach dem Ausgleich von Tom Wolf zum 6:6 (13.) antwortete. Max Schwarz traf jedoch wenig später zur ersten HSG-Führung: 9:8 (17.). Danach bot sich sogar die Chance zur Zwei-Tore-Führung, doch Felix Klingler brachte den selbst eroberten Steal im Tempogegenstoß nicht am gut reagierenden Philip Ambrosius vorbei.
Statt des 10:8 kam Dessau mit ganz viel Tempo selbst über den Gegenstoß zum 9:9, so auch zum 10:10 nach einem technischen Fehler der HSG. Hätten sich die Gäste in dieser Phase etwas cleverer und effektiver gezeigt, sie hätten zur Pause führen können, eigentlich müssen. So kam jedoch Dessau zum 15:15 und die Gelb-Blauen aus Südbaden mit Beginn der zweiten Hälfte immer mehr in Bedrängnis. Dies, weil die Effektivität längst nicht an den ersten Teil von Durchgang eins heranreichte und auch die Fehler deutlich zunahmen. Mathias Riedel konnte in Hälfte zwei nur noch in der Abwehr eingesetzt werden und trotzdem kämpfte sich das Eblen-Team auch nach einem Fünf-Tore-Rückstand (28:23/52.) wieder ran. Mit einer 5:1-Abwehr und Tom Wolf auf Halblinks verkürzte die HSG noch auf 27:29 und 28:30 – aber Dessau blieb ruhig. Und effektiv. Mit dem 31:28 eine halbe Minute vor Abpfiff war das zwischenzeitlich noch einmal richtig spannend gewordene Duell endgültig entschieden – für die Hausherren.
Am Dienstag um 17 Uhr ist die HSG Konstanz nun beim ASV Hamm-Westfalen gefordert. Die letzten 1200 der 2600 Kilometer an den Weihnachtstagen. Gewinnen wird dort zwar zur Herkulesaufgabe, denn die Westfalen gelten als eines der besten Heimteams der 2. Bundesliga, doch sie werden wieder das Beste aus der Situation machen bei der HSG, auch ohne sechs Verletzte.
Dessau-Roßlauer HV – HSG Konstanz 31:28 (15:15)
Dessau-Roßlauer HV: Ambrosius, Döhler (Tor); Sohmann (4/3), Hanisch (3), Vanco (5), Pfeiffer (2), Pavlícek, Wasielewski (5), Zimmermann (2), Zahradnícek (4), Scheithauer (6), Strýc (1), Hanner, Sliwka, Schmidt, Hönicke (1).
Trainer: Uwe Jungandreas
HSG Konstanz: Maximilian Wolf, Konstantin Poltrum (Tor); Fabian Schlaich (3), Mathias Riedel (2), Tom Wolf (6/6), Felix Krüger (1), Fabian Maier-Hasselmann (2), Felix Gäßler (1), Tim Jud (3), Chris Berchtenbreiter (2), Maximilian Schwarz (4), Felix Klingler (3), Julius Heil (1).
Trainer: Daniel Eblen
Zuschauer: 1389 in der Anhalt-Arena Dessau.
Schiedsrichter: Steven Heine aus Wendeburg und Sascha Standke aus Göttingen.
Quelle: PM HSG Konstanz