Die heimlichen Stars der Final-Four-Teilnehmer: Daniel Kubes
09.04.2014 9:58
Eine graue Maus ist die MT Melsungen in der DKB Handball-Bundesliga schon lange nicht mehr. Die Rothenbach-Halle in Kassel ist bei so gut wie jedem Heimspiel ausverkauft, im Kader der Nordhessen finden sich acht Nationalspieler und mit Mikael Appelgren sogar der derzeit statistische beste Torhüter der gesamten DKB Handball-Bundesliga. Die Aufmerksamkeit und vor allem der aktuelle Erfolg verteilt sich also auf viele Schultern, dennoch fallen oft die Namen Michael Allendorf, der mit 193 Toren derzeit auf Rang zwei der Torschützenliste liegt, Johannes Sellin oder eben Mikael Appelgren, wenn man nach Gesichtern für die positive Melsunger Entwicklung, nicht nur in dieser Spielzeit, fragt.
Dabei sorgt noch ein ganz anderer maßgeblich dafür, dass Zottelkopf Appelgren im Tor so oft gut aussieht oder Goalgetter Allendorf regelmäßig zu erfolgsversprechenden Gegenstößen abgehen kann. Er ist mit 36 Jahren der Routinier der MT, und hält mit seinen zwei Metern Körpergröße den Laden im wahrsten Sinne des Wortes zusammen: Daniel Kubes. An seinen 110 Kilogramm Kampfgewicht prallen die Gegenspieler regelrecht ab, wenn sie sich denn überhaupt in die Nähe des Deckungsspezialisten wagen. Kubes ist der Ruhepol in der jungen Melsunger Mannschaft, verleiht der Abwehr im Mittelblock zusammen mit Felix Danner oder Anton Mansson eine unglaubliche Stabilität. Dafür hilft dem tschechischen Nationalspieler sicherlich seine Physis, aber auch seine Erfahrung ist einmalig. Kubes stand in Deutschland bereits bei fünf Vereinen unter Vertrag. Egal, ob in Lübbecke, Nordhorn, Lemgo, Kiel oder Melsungen – überall überzeugte der stille Hüne durch seine kompromisslose Abwehrarbeit. Mit Nordhorn und Lemgo holte der den EHF-Pokal, mit Kiel wurde er 2011 DHB-Pokalsieger und gewann 2012 das Triple aus Pokal, Meisterschaft und Champions League.
Bis sein jetziger Verein, die MT Melsungen, so viele Titel in ihrem Trophäenschrank zur Schau stellen kann, wird es noch einige Zeit dauern. Am Samstag wollen die Nordhessen gegen die Füchse Berlin im zweiten Anlauf erst einmal ihr erstes Cup-Finale erreichen. Sollte dies tatsächlich gelingen, dann wird Daniel Kubes in der Abwehr-Mitte zwar nicht Angst und Schrecken, aber doch jede Menge Gegenwehr verbreitet haben – und den Erfolg der Mannschaft wie immer im Stillen genießen.
Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de/news/40661