Erste Reise nach Weißrussland VELUX EHF Champions League: „Brest steht völlig verdient im Achtelfinale"
24.03.2017 17:09
27:19 und 32:17 lauteten im Oktober 1995 die Ergebnisse gegen SKAF Minsk. Die SG Flensburg-Handewitt gab mit zwei klaren Siegen ihr Debüt auf der europäischen Ebene, musste aber nicht nach Weißrussland reisen, da der Gegner sein Heimrecht abgetreten hatte. Über 20 Jahre später, im Achtelfinale der VELUX EHF Champions League, wird die Osteuropa-Tour nachgeholt. Die SG muss am Sonntag um 16 Uhr beim HC Meshkov Brest antreten, um eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 2. April in der FLENS-ARENA zu erreichen. „Brest steht völlig verdient im Achtelfinale", betont SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Ich erwarte ein enges Spiel, bei dem ein oder zwei Treffer den Ausschlag geben werden. Ich hoffe, dass wird für uns der Fall sein."
1000 Kilometer sind es von Flensburg bis zur 300.000-Einwohner-Stadt Brest, die direkt an der Grenze zu Polen liegt. Die SG hat für den Trip eine eigene Maschine gechartert und fliegt am Samstagvormittag von Sonderborg ab. Ein kleiner Bonbon: Das SG Logo wird das Flugzeug zieren. Der entscheidende Vorteil für diese Reiseplanung: Noch am Sonntagabend kann der Rückflug erfolgen. „Dank an den Verein, dass er sich so entschieden hat", sagt Ljubomir Vranjes. „Das ist das Beste für die Regeneration und die Vorbereitung auf die Mittwochsaufgabe gegen Coburg und das Rückspiel am Sonntag."
Am Donnerstag hat der Coach bis in die Nacht hinein den weißrussischen Meister analysiert. Die auffälligsten Akteure sind der riesige lettische Linkshänder Dainis Kristopans und der serbische Kreisläufer Rastko Stojkovic (einst Nordhorn). „Im Angriff sind die Weißrussen clever, in der Abwehr groß und robust", hat der Schwede festgestellt und schmunzelt: „Da müssen wir uns schon etwas einfallen lassen." Skopje, Szeged und den Rhein-Neckar Löwen gelang das nicht so gut und unterlagen in Brest. In der südeuropäischen SEHA-League haben sich die Osteuropäer als Dritter für das Final Four qualifiziert. Von der weißrussischen Liga war der HC Meshkov bis Mittwoch befreit, als gleich zum Auftakt der Endrunde ein 29:26-Auswärtserfolg beim vermeintlich stärksten Rivalen SKA Minsk glückte.
Bei der SG sieht es personell sehr gut aus. Tobias Karlsson hat am Mittwoch sechs Wochen nach einem Sehneneinriss im rechten Oberschenkel sein Comeback gemeistert. „Er hatte die Woche davor voll trainiert und kann nun Jacob Heinl, Henrik Toft Hansen und Anders Zachariassen in der Abwehr wieder entlasten", freut sich Ljubomir Vreanjes. Thomas Mogensen hat einen Magen-Darm-Virus überstanden, und Linkshänder Mark Bult ist ab sofort auch in der VELUX EHF Champions League spielberechtigt. Nur Johan Jakobsson (Gehirnerschütterung) und Ivan Horvat (Rückenprobleme) sind nicht einsatzbereit, sodass die SG mit 17 Akteuren gen Osten fliegt. Die Nummer 17 trägt bekannter Weise Petar Djordjic, der sich ab Sommer bekanntlich dem HC Meshkov Brest anschließen wird. „Bis dahin werde ich mich zu 100 Prozent auf Flensburg konzentrieren", erklärt er. „Ich werde alles geben, damit wir mit einem Vorteil ins zweite Spiel gehen." Das wird am 2. April um 19.30 Uhr in der „Hölle Nord" angepfiffen.
Splitter
Fernsehen. Der Pay-TV-Sender „Sky" steigt um 15.45 Uhr in die Berichterstattung ein.
Schiedsrichter. Csaba Dobrovits und Peter Tajok (Ungarn).
EHF-Delegierter. Miroslaw Baum (Polen).
Quelle: PM SG Flensburg-Handewitt