Ceven Klatt und die Tage des Feinschliffs

30.08.2021 19:49

Seit 40 Tagen läuft die Vorbereitung der Eulen Ludwigshafen auf die neue Saison, die Vorbereitung auf 38 Spiele in einer erstklassig besetzten Zweiten Handball-Bundesliga. Nach drei freien Tagen geht der neue Trainer Ceven Klatt ab Montag mit seinem Team in die letzten zwei Wochen vor dem Ligastart gegen den TV Hüttenberg (Anwurf: Samstag, 11. September, 19 Uhr, Friedrich-Ebert-Halle).

 

Das Lazarett lichtet sich

 

Diese zwei Wochen vor der Saison-Ouvertüre sind immens wichtig für den Feinschliff, für das Verinnerlichen auch neuer Konzeptionen, aber auch für die Abstimmung der beiden neuen Torhüter Matej Ašanin und Žiga Urbič mit der Abwehr, sagt Coach Klatt. Denn die Arbeit in der Vorbereitung litt unter dem Ausfall verletzter Schlüsselspieler – gerade auch im Abwehrverbund. So steigen ab Montag aller Voraussicht nach Gunnar Dietrich, der Kopf der Deckung, und Torjäger Hendrik Wagner, die beiden Halblinken, wieder mit ins Mannschaftstraining ein. Auch Rechtsaußen Pascal Durak, der in den letzten zwei Wochen vornehmlich Lauf- und Athletiktraining absolvierte, ist ab Wochenbeginn wieder eingeplant. Wie lange die Verletzungspause von Yessine Meddeb ist, bleibt noch abzuwarten, scheint aber nicht allzu schlimm zu sein. Alex Falk, der im ersten Test gegen Krefeld einen Faserriss im Adduktorenbereich erlitten hatte, war schon im Trainingslager in Österreich wieder am Ball, und beeindruckte beim 30:21 gegen den türkischen Meister Spor Toto SK mit acht blitzsauberen Treffern. Auch Matej Ašanin, der am Samstag seinen 28. Geburtstag feiert, fehlte nach dem Layenberger-Cup in Dahn einige Tage.

 

Der Spielerversteher

 

Trainer Ceven Klatt kann sich auf einen sehr leistungswilligen Kader stützen, sieht sich von Co-Trainer Frank Müller und Teammanager Philipp Grimm bestens unterstützt. Die Bedingungen im fünftägigen Trainingslager im Sportresort Hohe Salve in Hopfgarten im Brixental in Tirol ließen den Coach schwärmen: „Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist …“ Erkennbar ist der freundliche Umgangston, erkennbar aber sind bei Training wie Spiel die klaren Ansagen des Trainers. Er weiß, was er will. Er weiß, wie er’s will. Er ist Spielerversteher und Freund der Spieler – wenn sie die Vorgaben erfüllen. Die Spieler schätzen den neuen Chef-Trainer. „Sympathisch, zielorientiert“, sagen die Jungs.

 

Ašanin ist die Nummer 1

„Erfahren, aber nicht alt“, charakterisiert Ceven Klatt den 2,06 Meter hohen Rückkehrer Matej Ašanin. „Er ist unser Torhüter Nummer1“, sagt der Coach, der aber auch hohe Stücke auf Bewegungstalent Žiga Urbič hält. Torhüter Nummer drei ist Leon Hoblaj, der Praxis im Drittliga-Team des HLZ Friesenheim-Hochdorf sammelt. „Leon ist enorm fleißig, hat Stärken bei Würfen von außen“, klassifiziert sein Trainer.

