„Dragan Jerkovic ist der Vater der Kompanie“ - Im Interview: NielsPfannenschmidt der Trainer des VfL Eintracht Hagen
16.11.2017 9:05
Foto: Niels Pfannenschmidt
Am Samstag, 18.11.2017 empfängt der ThSV Eisenach um 19.30 Uhr den VfL Eintracht Hagen. Eine ganz wichtige Partie für beide Teams.
Im Vorfeld sprachen wir mit Niels Pfannenschmidt, dem Coach des VfL Eintracht Hagen
Am vergangenen Wochenende feierte Ihre Mannschaft einen überaus deutlichen 31:19-Heimerfolg über Eintracht Hildesheim. Ein Befreiungsschlag zur rechten Zeit?
Wir hatten ein schweres Auftaktprogramm, trafen auf die sieben erstplatzierten Teams. Das ist bei unserer Beurteilung unbedingt zu beachte. Zuletzt verbuchten wir 6:6 Punkte, mit einem wichtigen Sieg beim zweiten Teil des Doppelspiel-Wochenendes. Wir treffen nun eher auf Mannschaften unserer Kragenweite. Wir sehen uns auf einen guten Weg.
Was war für den souveränen Erfolg über den Namensvetter aus Hildesheim ausschlaggebend?
Unsere Abwehr im Zusammenspiel mit dem Torhüter legte den Grundstein. Eine alte Handball-Weisheit setzten wir um. Die torgefährlichen Hildesheimer um Liga-Top-Torjäger Savvas Savvas bremsten wir von Beginn aus. Dass wir diesen Sieg wollten, zeigte auch unsere Körpersprache.
Wie sehen Sie den bisherigen Saisonverlauf Ihrer Mannschaft?
Wie eingangs erwähnt, in den ersten Spielen gegen Topteams der Liga waren von uns, einem Aufsteiger, nicht unbedingt Punkte zu erwarten. Zwei bis drei Zähler mehr hätten es allerdings sein können. Gegen den VfL Lübeck- Schwartau oder auch gegen die HSG Nordhorn-Lingen hätte es durchaus klappen können. Doch wir können wohl berechtigt sagen, wir sind in der Liga angekommen, haben die Negativerlebnisse verdaut.
Wie würden Sie Ihre Mannschaft charakterisieren?
Wir haben im Sommer einen personellen Umbruch vollzogen, das Team extrem verjüngt. Sieben Abgängen standen acht Zugänge gegenüber. Wir konnten viele talentierte junge Spieler für uns gewinnen, aber auch die erfahrenen Bartosz Konitz für den linken Rückraum und Dragan Jerkovic für das Tor. Wir sind noch im Findungsprozess, wachsen immer mehr als Team zusammen. Erfolge wie gegen Hildesheim unterstützen diesen Prozess enorm.
Sie waren Trainer bei Erstbundesligist TBV Lemgo; was hat Sie an der Aufgaben beim VfL Eintracht Hagen gereizt?
Ich bin erst Mitte der vorjährigen Drittliga-Saison eingestiegen. Ich spürte sofort, in der Mannschaft steckt viel Potential, hier lässt sich was entwickeln. Es reizte mich, dieses Angebot anzunehmen. Gemeinsam schafften wir den Aufstieg in die 2. Handballbundesliga. Wir wollen noch einiges erreichen, stärken gerade den Unterbau. Im Miteinander, in der Kooperation mit der Jugend, bieten sich viele Entwicklungsmöglichkeiten.
Welche Rolle übernimmt der knapp 42-jährige Dragan Jerkovic, vor 15 Jahren im Kasten des seinerzeit in der 1. Liga spielenden ThSV Eisenach?
Ein feiner Kerl, der trotz seines Alters alles mitmacht, stets zur Hilfe bereit ist. Dragan Jerkovic ist der Vater der Kompanie. Er, nach wie vor ehrgeizig, hatte zuletzt mit Verletzungen zu kämpfen. Er steht für das Tor bereit, leitet zugleich das Torwarttraining. Ein unwahrscheinlich toller Typ!
Die Eisenacher Werner-Aßmann-Halle ist aktuell keine Festung, ähnelt eher einem Selbstbedienungsladen. Wollen auch Sie sich bedienen und mit zwei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten?
Es trifft die schlechteste Heimmannschaft auf die schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga. Welche Serie endet wohl? Mit dem Sieg gegen Hildesheim haben wir etwas Druck vom Kessel genommen. Der ThSV Eisenach steht gewaltig unter Druck. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, fahren mit dieser Absicht auch nach Eisenach. Wahrscheinlich können wir unseren kompletten Kader aufbieten.
Danke für das Interview.
Th. Levknecht
Quelle: PM ThSV Eisenach