Den Klassenerhalt endgültig perfekt machen
02.05.2012 11:21
Trotz der weiterhin vorhandenen Brisanz im Derby haben sich die Vorzeichen seit dem letzten Aufeinandertreffen der beiden bergischen Konkurrenten aber geändert. In der Hinrunde gewannen die Löwen in Gummersbach mit 31:29 und schickten den VfL damit auf Platz 16, den ersten Abstiegsplatz. Dort war dann zumindest für den langjährigen VfL-Erfolgstrainer Sead Hasanefendic "Endstation". Nach drei Europapokalen, zwei fünften und einem achten Rang in drei Bundesliga-Spielzeiten trennte sich der VfL von dem Kroaten - und übertrug die Verantwortung für die Mannschaft dessen 31-jährigen Landsmann und ehemaligen Co-Trainer Emir Kurtagic.
Der führte den amtierenden Europapokalsieger 2011 nach einer Auftaktniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen, einem Unentschieden gegen Hannover und Pleiten in Wetzlar und gegen den THW Kiel im Jahr 2012 endgültig wieder auf die Erfolgsspur. Aus den letzten 10 Ligaspielen holte der VfL starke 15 Zähler und steht mit 23 Pluspunkten nun auf Tabellenplatz elf. Außerdem hat sich der VfL am vergangenen Wochenende durch eine Aufholjagd die Teilnahme am vierten Europapokalfinale in Folge gesichert.
"Lange Zeit stand für uns alle fest, dass das Bergische Derby zum alles entscheidenden Endspiel um den Klassenverbleib werden wird. Dass es das zumindest für uns nicht mehr ist, haben wir der unglaublichen Leistung von Emir Kurtagic und seinem Team zu verdanken", freut sich VfL-Manager Axel Geerken. Der VfL könne mit viel Selbstbewusstsein nach Wuppertal fahren, um dort auch rechnerisch alles klar zu machen.
Ganz und gar nicht gelassen ist man beim bergischen Bundesligisten aus Solingen/Wuppertal. Die Mannschaft von Trainer HaDe Schmitz ist dem Tabellenkeller bis auf einen kurzen Ausflug auf Rang 14 treu geblieben. Seit der 21:34-Niederlage gegen den kommenden Deutschen Meister THW Kiel ist der BHC auf Tabellenplatz 16 wie angewachsen. Aus den letzten zehn Spielen holten die Löwen nur drei Punkte. Besonders bitter war die 28:29-Heimniederlage am vorletzten Spieltag. Und der schon angebrochene 30. Spieltag war bislang für den BHC kein guter. Der 28:24-Erfolg des TV Großwallstadt gegen den Tus N-Lübbecke und Balingens 27:21-Sieg gegen Hildesheim verkleinerten das Feld der Teams, die man noch überholen könnte.
Noch vor Balingen und dem TVG steht der VfL auf Platz elf. Die Gummersbacher sieht man im Löwen-Lager aber auch nicht mehr als "Konkurrenz". "Wenn aus unserer Sicht alles positiv läuft, kann das nur die HSG Wetzlar sein, die wir noch hinter uns lassen könnten", so HaDe Schmitz, Dabei baut er auf zwei noch nicht sichere HSG-Punkte wegen des andauernden Rechtsstreits um den Einsatz von Andrej Klimovets in der Partie gegen Frisch Auf Göppingen und das schwere Restprogramm der Wetzlarer. Für das Bergische Derby hat Schmitz die Devise ausgegeben: "Sofort konzentriert, sofort Vollgas."
Und Manager Stefan Adam appeliert an die Ehre der Profis und kündigte schon einmal an, dass um ein "ambitioniertes Grundgerüst" ein Kader zusammengestellt werden müsse, der im Abstiegsfall den direkten Wiederaufstieg schaffen soll. Dazu wird definitiv der ehemalige VfL-Regisseur Viktor Szilagyi gehören, der aus Flensburg zurück ins Bergische wechseln wird. Ansonsten stehen schon Runar Karason und Alexander Oelze fest, die ihre Verträge verlängert haben. Torhüter Mario Huhnstock zumindest ist nicht abgeneigt, Teil des Wiederaufbaus zu sein. Seine Zukunft eher woanders scheint der ehemalige Gummersbacher Kenneth Klev zu sehen. Ein Fragezeichen steht auch hinter Carlos Prieto. Und Robin Teppich ist nur ausgeliehen vom VfL.
Wie vor dem Hinspiel zwischen den beiden bergischen Konkurrenten wird auch die Trainerfrage wieder diskutiert. Diesmal aber unter veränderten Vorzeichen und auf Seiten der Löwen. Ha De Schmitz und der BHC haben aber verraten, das "beide Seiten vor längerer Zeit grundsätzlich Interesse signalisiert haben, die Zusammenarbeit fortzusetzen."
Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de