Die Samstagabendpartie entwickelte sich zum dramatischen Krimi: Die Eulen Ludwigshafen belohnen sich beim Auswärtsspiel in Lemgo für eine tolle Moral und großen Kampf mit einem 23:23-Unentschieden. Damit kann die Mannschaft um Kapitän Gunnar Dietrich, der in letzter Sekunde den viel umjubelten Ausgleichstreffer erzielte, nach dem Remis in Stuttgart den zweiten Punkt aus fremder Halle entführen und gibt nun zum ersten Mal in dieser Saison die rote Laterne ab.
Die Vorzeichen standen nicht gut, denn Ben Matschke reiste mit lediglich 11 Feldspielern und 2 Torhütern nach Lemgo. Die Gastgeber standen jedoch nach zuletzt drei Niederlagen in Folge und dem Ausscheiden aus dem Pokal ebenfalls unter Druck. Scholz und Durak auf den Außenpositionen, Dippe am Kreis, der verbliebene Rückraum um Dietrich, Bührer und Müller sowie Hanemann im Tor bildeten die Startformation. Die Eulen hatten die mitgereisten Fans als achten Mann im Rücken, die über die komplette Spielzeit eine grandiose Atmosphäre boten und laut Sky-Reporter Jürgen Schmitz der Partie Heimspielcharakter verliehen.
Matschke ließ seine Mannen offensiv mit einer 5:1-Deckungsvariante verteidigen. Dies sollte sich auszahlen, denn mit Johnny Scholz auf der Spitze stand die Abwehr der Eulen von Beginn an solide und zwang die Heimmannschaft zu Fehlern. Aus diesen konnte Ludwigshafen jedoch zu selten Profit schlagen und lag nach 15 Minuten mit 6:5 im Hintertreffen. Großen Anteil daran hatte der starke Torhüter der Lemgoer Peter Johannesson, der den Gästen schon im ersten Durchgang einige freie Bälle wegnahm. Die Schwächung der Ludwigshafener, die in Unterzahl agierten, nutzte Lemgo und setzte sich bis auf drei Tore ab. Der 10:7-Rückstand brachte die Eulen nicht aus der Ruhe. Die Mannschaft fightete und durch die Treffer von Müller, Dietrich und Durak gelang es, dass beide Mannschaften mit einem 10:10-Unentschieden den Weg in die Kabine fanden.
Nach der Halbzeit das gleiche Bild. Die Eulen verteidigten aufopferungsvoll, doch kassierten die beiden ersten Tore nach Wiederanpfiff von van Olphen und Bartók in Zeitspiel. Den Eulen gelang es, in doppelter Unterzahl einen Konter anzusetzen, den Jerome Müller zum erneuten Ausgleich vollstreckte. Als Hanemann einen Siebenmeter von Hornke zunächst an die Latte lenkte, fiel der Ball dem Lipper direkt zurück in die Arme – Nachwurf zum 17:14. Pascal Bührer und Jonathan Scholz gelang es nach 43 Minuten auf 17:16 zu verkürzen. Die Eulen-Abwehr war im Zusammenspiel mit Stefan Hanemann bemerkenswert stark, er kam insgesamt auf neun Paraden. Lemgo-Coach Kehrmann sah sich gezwungen, sein Team in der Auszeit neu auszurichten. Dies fruchtete und Lemgo konnte sich zum wiederholten Male mit drei Zählern absetzen. Mit zehn Minuten Spielzeit auf der Uhr gelang Pascal Bührer der Ausgleich zum 19:19. Den darauffolgenden Angriff der Eulen konnte Lemgos Schlussmann Johannesson stark parieren und verhinderte die Gästeführung. Der direkte Gegenstoß landete bei Guardiola, der den Angriff vollstreckte. Pascal Durak, der zuvor beide Siebenmeter verwandeln konnte, war auch kurz Schluss erfolgreich und netzte zum 21:21 ein. Die Schlussphase wurde hektisch, denn als noch 44 Sekunden auf der Uhr waren, konnte Kehrmann seine Mannschaft durch eine Auszeit einstellen. Der spät eingewechselte Dominic Ebner erzielte in Bedrängnis in der letzten Minute das 23:22 und somit die letzte Führung für die Hausherren. Doch die Eulen schalteten schnell und waren umgehend im Angriff. Der Kapitän ging voran und zimmerte den Ball am Keeper vorbei ins rechte untere Eck. Die Sirene, die in noch in Stuttgart einen Sieg verhindert, war nun auf Seiten der Eulen, denn sie ertönte unmittelbar, nachdem der Ball in die Maschen rauschte. Ben Matschkes Team konnte in Lemgo wieder einmal Moral beweisen und die sich für eine aufopferungsvollen Kampf belohnen.
Eulen-Stimmen zum Spiel:
Ben Matschke: „Wir konnten über die gesamten 60 Minuten nie in Führung gehen, waren immer nah dran. Uns ist es gelungen, nach den Rückschlägen nicht liegen zu bleiben, sondern eine Reaktion zu zeigen. Wir konnten auch heute alle Rückstände verkraften und uns am Ende mit einem Punkt belohnen. Es freut mich besonders für Gunnar, der uns mit seinem Treffer den Punkt sicherte, nachdem er zuvor oft an Torhüter Johannesson scheiterte. Ein sehr großes Lob gebührt auch heute unseren einzigartigen Fans, die uns durch ihre Unterstützung 60 Minuten lang anspornten, alles zu geben.“
Gunnar Dietrich: „Ich denke der Punktgewinn ist absolut verdient, da wir uns immer wieder durch viele einzelne Nadelstiche zurück ins Spiel gekämpft haben. Es ist schön zu sehen, dass unsere jungen Spieler Verantwortung übernehmen und wir für unseren Aufwand belohnt werden. Aus diesem Spiel können wir wieder viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken und dann auch die ersten beiden Punkte in heimischer Halle einfahren. Mein besonderer Dank geht an die mitgereisten Fans, die mit ihrer Stimmung das Auswärtsspiel fast zu einem Heimspiel machten. Auch das brauchen wir in den nächsten Wochen – jeden Spieler und jeden Fan mit vollem Einsatz.“
Statistik:
TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Wyszomirski; Hornke (8/3), Suton (5), Bartók (2), Ebner (2), Zieker (2), van Olphen (2), Theuerkauf, Guardiola (1), Klimek (1), Carlsbogård, Hangstein, Kogut, Hübscher
Die Eulen Ludwigshafen: Hanemann, Lenz, Falk, Durak (5/3), Stüber (2), Dippe (2), Bührer (3), Haider, Müller (5), Dietrich (3), Scholz (2), Hofmann (1), Hideg
Siebenmeter: 4/3 – 3/3 – Quote gehaltener Bälle: 40% - 28% - Wurfquote: 63- 47% – Zeitstrafen: 1:7 – Zuschauer: 3.093 – Schiedsrichter: Piper/Otto
Quelle: PM Die Eulen Ludwigshafen
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