"Eine ganz schwierige Aufgabe"
08.12.2009 16:26
Nach den beiden Duellen mit den übermächtigen Spitzenteams der Liga, THW Kiel und HSV Hamburg, steht für die Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar am Mittwochabend wieder ein durchaus „machbares Spiel“ auf dem Programm. Um 19.15 Uhr müssen die Mittelhessen bei der heimstarken HBW Balingen-Weilstetten antreten. Die Schwaben stehen aktuell zwar auf dem vorletzten Tabellenplatz, haben am vergangenen Wochenende aber durch einen 26:25-Auswärtserfolg beim Aufsteiger HSG Düsseldorf aufhorchen lassen.
Eines sei sicher, verrät deshalb auch Wetzlars Trainer Michael Roth, das Spiel in der Balinger Sparkassen-Arena werde eine ganz schwierige Aufgabe für seine junge Mannschaft. „Balingen steht in der Tabelle aktuell zwar sehr weit unten, aber das Team von Rolf Brack hat wesentlich mehr Format als es die Rangfolge widerspiegelt – schließlich hat der HBW zuletzt viele Spiele nach großem Kampf nur knapp verloren“, so der HSG-Coach, der froh ist, dass die Grippewelle an seiner Truppe vorerst vorbeigeschwappt zu sein scheint. „Die zuletzt noch grippekranken Spieler Chalkidis, Werum und Mraz konnten in den vergangenen Tagen wieder voll mit der Mannschaft trainieren und stehen somit uneingeschränkt zur Verfügung. Das wird auch wichtig sein, denn das Duell in Balingen wird ein Kraftakt“, ist sich der 47jährige sicher. „Die Balinger Halle ist ein echtes Tollhaus und ein wichtiger Faktor im Spiel des HBW. Zudem spielen die Gastgeber eine extrem harte Deckung, die das ein oder andere Mal auch über das Erlaubte hinausgeht! Da heißt es für meine Mannschaft mit fairen Mitteln gegen zu halten“, so Roth, der froh ist, dass mit den Uwe Prang (Köln) und Uwe Reichl (Köln) ein erfahrenes Schiedsrichtergespann die Partie leitet.
Wie hitzig die Atmosphäre in der Sparkassen-Arena werden kann, mussten die Grün-Weißen erst in der vergangenen Saison erleben, als ein letztlich regelwidrig ausgeführter, direkter Freiwurf von Ex-Spielmacher Daniel Brack mit dem Abpfiff die Partie entschied. 27:26 gewann der HBW Balingen-Weilstetten damals. „Das hat uns doch sehr gewurmt und hängt irgendwie noch in den Klamotten“, verrät HSG-Keeper Nikolai Weber. „Sicherlich wollen wir es auch deshalb morgen Abend besser machen und zwei wichtige Punkte aus Balingen mitnehmen - auch wenn wir wissen, dass das sehr schwer werden wird!“
So sieht es auch Nationalspieler Sven-Sören Christophersen, dem seine Entzündung in der rechten Schulter kaum noch zu schaffen macht. „Wir sind heiß auf das Spiel, wissen aber auch, dass nur mit einer konzentrierten Leistung etwas zu holen ist“, so der 24jährige. „Vor allem in der Deckung müssen wir kompakt stehen, um einfache Gegentore zu vermeiden. Balingens Trainer Rolf Brack hat immer den ein oder anderen taktischen Kniff parat, wie beispielsweise auch mal den siebten Feldspieler mit Leibchen aufs Parkett zu bringen. Darauf müssen wir die entsprechenden Antworten finden, dann ist durchaus ein Sieg drin!“
Seinen Teil zum möglichen Erfolg beitragen kann und will auch wieder Junioren-Weltmeister Kevin Schmidt. Der 21jährige Linksaußen musste zuletzt einige Wochen pausieren, nachdem ihm eine hartnäckige Entzündung in der linken Schulter extreme Schmerzen bereitet hatte. „Ich bin sehr froh, dass die Zeit des Zuschauens endlich vorbei ist und ich wieder spielen kann“, verrät Schmidt, der von der Stadt Wetzlar zur Wahl „Sportler des Jahres“ nominiert wurde.
Bereits morgen früh macht sich der HSG-Tross mit dem Bus auf nach Balingen, um sich dann in einem Tageshotel auf die Partie vorzubereiten. Nach den sogenannten Kann-Spielen gelte es die nötige Spannung aufzubauen, die es braucht um solche wichtigen Duelle zu gewinnen, so HSG-Coach Roth. „Die Jungs haben unter der Woche gut und konzentriert gearbeitet. Das macht mich für morgen optimistisch!“
Quelle: www.toyota-handball-bundesliga.de