 

Ein Riese als feste Größe

 

2,07 Meter – Stefan Salger, Rückkehrer aus Melsungen, ist der Größte im aktuellen Eulen-Kader. Und auch eine feste Größe in den Planungen des Trainers, der in den letzten Tests starke Abwehrleistungen des 25-Jährigen lobte. Im Kommen, weil topfit und voller Ehrgeiz: Jannek Klein. „Ich bin nicht mehr so verkopft“, sagt der 22-Jährige und sieht sich nach bestandener Prüfung zum Dienstleistungskaufmann „viel freier im Kopf“. Halbrechts ist auch das Revier von Yessine Meddeb. Der 21-Jährige punktete in der Vorbereitung als abschlussstarker Aktivposten – als Rechtsaußen als Falk und Durak fehlten. „Yessine hat es gut gemacht, in der Abwehr hat er noch Potenzial nach oben“, urteilt der Coach.

 

Remmlinger am Regiepult

 

„Es ist – eigentlich - meine Position. Aber ich habe sie zwei Jahre praktisch nicht mehr gespielt“, sagt Jan Remmlinger zu seiner Rolle als Mittelmann. Er macht deutlich, dass er noch ein bisschen Zeit braucht. Im Testspiel gegen den türkischen Meister zeigte der 27-Jährige, was er zu bewegen vermag. „Es war ein Fortschritt, es wird immer besser. Aber ich bin ja erst vier Wochen wieder auf der Position“, sagt Remmlinger. Er spielte am Donnerstag aufgrund der Personallage 60 Minuten durch, ist in der Abwehr bei der Umstellung auf 5:1 auch als Vorposten wichtig. Gute Ansätze, viel Talent zeigt Marc-Robin Eisel als Mittelmann und auf Halblinks. Der 22-Jährige besitzt Zweitspielrecht, ist im HLZ unter Vertrag. Eisel beweist auch Mut vom Punkt.

 

Wucht und Routine

 

Halblinks – das ist die Wunschposition von Hendrik Wagner, dem Torjäger der Eulen. Er steht für Angriffswucht und sorgte auch in Liga eins mit 182 Toren, 173 davon sind Feldtore gewesen, für Furore. Gunnar Dietrich, mit 35 der Älteste im Kader, ist noch immer eine Säule der Abwehr. Er gilt als Vorbild.

 

Zwei Freunde als „Rivalen“

 

Seit 2016 bilden Pascal Durak (29) und der fünf Jahre jüngere Alex Falk das Rechtsaußengespann der Eulen. Zwei „Rivalen“, die längst Freunde geworden sind. „Wir pushen uns, wir helfen uns“, unterstreicht Falk die Einschätzung Duraks. Der ist auch eine Konstante als Siebenmeterschütze. Das forcierte Tempospiel kommt dem Duo entgegen.

 

Neues Duo auf Linksaußen

Jannik Hofmann (26) nimmt nach eineinhalb Jahren Zwangspause und dem Kurz-Comeback auf der Zielgeraden der letzten Saison einen neuen Anlauf. Aus der zweiten Mannschaft der Füchse Berlin kam Enes Keskic (21). Er ist mutig, er beweist Talent. Jetzt muss er noch kaltblütiger bei seinen freien Chancen sein. Dritter Kandidat am linken Flügel ist Tim Schaller (22). Er kam vom SV 64 Zweibrücken zum Drittligisten HG Oftersheim/Schwetzingen, besitzt Zweitspielrecht für die Eulen und zeigt da schon Flagge!

 

Die Zwei am Kreis

 

„Ich bin fit!“ Christian Klimek (31) hat schon vor dem Trainingsbeginn am 22. Juli viel in Eigenregie getan. „Einfach ein guter Spieler“, sagt der Coach und erwartet einiges vom wuchtigen Routinier, der auch ein wichtiger Baustein im Abwehrverbund ist. Klimek teilt sich die Kreisläufer-Rolle mit Max Haider. Der Fitness-Guru ist neuer stellvertretender Kapitän. „Hoch professionell“ stuft der Coach den 25-Jährigen ein. „Ich will Verantwortung tragen, ich will Spielzeit“, sagt Haider, der sich als Teamarbeiter sieht.

 
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen
 
 

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