„Das wird noch emotionaler als gegen Balingen“: HSG Konstanz freut sich auf zweites Derby binnen fünf Tagen

18.04.2018 14:03
In Vorfreude auf ein "noch emotionaleres Duell" gegen Bietigheim und seinen alten Kumpel Felix König: HSG-Kapitän Fabian Schlaich. (Foto: Peter Pisa)
2. Handball-Bundesliga: SG BBM Bietigheim – HSG Konstanz (Donnerstag, 19.30 Uhr, EgeTrans-Arena) Etwas durchpusten nach einem hochintensiven und hochemotionalen Derby gegen Balingen? Ist der HSG Konstanz nicht vergönnt, denn nach einer kurzfristigen Spielverlegung müssen die Gelb-Blauen vom Bodensee bereits am Donnerstag, 19.30 Uhr, in Bietigheim zum zweiten Baden-Württemberg-Derby antreten, ehe Erstliga-Absteiger HSC 200 Coburg am Sonntag um 18 Uhr am Schänzle aufläuft. Konstanz wird sich dabei mit mindestens genauso viel Lust und Vorfreude wie auf Balingen zerreißen, wie Kapitän Fabian Schlaich betont. Denn: „Für mich wird das noch emotionaler als gegen Balingen“, sagt der Ex-HBW-Akteur. Was auf den ersten Moment verwundert, erklärt sich schnell. „Mein seit Kindergartentagen guter Kumpel Felix König spielt nun dort und nicht mehr in Balingen“, sagt Schlaich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. War letzte Saison noch das Duell Matthias Stocker gegen Robin Haller beim Derby zwischen Konstanz und Bietigheim ein ganz besonderes zweier enger Freunde, so hat diese Begegnung auch aktuell eine zweite Ebene des sportlichen Wettstreits. Schlaich: „Ich freue mich sehr auf das Spiel und es macht immer Spaß dort zu spielen. Es wartet eine super Mannschaft und eine riesige Aufgabe auf uns. Die werden sich den Aufstieg kaum mehr nehmen lassen.“ Doch Schlaich wäre nicht Schlaich, wenn er nicht dennoch genauso angriffslustig und zuversichtlich wie immer wäre. „Wir fahren dorthin, um Punkte zu holen. Wir wollen Spaß haben – und dann schauen wir mal, was passiert“, lacht der Linksaußen. Denn das Lachen haben sie bei der HSG trotz der 27:31-Niederlage gegen Balingen, nachdem es nach 45 Minuten noch 22:22 stand, nicht verloren. Dafür war die Vorstellung über 50 Minuten gegen einen Gegner, der sein seit Wochen bestes Auswärtsspiel auf die Platte zauberte, auch viel zu gut. „Wir bringen ein paar aussichtsreiche Bälle nicht rein“, blickt Cheftrainer Daniel Eblen zurück, „und Balingen hat in der zweiten Hälfte unglaublich effizient abgeschlossen.“ Weil Konstanz so lange auf Augenhöhe war, überwog zunächst auch die Enttäuschung. Man habe schließlich schön öfter gezeigt, dass man sehr lange ausgesprochen gut mit den absoluten Spitzenteams der Liga mithalten könne – und habe sich dennoch viel zu wenig dafür belohnt. „Das war leider schon ein paar Mal so“, ärgert sich der 43-Jährige. „Balingen hat die Derbysituation sicher mehr gebracht als uns.“ Ein neuer Anlauf in harten Wochen mit ausnahmslos Spielen gegen die Top Vier der Liga wird beim derzeit alles überragenden Team aus Bietigheim genommen. Der Tabellenzweite hat neun Spiele in Folge gewonnen, dies dazu in beeindruckender Art und Weise wie zuletzt beim 37:29-Auswärtssieg in Aue. Keine andere Mannschaft befindet sich in so guter Verfassung wie die Schwaben, nicht einmal Spitzenreiter Bergischer HC kann eine solch lange Erfolgsserie vorweisen. Größter Trumpf der Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer, der die SG BBM nach der Saison mit noch unbekanntem Ziel verlassen wird, ist das Tempospiel mit der besten Offensive der Liga. 916 erzielte Tore in 30 Partien ergeben einen Schnitt von 30,5 Treffern pro Match. „Sie haben ihren Handball in den letzten Jahren konsequent entwickelt, ihre Neuzugänge gut integriert und durch Felix König nochmal neuen Schwung und Zug bekommen“, hat Eblen großen Respekt vor der Aufgabe, die er jedoch „positiv und zuversichtlich angeht“, so der A-Lizenzinhaber. Besonders prägend und auffällig an der Spielweise der Bietigheimer, die sich für die nächste Spielzeit mit dem Konstanzer Abwehrspezialisten Michael Oehler verstärkt haben, ist die hohe Effektivität im Abschluss, die durch viele einfache Tore über die erste und zweite Welle zustande kommt. „Wir müssen deshalb wieder besser mit dem Torwart zusammenarbeiten“, fordert der HSG-Coach und warnt davor, die Bälle gegen den designierten Erstliga-Aufsteiger zu schnell und zu oft im Angriff zu verlieren. „Die können wir sonst ganz schnell aus dem eigenen Netz holen.“ Und was hält der Konstanzer Übungsleiter von einer kurzfristigen Spielverlegung, weil die Eishockey-Halle für Playoffs der örtlichen Zweitliga-Kufencracks benötigt wird und auch die Ausweichhalle am Freitag nicht zur Verfügung stehen soll? „Für das Spiel am Sonntag haben wir ein bisschen mehr Pause“, zuckt der A-Lizenzinhaber mit den Schultern. „Für Eisenach war das vor ein paar Wochen gegen uns jedoch kein Vorteil. Für unsere Fans wird es mitten unter der Woche allerdings schwer, so zahlreich wie in der letzten Saison nach Bietigheim zu kommen. Das ist schade, aber wenn man in solch einer Liga spielt, muss man sich auch darauf einstellen.“ Bleibt zu hoffen, dass dennoch einige Anhänger den Weg vom Bodensee vor die Tore Ludwigsburgs finden und Konstanz den überraschenden 29:27-Auswärtscoup des Vorjahres wiederholen kann. Am Sonntag, 18 Uhr, wartet mit dem HSC 200 Coburg in eigener Halle schließlich der nächste letztjährige Erstligist. Weitere Informationen unter: www.hsgkonstanz.de Quelle: PM HSG Konstanz

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