Mit einem völlig verdienten 25:20-Sieg hat der ASV Hamm-Westfalen am Samstagabend in eigener Halle einen ersten Schritt Richtung Mittelfeld der 2. Handball-Bundesliga gemacht.
Kapitän Jakob Macke, der nach der Freistellung Trainer Niels Pfannenschmidt am Dienstag zusammen mit Co-Trainer Christof Reichenberger vorübergehend die Leitung der Mannschaft übernahm, war nach dem Sieg unter schwierigen Voraussetzungen entsprechend erleichtert über den Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. „Das war sehr wichtig für uns. Aber es sind auch nur zwei Punkte und nicht 20, die es dafür gibt. Wir werden weiterarbeiten und konzentrieren uns voll auf die nächste Aufgabe am Freitag in Wilhelmshaven“, ordnete der Abwehrchef den Sieg ein.
Dieser hätte im Übrigen auch durchaus höher ausfallen können. „Für uns war das ein gebrauchter Tag. Aber die hat man manchmal. Gut war, dass wir am Ende nicht mit zehn Toren Unterschied verloren haben. Die Mannschaft hat da bis zum Ende dagegengehalten“, meinte HG-Trainer Jörg Bohrmann direkt nach der Niederlage. „Der ASV hat den Abstiegskampf heute voll angenommen“, so Bohrmann weiter. Eine Einschätzung, die wohl auch die etwas mehr als 1.600 Zuschauer in der WESTPRESS arena teilten. Denn von Beginn an agierten die Gastgeber hochmotiviert. In der Abwehr setzte das Duo Macke/Reichenberger zunächst auf Jan Brosch und Markus Fuchs im Innenblock. Und die lösten ihre Abwehraufgaben im Verbund mit den anderen Verteidigern hervorragend. Dahinter stand ein glänzend aufgelegter Felix Storbeck, der den ASV mit vielen Paraden vor allem im ersten Abschnitt im Spiel hielt und Halbzeit zwei phasenweise nicht zu bezwingen war. Aber aus der guten Abwehrleistung schlugen die Westfalen bis zur Pause noch kein Kapital, da den Offensivaktionen ein ums andere Mal etwas die Genauigkeit fehlte. Hinzu kam etwas Pech, alleine Joscha Ritterbach scheiterte dreimal an Pfosten oder Latte. Zwar lag der ASV lange mit ein oder zwei Treffern vorne, nach dem 10:10 durch HG-Kreisläufer Peter Walz drohte die Partie aus ASV-Sicht in den Schlussminuten der ersten Halbzeit, in denen die Hausherren im Angriff gegen die auf 6:0 umgestellte HG-Deckung nicht mehr mit dem Tempo der Anfangsphase agierten, eine unschöne Wendung zu nehmen. Doch den 10:11-Rückstand glich Max Höning fast mit dem Pausenpfiff doch noch aus.
Im zweiten Abschnitt starteten die Gastgeber wieder stärker als Saarlouis, diesmal stellten sie alle Fehler der ersten Halbzeit ab. Die Abwehr stand weiterhin gut, im Angriff nahm der ASV wieder Geschwindigkeit auf. Durch fünf Treffer in Folge innerhalb von 124 Sekunden stellte die Westfalen die Weichen auf Sieg. Zweimal war jeweils Julian Possehl und Lukas Blohme erfolgreich, Mittelmann Björn Zintel steuerte den weiteren Treffer bei. Neben Storbeck waren es auch Possehl und Zintel, die der Partie ihren Stempel aufdrückten. Zusammen erzielten sie 15 der 25 ASV-Tore. „Wir sind überglücklich, dass wir das heute gewonnen haben“, war nicht nur Julian Possehl die Erleichterung deutlich anzumerken. „Wir haben uns auf das Wesentliche trainiert. Wir haben super trainiert diese Woche, jetzt können wir eine Menge Selbstvertrauen mitnehmen“, so der Rückraumspieler weiter. Eine Einschätzung, die auch Björn Zintel teilte: „Diese Drucksituationen bringen Dich als Sportler natürlich ungemein weiter. Wir wollten das Spiel und die Leistung der letzten Woche nicht stehen lassen. Emotionalität und Leidenschaft waren für uns heute Riesenfaktoren. Das müssen wir jetzt in die nächsten Aufgaben mitnehmen.“
Statistik zum Spiel
ASV Hamm-Westfalen: Storbeck, Doden – Blohme (2), Huesmann (1), Brosch (3), Fuchs, Fridgeirsson, Macke, Ritterbach, Gudat (1), Zintel (8, 4/4), Höning (2), Possehl (7), Neuhold (1)
HG Saarlouis: Schulz (1), Jonczyk – Faulenbach (3), Leist, Meoki-Etxebeste (3), Kessler (1), Walz (3), Murawski (2), Weissgerber, Müller (1), Schulz (1), Paetow (1), Polydore (1), Engels (3)
Schiedsrichter: Andreas und Marcus Pritschow
Zuschauer: 1.602
Quelle: PM ASV Hamm-Westfalen