Dalibor Doder verhinderte sächsisches Deja vu

20.02.2017 20:37
Eigentlich wollten die Handballer des SC DHfK Leipzig den traditionsreichen TSV Grün-Weiß Dankersen in der Tabelle auf Distanz halten. Doch die Sachsen haben ihren Rückrundenstart vermasselt und das Bundesligaspiel in Minden mit 23:28 (7:10) Toren verloren. Autsch. Die Ostostwestfalen besaßen am Sonntagnachmittag vor allem den besseren Rückraum und gewannen die Auseinandersetzung völlig verdient. Die Handballfans werden sich sicherlich erinnern: Im November hatten sich beide Mannschaften eine regelrechte Abwehrschlacht geliefert, die die Leipziger im Schlussspurt mit 21:19 Toren gewannen. Auch dieses Mal fielen am Anfang des Matches nur wenige Treffer. Erst hatte Christopher Rambo die Gastgeber aus dem Rückraum in Führung geworfen, dann Andreas Rojewski, Lucas Krzikalla (nach einer einjährigen Verletzungspause) und Lukas Binder auf der Gegenseite getroffen. Der Spielstand auf der Anzeigetafel lautete 3:4 beziehungsweise 4:5. Allerdings waren in diesem Moment schon 18 Minuten gespielt. „Wir hatten keine gute Angriffseffektivität, zu viele Bälle verworfen und technische Fehler vorn. Das konnte die Mannschaft durch eine ordentliche Deckung und einen Jens Vortmann im Kasten eine Weile kompensieren“, schätzte Chefcoach Christian Prokop ein. Doch unmittelbar vor der Seitenwechsel wurden die Lücken in der sächsischen Abwehr allmählich größer. Das nutzte Aleksandar Svitlica gnadelos aus. Der Rechtsaußen aus Montenegro und Minden erzielte die Treffer acht, neun und zehn seines Teams. Obendrein scheiterte Peter Strosack mit dem Halbzeitpfiff mit einem Siebenmeter an Gerrie Eijlers. Folgerichtig lagen die Leipziger – analog dem Hinspiel – zur Pause drei Tore zurück. Die Gastgeber bauten diesen Vorsprung in der zweiten Halbzeit kontinuierlich aus. Sie zogen nach dem zwischenzeitlichen 11:10 davon. 14:10, 17:11, 19:13. Die Zuschauer in der proppevollen Kreissporthalle erlebten eine echte Dalibor-Doder-Show. Der schwedische Nationalspieler markierte insgesamt sechs Treffer und setzte auch seine Nebenleute wie Marian Michalczik, Christopher Rambo und Moritz Schäpsmeier immer wieder erfolgreich ein. CCCP konnte in dieser Phase nicht einmal mit der Abwehrleistung seines körperkulturellen Teams zufrieden sein. Allerdings waren noch 15 Minuten zu absolvieren und der 37 Jahre junge Doder legte eine Verschnaufpause ein. Wir erinnern uns: Im November hatten die Leipziger die drohende Niederlage durch eine sensationelle Leistung in der letzten Viertelstunde abwenden können. Es wurde erneut eng. Marvin Sommer schaffte im zweiten Abschnitt ebenfalls sechs Tore. Drei Minuten vor dem Schlusspfiff waren die Leipziger bis auf 25:23 dran, Andreas Rojewski hatte noch einmal getroffen. Prompt beorderten die Mindener ihren überragenden Doder von der Wechselbank auf die Platte zurück, der schließlich die entscheidenden Tore für Rambo und Vizeweltmeister Magnus Gullerud vorbereitete und selber noch mal einnetzte. Das Endergebnis lautete 28:23. Statistik: GWD Minden gegen SC DHfK Leipzig 28:23 (10:7) GWD Minden: Eijlers, Sonne-Hansen; Freitag, Schäpsmeier 3, Kozlina, Freiman, Rambo 6/1, Korte 1, Jernemyr, Gullerud 2, Michalczik 4, Svitica 6, Doder 6, Sjöstrand, Wieling SC DHfK Leipzig: Putera, Vortmann 1; Steinert 5/2, Rojewski 4, Jurdzs, Krzikalla 2, Binder 2, Janke 1, Pieczkowski, Sommer 6, Roscheck 1, Strosack, Meschke 1, Becvar Zuschauer: 3378 Handballfans in der Kampa-Halle Schiedsrichter: Brodbeck/Reich Siebenmeter: Minden 3/1, Leipzig 4/2 Zeitstrafen: Minden 6 Min, Leipzig 2 Min Christian Prokop (SC DHfK Leipzig): „Glückwunsch an Minden zu dem verdienten Sieg. Wir sind heute sehr enttäuscht, denn wir hatten uns intensiv auf die Partie vorbereitet und ich hatte in der Trainingswoche einen unglaublich positiven Eindruck. Leider haben wir die Dinge, die wir uns vorgenommen hatten, nicht so konstant umgesetzt, wie es für einen Auswärtssieg nötig ist. Das schwache Angriffsspiel konnten wir in der ersten Halbzeit noch mit einer guten Abwehr und einem starken Jens Vortmann im Tor kompensieren. Doch wir haben es nicht geschafft, uns aus der Angriffsbredouille zu befreien und konnten keine leichten Tore erzielen. Die Knackpunkte waren heute die schlechte Angriffseffektivität und das Tempospiel. Am Ende hat Minden die Angriffe sehr lange und geduldige ausgespielt, sodass wir nur noch bis auf 25:23 herangekommen sind und dann nach einem Ballverlust den Knockout kassiert haben.“ Frank Carstens (GWD Minden): „Vielen Dank für die Glückwünsche. Für uns sind in dieser Liga alle Siege hart erkämpft. Es war vor dem Spiel keine einfache Situation für meine Mannschaft, denn wir hatten eine holprige Vorbereitung und sind mit einer Niederlage ins Jahr gestartet. Wir haben heute unsere beste Leistung abgerufen und es geschafft, unsere offensiven Qualitäten zu zeigen. Am wichtigsten waren heute unsere individuellen Aktionen und die Unterstützung von der Bank. Das Spiel war super anstrengend und ich bin sehr, sehr zufrieden, wie wir die Dinge heute umgesetzt haben.“ Quelle: PM SC DHfK Handball

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