Es war ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende setzte sich der Bergische HC beim Saisonauftakt vor 1.873 Zuschauern in der heimischen Unihalle verdient mit 26:23 (13:11) gegen den Aufsteiger HC Elbflorenz Dresden durch und darf eine Woche nach dem erfolgreichen Einzug in das DHBPokal-Achtelfinale auch die ersten zwei Zähler in Liga Zwei feiern.
Den Bergischen wurde gleich in der Anfangsphase klar, wie unangenehm die 2. HandballBundesliga doch zu spielen ist – der Aufsteiger aus Dresden machte den Löwen das Leben nach der anfänglichen 3:1-Führung (6.) ordentlich schwer. Christopher Rudeck hatte zwar gleich einen gehaltenen Siebenmeter zu verzeichnen, doch die Gäste kamen kurz darauf zum Ausgleich und legten auf 4:6 (13.) vor, da der BHC die Abwehr noch nicht entscheidend dicht bekam und Vorne noch einen Schluck Zielwasser zu wenig getrunken hatte. Die Hausherren egalisierten zwar, sahen sich aber schnell mit dem 6:8 nach einer Viertelstunde wieder mit zwei Toren im Hintertreffen, was BHC-Cheftrainer zur Auszeit veranlasste.
Der BHC-Coach brachte nun mit Leos Petrovsky noch mehr Masse an die Kreismitte, wechselte Bastian Rutschmann für Chrsitopher Rudeck im Tor und Csaba Szücs kam nach über einem Jahr Leidenszeit wieder zurück auf die Platte. Die Löwen kämpften fortan aber noch gegen eine akute Torflaute an, die erst Arnor Thor Gunnarsson mit dem 7:10 (22.) nach über acht Minuten ohne BHC-Treffer durchbrach. Und nun sollte der BHC-Express nach und nach ins Rollen kommen, denn die Löwen verkürzten auf 10:11 (24.) durch Csaba Szücs, der mit unbändigem Willen und viel Tempo den Weg durch die Dresdener Deckung fand. Auch eine Auszeit konnte den Druck der Gastgeber nicht schmälern, Mannschaftskapitän Kristian Nippes stellte mit dem 11:11 (25.) die Uhr auf Null und Dank eines Sechs-Tore-Laufes nahmen die Bergischen Löwen ein 13:11 mit in die Halbzeit.
Nicht nur die Pause, auch die Sachsen unterbrachen nach dem Wiederanpfiff die Torserie der Löwen und zeigten spätestens mit dem 14:14 (36.), dass sie bis zuletzt alles dagegen halten wollten, was sie nur konnten. Doch auch die Bergischen Löwen waren nun voll drin und beide Teams boten den Handballfans einen spannenden Ligaauftakt. Während einer Zwei-MinutenStrafe gegen Quade und wenig später gegen Buschmann, erhöhte der BHC wieder auf 18:15
(40.), ehe das Hinze-Team noch einmal kurz mit der eigenen Konzentration haderte, aber souverän mit dem neuerlichen Druck der Elbflorenzer umging, auf das zwischenzeitliche 19:17 (45.) und 22:20 (53.) noch ein Tor Differenz zum 26:23 (13:11)-Heimsieg auflegte, um sich über die gesamte Spielzeit aufgrund der individuellen Stärke mit den ersten zwei Pluspunkten der Saison belohnte.
Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Christian Pöhler: „Glückwunsch an den BHC für den cleveren und verdienten Sieg. Mit meiner Mannschaft bin ich mit Ausnahme von zwei, drei Phasen sehr zufrieden. Wir haben uns teuer verkauft. In den Phasen vor der Pause haben wir zu viele Fehler gemacht und kämpfen uns in der zweiten Halbzeit super zurück, schaffen aber nicht den Ausgleich. Da wäre vielleicht noch etwas möglich gewesen. Bis auf drei, vier Fehler haben wir clever agiert.“
Sebastian Hinze: „Es war sehr, sehr schwer. Wir haben zu Beginn in der Abwehr nicht die Kompaktheit herstellen können, aus Nervosität und weil wir zu viel wollten. Im Angriff haben wir ein, zwei frei herausgespielte Bälle verworfen. Elbflorenz ist verdient in Führung gegangen. Dann kamen wir aber ins Tempospiel und haben die Räume enger gemacht. In der zweiten Halbzeit war es ein disziplinierter Auftritt von uns. Das hat mir gut gefallen. Es fehlte aber die Phase, sich
etwas abzusetzen. Wichtig war, die Punkte zu holen. Die Jungs haben sich entsprechend gefreut. Wir müssen uns alles hart erarbeiten. Spielerisch waren wir noch ein Stück von dem entfernt, was wir anstreben.“
Viktor Szilagyi: „Es war ein schwieriges Spiel, für den ersten Spieltag aber ein gutes. Beide
haben alles reingehauen. Die Leistung der Schiedsrichter war gut. Wir waren die etwas clevere
Mannschaft, hatten vielleicht etwas mehr Erfahrung auf dem Feld. Ich bin unglaublich froh.“
Bergischer HC: Rutschmann, Rudeck – Kotrc (1), J.Artmann (3), Gutbrod (4), Bettin (1/1), Dell, Szücs (1),
Arnesson (3), Babak, Darj (2), Nippes (3), Criciotoiu, Majdzinski, Gunnarsson (8/4). Trainer: Sebastian
Hinze
HC Elbflorenz Dresden: Huhnstock, Halfmann – Hruscak, Jurgeleit, Boese (3/1), Dierberg (6), Gugisch,
Buschmann (2), de Santis (6), Flödl (1), Hoffmann, Greß (1), Zele (2), Becvar (1), Quade (1). Trainer:
Christian Pöhler
Schiedsrichter: Jannik Otto und Raphael Piper
Siebenmeter: 5/6 - 1/2
Zeitstrafen: 2 - 2 (Criciotoiu, Darj – Quade, Buschmann)
Spielverlauf: 2:1 (5.), 4:5 (10.), 6:8 (15.), 6:10 (20.), 11:11 (25.), 13:11 (30.), 14:13 (35.), 18:15 (40.),
19:17 (45.), 21:19 (50.), 23:21 (55.), 26:23 (60.)
Quelle: PM BHC