Schweden ging mit zehn Profis aus der DKB Handball-Bundesliga in Dänemark an den Start, Österreich mit neun - für beide war das Turnier nach der Hauptrunde beendet. Doch auch im EM-Halbfinale ist die stärkste Liga der Welt noch immer mit zwölf Stars vertreten.
Dänemark: Landin (Rhein-Neckar Löwen), Mogensen (SG Flensburg-Handewitt), Anders Eggert (SG Flensburg-Handewitt), Lasse Svan (SG Flensburg-Handewitt), Hans Lindberg (HSV Handball), Rene Toft Hansen (THW Kiel), Michael Knudsen (SG Flensburg-Handewitt)
Die Dänen begeistern ihr Heim-Publikum, sind ungefährdet als Gruppensieger in die Hauptrunde eingezogen und ließen auch dort Spanien in der Neuauflage des WM-Endspiels, das für die Skandinavier im Vorjahr ganz bitter geendet hatte, keine Chance. Star des Teams ist sicherlich Mikkel Hansen von PSG Paris, doch der dänische Kader lebt von seiner Tiefe und von seinem überragenden Schlussmann Niklas Landin von den Rhein-Neckar Löwen. Ein makelloses Turnier bisher für den Gastgeber und seine Schlüsselspieler aus der DKB Handball-Bundesliga.
Tschechien: Filip Jicha (THW Kiel), Pavel Horak (Füchse Berlin),Daniel Kubes (MT Melsungen), Petr Stochl (Füchse Berlin), Tomas Mrkva (ASV Hamm/Westfalen), Roman Becvar (HC Empor Rostock), Tomas Sklenak (ThSV Eisenach)
Die Tschechen, immerhin ebenfalls mit sieben Deutschland-Legionären im Kader, enttäuschten bei dieser EM. Nur einen Punkt nahmen die Männer um Welthandballer-Kandidat Filip Jicha vom THW Kiel aus der Gruppenphase mit – zu wenig, um in die Hauptrunde einzuziehen. Gegen Österreich setzte es gleich zum Auftakt eine herbe 20:30-Pleite, damit war die Ausgangssituation für das tschechische Team schon denkbar ungünstig.
Mazedonien: Borko Ristovski (VfL Gummersbach)
Die Mazedonier profitierten von diesem Ausrutscher der Tschechen, spielten das, was in ihren Möglichkeiten stand – Kiril Lazarov führte lange die Torschützenliste der EM an - und qualifizierten sich so immerhin für die Hauptrunde. Dort gab es für Borko Ristovski und Co. allerdings nichts zu ernten.
Österreich: Thomas Bauer (TBV Lemgo), Maximilian Hermann (Bergischer HC), Janko Bozovic (TV Emsdetten), Richard Wöss (Bergischer HC), Nikola Marinovic (Frisch Auf Göppingen), SZILAGYI Viktor Szilagyi (Bergischer HC), Roland Schlinger (HBW Balingen-Weilstetten), Robert Weber(SC Magdeburg), Raul Santos (VfL Gummersbach)
Die Österreicher, die mit neun Profis aus der DKB Handball-Bundesliga die zweit meisten EM-Teilnehmer aus der stärksten Liga der Welt im Kader hatten, können die EM sicherlich mit erhobenem Haupt verlassen. Mit Platz 5 in der Hauptrunden-Gruppe und Siegen über Tschechien zu Beginn und Ungarn zum Ende hatten vor dem Turnier wohl die wenigsten gerechnet.
Spanien: Andreu (TSV Hannover-Burgdorf), Joan Canellas (HSV Handball), Gedeon Guardiola (Rhein-Neckar Löwen)
Weltmeister Spanien spielt bisher ein recht unauffälliges Turnier. Ausrutscher haben sich die Iberer mit ihren drei Bundesliga-Profis noch keine erlaubt, gegen Österreich und Norwegen wurde es allerdings knapper als erwartet. Gastgeber Dänemark revanchierte sich in der Hauptrunde eindrucksvoll für die blamable Niederlage im WM-Finale 2013. Das Halbfinale gegen Frankreich wird für die Spanier sicher die absolute Standortbestimmung.
Island: Björgvin Pall Gustavsson (Bergischer HC), Vignir Svavarsson (GWD Minden), Aron Palmarsson (THW Kiel), Gudjon Valur Sigurdsson (THW Kiel), Arnor Thor Gunnarsson (Bergischer HC), Sverre Jakobsson (TV Grosswallstadt), Runar Karason (TSV Hannover-Burgdorf), Stefan Rafn Sigurmannsson (Rhein-Neckar Löwen)
Island steht im Spiel um Platz 5. Mehr war im Endeffekt wohl auch nicht drin für die Männer von der Insel. Die Spiele, die sie gewinnen mussten, gewannen Aron Palmarsson und Co.Gegen Ungarn reichte es nur zu einem Unentschieden, Spanien und Dänemark spielten in einer anderen Liga. Schöne Zugabe: Gudjon Valur Sigurdsson ist auf dem besten Weg, sich die Torschützenkanone der EM zu sichern.
