Ein Traditionsverein muss analysieren, aufräumen und will einen Neustart wagen

05.06.2018 12:22
Hallo Shpetim Alaj – Nachgefragt beim Präsidenten des ThSV Eisenach Markenzeichen der Stadt und der Region Eisenach sind die Wartburg, der Automobilbau, die Kulturgeschichte einer Großstadt und Handball. Erst- oder zweitklassig! Inzwischen steht fest, Eisenach verschwindet von der Bundesligalandkarte, der ThSV Eisenach spielt erstmals in seiner jahrzehntelangen Geschichte in der 3. Liga. Jetzt ist Ursachenforschung angesagt, auch um aus den Fehlern zu lernen. Die eine Ursache für den Niedergang gibt es wohl nicht? Beim Amtsantritt des neuen Vorstandes Anfang Februar diesen Jahres stand die ThSV-Marketing GmbH kurz vor der Insolvenz. Unser Hauptaugenmerk, insbesondere das von Vizepräsident Peter Krauß, war darauf gerichtet, das abzuwenden und Liquidität zu sichern. Auch um keine Probleme im neuen Lizenzierungsverfahren zu bekommen! Das ist uns einigermaßen gelungen. Allerdings gibt es noch immer ganz viel zu tun! Die sportlichen Ergebnisse unserer ersten Mannschaft haben unsere Arbeit, was die Akquise angeht, sehr erschwert. An Abstieg, am sportlichen Niedergang, hat im Februar keiner von uns gedacht. Abgesehen von vielen Verletzten hätten wir eigentlich – mit dem Spielerpotential - locker den Klassenerhalt schaffen müssen. Ja, der Handball, der ThSV Eisenach, ist eines der Aushängeschilder der Stadt und der Region, Die eine Ursache für den Abstieg gibt es nicht. In den letzten Jahren wurden zu viele Fehler gemacht. Die in Summe unterlaufenen Fehler haben zum Abstieg in die 3. Liga geführt. Zu diesen Fehlern zählt die Entlassung von Trainer Velimir Petkovic. Zu den Fehlern gehört ebenso die verspätete Reaktion auf die sportliche Talfahrt in dieser Saison, die zu einem Zwischenstand von 6:28 Punkten Mitte Dezember führte. Dadurch wurde unsere Mannschaft verunsichert, aus psychologischer Sicht wurde die Siegermentalität gekillt. Unsere Spieler haben nicht mehr an sich geglaubt, das Selbstvertrauen war im Keller. In solchen Situationen verliert man auch sicher geglaubte Punkte. Wir hatten keinen Mannschafts-Leader. Die Marketing- und Vereinsführung hätte für Ruhe, Stabilität und Vertrauen sorgen müssen. Dies ist nicht passiert. Ich finde es schade, das Arne Kühr trotz der während seiner Amtszeit bisher (es steht ja noch ein Spiel aus) geholten 18 Punkten nicht gelungen ist, den Klassenerhalt zu schaffen. Gleich nach der Vorstandswahl haben wir nachgefragt, was wir für die Mannschaft tun können. Die geäußerten Wünsche haben wir sofort erfüllt. Angesichts der psychischen Belastungen durch die Erfolglosigkeit haben wir einen sportlichen Psychologen und zusätzlich einen Torwarttrainer engagiert. Wie bekannt, alle Bemühungen haben nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt. Kummer, Sorgen und viel Arbeit für den neugewählten Präsidenten. Entscheidungen stehen an. Am Samstag fällt im Heimspiel gegen Mitabsteiger HG Saarlouis der Vorhang. Wie soll es für die 1. Männermannschaft weitergehen? Zum Glück ist es uns gelungen, trotz schwieriger Situation, viele Leistungsträger in Eisenach für die 3. Liga zu behalten. Mit Alexander Saul, Willy Weyhrauch, Marcel Schliedermann, Daniel Luther, Duje Miljak, Adrian Wöhler, Justin Mürköster und Stani Gorobtschuk haben wir ein personell gutes Fundament für den sofortigen Wiederaufstieg. Es wird auf jeden Fall noch Neuverpflichtungen geben. Alle anderen Personalien im gesamten Verein überprüfen wir derzeit und werden zeitnah Entscheidungen treffen. Auf den eigenen Nachwuchs kann aktuell kaum gesetzt werden, der ist von einstiger Leistungsstärke weit entfernt, war in der Vorsaison weder in der Jugendbundesliga (A-Jugend) oder Mitteldeutsche Oberliga (B-Jugend) im Punktspielbetrieb. Lichtblick, der 3. Platz der C-Jugend um das Trainergespann Dirk Schnell und Detlef Henkel in der Mitteldeutschen Meisterschaft. Welche Weichen wurden da gestellt? Unsere Nachwuchsarbeit wurde in den letzten Jahren sehr vernachlässigt. Wir haben nach der Vorstands-Neuwahl versucht, die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen. Der neue Vorstand ist überaus engagiert, hat sich in den letzten Wochen viele Stunden organisatorischer Aspekte gewidmet. Wir werden das ehemalige Internat, zuletzt im Status einer Wohngemeinschaft, auflösen, Es erfüllte nicht minimalste Anforderungen. Mit Beginn der neuen Saison werden unsere Nachwuchssportler, die nicht aus Eisenach kommen, die Möglichkeit haben, ein nagelneues modernes Domizil mit bester Ausstattung im städtischen Lehrlingswohnheim zu beziehen. Die jungen Spieler und ihre Eltern haben die Räumlichkeiten besichtigt. Wir wollen wieder bei Handballtalenten aus dem gesamten Bundesgebiet Interesse für den ThSV Eisenach wecken. Wir sind den Verantwortlichen der Stadt Eisenach, vornweg Dezernent Ingo Wachtmeister, für die breite Unterstützung sehr dankbar. Wir tun alles, um allen handballbegeisterten Jungs, aus Eisenach und von auswärts, optimale Rahmenbedingungen zu bieten, um unter leistungssportlichen Gesichtspunkten das ABC des Handballs zu erlernen. Das Erscheinungsbild unserer Nachwuchsteams muss dringend verbessert werden. Erste Schritte haben wir eingeleitet. Wir haben in den vergangenen Wochen mehrfach zusammen mit unseren Übungsleitern beraten, über bessere Kommunikation und Koordination. Kommende Saison werden wir beispielsweise wieder eine Minigruppe haben. Wir sind froh und stolz, dass viele Übungsleiter, die seit Jahren den Trainings- und Wettkampfbetrieb des ThSV Eisenach leiten, für einen geringen Obolus uns weiterhin zur Verfügung stehen. Wir hoffen, in die richtige Richtung zu arbeiten, um später auch die Früchte zu ernten. Unser Ziel ist es, Talente zu entwickeln, die später den Sprung in unsere erste Mannschaft schaffen. Th. Levknecht Quelle: PM ThSV Eisenach

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