Ex-Eisenacher Alexander Koke läuft noch einmal für den EHV Aue auf
23.10.2017 20:34
Alexander Koke im Trikot des ThSV Eisenach
Erzgebirger reagierten auf Verletztenmisere
Vom November 2009 bis Ende des Kalenderjahres 2011 spielte Alexander Koke für den ThSV Eisenach in der 2. Handballbundesliga. Während seiner langen Kariere, überwiegend in beiden Handball-Bundesligen, die im Jahr 1997 mit einem 5-jährigen Engagement im Profibereich begann, Stationen in Melsungen (2002 bis 2004), bei Bayer Dormagen (2004 bis 2008), dann Spielertrainer bei TG Münden (2012/2013), TuS Ferndorf (2013 – 2016) und Bayer Dormagen (2016/2017) brachte er seine handballerischen Qualitäten überwiegend in der Rolle des Spielgestalters ein. Diese soll er nun, im Alter von 38 Jahren, noch einmal beim EHV Aue ausfüllen. Der Punktspielkontrahent des ThSV Eisenach vermeldete die Verpflichtung am vergangenen Wochenende. Im Punktspiel gegen den VfL Lübeck/Schwartau feierte der Routinier sein Debüt. Die Verletztenmisere zwang Rüdiger Jurke, Manager des EHV Aue, sich auf dem Spielermarkt umzuschauen. Die beiden Rückraumspieler Benas Petreikis und Eric Meinhardt werden dem EHV Aue noch drei Monate fehlen. „Wir haben versucht, einen erfahrenen Spieler, der die Liga kennt, zu verpflichten“, argumentierte Rüdiger Jurke. Mit Alexander Koke dürfte ihm das vollauf gelungen sein. Der Doktor der Sportwissenschaften, wohnhaft in Erfurt, hatte eigentlich seine Kariere beendet, um sich auf seine Tätigkeit als Dozent an der Universität Halle zu konzentrieren. „Nun will es Alexander Koke noch einmal wissen, den EHV Aue mit seiner Erfahrung in den nächsten drei Monaten helfen, um für den Klassenerhalt zu punkten.
Th. Levknecht
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Der EHV Aue veröffentlichte folgendes Interview mit Dr. Alexander Koke
1. Was hat Dich bewogen, noch einmal die Handballschuhe zu schnüren? Wie kam es zum Kontakt?
Ich habe mit Radek Musil, dem Torwarttrainer des EHV Aue, zusammen in Eisenach Handball gespielt und unser Kontakt ist nie abgebrochen. Vor ein paar Tagen hat er mich angerufen und mir von der Verletzungsmisere erzählt und gefragt, ob ich mir vorstellen kann, den EHV Aue bis Ende des Jahres zu unterstützen. Meine Leidenschaft für den Handball ist ungebrochen und deshalb habe ich nach kurzer Bedenkzeit und Rücksprache mit meiner Familie zugesagt.
2. Du hast letztes Jahr aufgehört. Bist Du noch fit?
Ich glaube, dass ich körperlich noch recht fit bin, allerdings fehlen mir knapp zehn Monate Training mit dem Ball. Insofern benötige ich einige handballspezifische Trainingseinheiten, um wieder ein Gefühl für den Umgang mit dem Ball zu entwickeln.
3. Was weißt Du vom EHV Aue und Deiner neuen Mannschaft?
Ich habe keinen Spieler persönlich gekannt, aber einigen meiner neuen Mitspieler auf dem Spielfeld gegenübergestanden. Aue ist ein Traditionsverein im deutschen Handball und es hat mir immer Freude bereitet, als Gegner in Aue zu spielen, weil die Fans für besondere Stimmung sorgen. Jetzt freue ich mich darauf, mit unseren Fans im Rücken auf das Spielfeld zu gehen.
4. Du arbeitest am sportwissenschaftlichen Institut in Halle, bist Doktor der Sportwissenschaften, hast Familie und einen einjährigen Sohn. Wie willst Du das schaffen?
Natürlich habe ich mir vor der Zusage intensiv darüber Gedanken gemacht und die Zustimmung meines Chefs, Prof. Stoll, an der Uni eingeholt. Es handelt sich um einen überschaubaren Zeitrahmen und mit einem vernünftigen Zeitmanagement ist das möglich.
5. Wie siehst Du Deine Rolle innerhalb der Mannschaft?
Ich möchte mit meiner Erfahrung den jungen Spielern helfen und sie dabei unterstützen, erfolgreich für den EHV Aue Handball zu spielen.
6. Du hast in dieser Woche die ersten Trainingseinheiten mitgemacht. Wie war es?
Ich wurde von der Mannschaft sehr freundlich aufgenommen. Die Trainingseinheiten haben mir Spaß gemacht und ich freue mich auf das erste Heimspiel.
7. Wo steht der EHV Aue am Ende der Saison?
Der EHV Aue steht auf einem Tabellenplatz, der ihn berechtigt, in der Saison 2018/2019 in der 2. Handball-Bundesliga zu spielen.
Quelle: PM ThSV Eisenach