Ungarn: Tamas Mocsai (ehemals TSV Hannover-Burgdorf), Barna Putics (VfL Gummersbach)
Ungarns EM war eher durchwachsen. Nur ein Sieg gegen Mazedonien, zwei Unentschieden und drei Niederlagen stehen am Ende zu Buche. Auch Tamas Mocsai, der bis kurz vor Jahreswechsel noch in Hannover aktiv war, und Gummersbachs Top-Torschütze Barna Putics konnten an dieser Bilanz nichts ändern.
Norwegen: Magnus Dahl (HSG Wetzlar), Bjarte Myrhol (Rhein-Neckar Löwen), Christoffer Rambo (GWD Minden), Kent Robin Tönnesen (HSG Wetzlar), Steffen Berg Lokkebo (TV Emsdetten)
Für die fünf Bundesliga-Profis Norwegens war die EM schon nach der Vorrunde beendet. Nur ein Unentschieden gegen Ungarn war zu wenig.
Serbien: Marko Vujin (THW Kiel), Nikola Manojlovic (Rhein-Neckar Löwen), Bogdan Radivojevic (SG Flensburg-Handewitt), Rajko Prodanovic (Rhein-Neckar Löwen), Momir Rnic (Frisch Auf Göppingen), Drasko Nenadic (SG Flensburg-Handewitt)
Die Serben waren die große Enttäuschung der EM. Trotz sechs Akteuren aus der DKB Handball-Bundesliga, inklusive des führenden in der Torjägerliste, Marko Vujin, war schon die Vorrunde Endstation. Ein knapper Sieg gegen Polen zum Auftakt, danach zwei bittere Niederlagen gegen Russland und Frankreich – das reichte in der Hammergruppe C nicht.
Frankreich
Nur Frankreich und Weißrussland sind ohne Spieler aus der DKB Handball-Bundesliga nach Dänemark gereist. Und dennoch waren die Franzosen bis zu ihrem letzten Hauptrundenspiel das Maß aller Dinge in ihrer Turnierhälfte. Am Donnerstag setzte es dann allerdings eine überraschende Niederlage gegen Schweden. Ob das dem französischen Selbstvertrauen vor dem Halbfinale gegen Spanien einen Knacks gibt?
Polen: Bartlomiej Jaszka (Füchse Berlin), Bartosz Jurecki (SC Magdeburg)
Die Polen haben sich nach zwei Niederlagen zu Beginn regelrecht ins Turnier gekämpft und hatten am letzten Hauptrundenspieltag sogar noch Chancen auf den Halbfinal-Einzug. Bartlomiej Jaszka ist dabei sicher unter seinen Möglichkeiten geblieben, Bartosz Jurecki vom SC Magdeburg war dagegen der gewohnt Fels in der Brandung am Kreis und brillierte sogar in der ungewohnte Rolle als Strafwurfschütze.
Russland: Konstantin Igropulo (Füchse Berlin), Sergei Gorbok (Rhein-Neckar Löwen)
Die beiden russischen Rückraumschützen aus der DKB Handball-Bundesliga führten ihr Team zu insgesamt zwei Siegen, wobei Konstantin Igropulo den stetigen Antreiber im russischen Angriffsspiel gab.
Kroatien: Domagoj Duvnjak (HSV Handball), Drago Vukovic (TuS N-Lübbecke)
Der uneingeschränkte Star beim kroatischen Halbfinalisten ist Domagoj Duvnjak. Um den HSV-Akteur dreht sich alles bei den Südeuropäern und mit dieser Taktik sind sie bisher recht erfolgreich gefahren: Nur eine Niederlage im Turnierverlauf gegen Frankreich beschert den Kroaten ein Halbfinale gegen Gastgeber Dänemark.
Schweden: Mattias Andersson (SG Flensburg-Handewitt), Niclas Ekberg (THW Kiel), Tobias Karlsson (SG Flensburg-Handewitt), Johan Sjöstrand (THW Kiel), Fredrik Petersen (Füchse Berlin), Kim Ekdahl du Rietz (Rhein-Neckar Löwen), Mattias Zachrisson (Füchse Berlin), Andreas Nilsson (HSV Handball), Jesper Nielsen (Füchse Berlin), Patrik Fahlgren (MT Melsungen)
So viele Profis aus der DKB Handball-Bundesliga wie die Schweden hat keine andere Nation mit nach Dänemark genommen. Doch die Niederlage gegen Polen zerstörte alle Hoffnungen der Skandinavier aufs Halbfinale.
Weißrussland
Die Weißrussen hatten zwar keinen Bundesliga-Spieler im Kader, dafür aber Superstar Siarhei Rutenka vom FC Barcelona. Die Abhängigkeit von ihrem Spielmacher tat allerdings nicht allzu gut – am Ende nur ein Sieg gegen Montenegro.
Montenegro: Vasko Sevaljevic (Hannover)
Für die Montenegriner setzte es drei Niederlagen in drei Spielen. Das Team, das Deutschland in der EM-Qualifikation ausschaltete, verabschiedete sich sang- und klanglos nach der Vorrunde.
Quelle:
http://www.dkb-handball-bundesliga.de/news/39802