Der ThSV Eisenach, weiter ohne zahlreiche verletzte Stammkräfte, unterlag am 25. Spieltag der aktuellen Saison der 2. Handballbundesliga beim Wilhelmshavener HV mit 28:31(13:17), gleichbedeutend mit der 10. Saisonniederlage. Positiv zu vermerken, Linkshänder Willy Weyhrauch, zum 01.07.2016 von den Füchsen Berlin gekommen, bestritt nach langwierigen Verletzungen seine erste Zweitbundesliga-Minuten für den ThSV Eisenach. Und ein Zuschauer wurde im Eisenacher Lager, auch von den mitgereisten Fans, ganz herzlich begrüßt. Der Ende Januar bei einem Autounfall verletzte Marcel Schliedermann, aktuell zur Behandlung in der Asklepios-Klinik in Lübeck, hatte sich von einem Kumpel die 200 Kilometer nach Wilhelmshaven fahren lassen. Gemeinsam mit dem verletzten Eisenacher Kapitän Daniel Luther verfolgte er die Partie in der Nordfrost-Arena. „Meine Rückkehr auf das Parkett muss wohl noch 5 Monate warten. Doch mein Ziel ist ganz klar, für den ThSV Eisenach wieder in der Werner-Aßmann-Halle auflaufen“, formulierte er unmissverständlich.
Keeper Jan-Steffen Redwitz blieb krank im Bett
Die Wartburgstädter mussten im Nor4en auf ihren Schlussmann Jan-Steffen Redwitz verzichten, der erkrankt im Bett blieb. Der junge Sebastian Brand rückte an die Seite von Stanislaw Gorobtschuk, kam nach 42 Minuten in den Eisenacher Kasten. Der ThSV Eisenach verbleibt auf dem 7. Tabellenplatz, empfängt zum erst am Mittwoch, 22.03.2017 um 19.30 Uhr ausgetragenen Heimspiel den HC Empor Rostock.
Mitte der ersten Halbzeit gab der ThSV Eisenach das Ruder aus der Hand
„Im Angriff lief es ziemlich rund, gelangen erfolgreiche Spielzüge“, kommentierte „Zuschauer“ Marcel Schliedermann. „Für uns ungewöhnlich, wir offenbarten erhebliche Abwehrprobleme“, fügte der 26-Jährige hinzu. In diese Kerbe schlug auch Eisenachs Trainer Christoph Jauernik, speziell bezogen auf die zweite Viertelstunde der ersten Halbzeit. Der Auftakt ging nämlich an den in der Stammformation der jüngsten Zeit beginnenden ThSV Eisenach. Kreativer Handball mit schnörkellosem Abschluss. Tomas Urban versenkte von der Siebenmeterlinie zum 5:7 (12.). Das ließ Christian Köhrmann, den Coach der Gastgeber, zur grünen Karte greifen und einen Wechsel auf der Torhüterposition vornehmen. „Wir wussten, wir sind körperlich unterlegen, müssen mit Tempospiel die langen Kerle in der Eisenacher Abwehr in Bewegung bringen. Hierzu fehlte mir zunächst die Leidenschaft“, ließ Christian Köhrmann zur Pressekonferenz wissen. Mit der Einwechslung von Markus Bokesch ins eigene Gehäuse bewies er ein glückliches Händchen. Der Österreicher entschied das Torhüterduell mit Stanislaw Gorobtschuk und Sebastian Brand auf der Gegenseite zu seinen Gunsten. Nach der Auszeit forcierten die Norddeutschen deutlich das Tempo. Linksaußen Lukas Mertens (fügten seinen bisher erzielten 102 Treffern aus dem Feld 10 weitere hinzu), wies nach, weshalb der SC Magdeburg ihn zur neuen Saison verpflichtet hat. Der Wilhelmshavener HV nutzte die Deckungslücken vielfach über den Kreis zum 11:9 (21.) und zur 17:13.Halbzeitführung. „Diesem Rückstand sind wir letztendlich bis zum Spielende hinterhergelaufen“, vermerkte Christoph Jauernik. Dass seinen Schützlingen nur 6 technische Fehler unterliefen (gegenüber 13 vor Wochenfrist bei der 26:27-Heimniederlage gegen die HG Saarlouis) und die Torwurfeffektivität nahe bei 70 Prozent lag, Matthias Gerlich, Olafur Bjarki Ragnarsson und Tomas Urban zusammen 21 Bälle einnetzten, letztendlich nur statistische Werte. Zahlen sagen eben nicht alles.
Als zwischenzeitlich auch im Angriff die Säge klemmte
Selbstbewusst startete der Wilhelmshavener HV, ohne seinen aufgrund eines Kreuzbandrisses bis zum Saisonende ausfallenden Top-Torjäger Rene Drechsler, in den zweiten Abschnitt. Die Gäste von der Wartburg, nach klaren Worten in der Kabine, begehrten auf; nach einem Treffer von Olafur Bjarki Ragnarsson waren sie bis auf zwei Treffer heran (21:19, 41.). Tomas Urban war in den rechten Rückraum gewechselt, der wiedergenesene Nick Heinemann besetzte die Rechtsaußenposition. Doch dann klemmte auch die Säge im Angriff. Bis zur 52. Minute gelangen nur noch zwei Treffer, die Hausherren nutzten ihre Überzahlphasen nach Zeitstrafen gegen den ThSV Eisenach um auf 28:21 davon zu ziehen. „Wir schlossen in dieser Phase zu früh ab, kassierten stattdessen Gegenstoßtore“, konstatierte Marcel Schliedermann. „Wir haben es im Angriff nicht geschafft, die Hausherren in die Bredouille zu bringen“, gab Christoph Jauernik zu. Er versuchte es im Schlussgang mit dem 7. Feldspieler und einer 5:1-Abwehr, doch mehr als Ergebniskosmetik gelang nicht, vom 29:23 (54.) zum 31:28 (60.).
Statistik
Wilhelmshavener HV: Weinert, Bokisch:; Maas, Kalafut (3), Smits (5/2), Postel (3), Vorontsov (1), Köhler (1), Mertens (10), Schweigart, Kozul (1), Schwolow (7)
ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Brand; Iffert, Wöhler (2), Gerlich (7), Ragnarsson (6), Miljak (3), Hansen (2), Urban (8/2). Holzner, Heinemann, Lilais, Niemeyer, Weyhrauch
Siebenmeter: Wilhelmshavener HV 2/2 – ThSV Eisenach 2/2
Zeitstrafen: Wilhelmshavener HV 2 x 2 Min. – ThSV Eisenach 3 x 2 Min.
Schiedsrichter: Klinke/Klinke
Zuschauer: 1.518
Spielfilm: 4:7 (12.), 11:9 (21.), 12:12 (25.), 17:13 (30.), 21:19 (41.), 27:21 (49.), 29:23 (56.), 31:28 (60.)
Quelle: PM ThSV Eisenach