Die Füchse Berlin bleiben auf Kurs, nachdem sie die TSV Hannover-Burgdorf zu Hause vor 6.348 Zuschauern mit 34:27 (13:9) geschlagen haben. Der Tabellenvierte hat somit weiterhin die Chance, die Champions League-Plätze in Angriff zu nehmen. Für die Niedersachsen war es mittlerweile die zehnte Niederlage in Folge. Bester Torschütze der Partie war Hans Lindberg mit acht Treffern, Steffen Fäth traf sechsmal und für Hannover war Kai Häfner mit sechs erfolgreichen Würfen bester Werfer.
Während die TSV Hannover-Burgdorf der Niederlagenserie unbedingt ein Ende setzen wollte, gingen die Füchse Berlin mit der großen Motivation ins Spiel, weiterhin Druck auf den Tabellendritten THW Kiel zu machen. Doch von Beginn an zeigten die Hannoveraner, dass sie den Füchsen Paroli bieten können. In den ersten 20 Spielminuten überzeugten die Gäste mit einer aggressiven 5:1-Defensive. Nationalspieler Kai Häfner blockierte Petar Nenadic und somit den Spielaufbau der Hausherren mehrfach.
In der Anfangsphase überzeugten die Rückraumspieler. Obwohl die Füchse den besseren Start erwischten und nach sieben Minuten mit 5:2 vorlegten, zeigte Hannover-Burgdorf eine schnelle Reaktion. Ein Doppelschlag von Kai Häfner ermöglichte den Anschluss, ehe ein abgezockter Siebenmeter von Lars Lehnhoff den 5:5-Ausgleich herbeiführte (12.). In der Folge entwickelte sich ein stark defensiv geprägtes Spiel. Beide Mannschaften schenkten sich kaum Freiraum, doch die Füchse setzten sich durch Einzelaktionen von Petar Nenadic und Hans Lindberg auf zwei Tore ab.
Gegen Ende des ersten Durchgangs verlor die Abwehr der Gäste an Koordination. Der zuvor sichere Innenblock um Abwehrchef Erik Schmidt, der in der nächsten Saison zu den Füchsen wechseln wird, wurde mehrfach ausgespielt. Berlin kam jetzt öfter über die Außenspieler Bjarki Elísson und Hans Lindberg, die ihre Chancen nutzten. Darüber hinaus konnten sich die Hauptstädter auf Torhüter Silvio Heinevetter verlassen, der mit sieben Paraden im ersten Durchgang eine starke Leistung zeigte. Auf seine Vorderleute war ebenfalls Verlass, die selbst nach einer doppelten Zeitstrafe gegen Fabian Wiede die Unterzahlphase positiv gestalteten. Nach einem Gegenstoß von Elísson bauten die Füchse die Führung sogar auf 13:7 aus. Erst in den letzten zwei Minuten beendete Hannover durch Treffer von Casper Mortensen und Sven-Sören Christophersen die Torflaute.
Den positiven Lauf nahmen die Füchse mit in die zweite Halbzeit. Obwohl Hannover durch Patrail und Johannsen kurzzeitig auf 13:11 verkürzte, blieben die Hausherren ihrer Linie treu. Drei Treffer von Kozina, Lindberg und Drux erhöhten den Vorsprung erneut. Hannover blieb im Angriff zu behäbig und ließ sich des Öfteren durch einen Ballverlust auskontern. Somit kamen die Füchse zu leichten Toren und machten bereits nach 45 Minuten klar, dass für Hannover nichts zu holen ist. Hans Lindberg blieb bei den Siebenmetern treffsicher und erhöhte auf 22:16.
In der Schlussphase lief zudem Steffen Fäth auf Hochtouren. Der Rückraumspieler setzte innerhalb weniger Minuten drei Treffer zum 26:19 und sorgte nach 51 Minuten endgültig für den vorzeitigen Knockout der Hannoveraner. Einzelne Treffer durch Fabian Böhm und Torge Johannsen waren an diesem Abend zu wenig, um den Berliner gefährlich werden zu können. Dafür blieb die Offensive zu blass gegen die abgezockten Füchse, die in der Tabelle weiterhin Druck auf den Tabellendritten THW Kiel machen.
Füchse-Coach Velimir Petkovic sagte nach der Partie: "Ich bin sehr zufrieden mit meinen Jungs. Sehr solide Abwehr, aber ein paar Probleme mit dem schnellen Spiel der Hannoveraner gehabt. Unsere Änderungen mit einem offensiven Petar Nenadic in der Deckung haben geholfen. Ich habe immer gesagt, dass wenn wir wenige Tore durch unsere 6-6-Abwehr kassieren, dann schlagen wir jeden Gegner in der Bundesliga. Besonders freue ich mich, dass Steffen Fäth heute in Fahrt gekommen ist und ich hoffe, dass er auf diesem Niveau bleibt."
Bob Hanning sagte: "Ich hatte den Eindruck, dass wir richtig gute Lösungen gefunden haben. Das war echte Qualität. Wir haben es Hannover nicht leicht gemacht. Allerdings ist nicht jeder Spieler in der Defensive auf dem Level, das wir von ihm erwarten. Fast zwanzig Tore in der zweiten Hälfte sind ein deutliches Indiz dafür. Unser Fokus liegt aber nun auf dem Europapokal."
Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl, Lindberg (8/3), Fäth (6), Drux (4), Tönnesen (4), Plaza (4, eine Zeitstrafe), P. Nenadic (3), Kozina (2), Elísson (2), Wiede (1, zwei Zeitstrafen), Struck, Gojun, D. Nenadic (eine Zeitstrafe)
TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer, Semisch, Häfner (6), Patrail (4), Böhm (4), Schmidt (4, eine Zeitstrafe), Lehnhoff (3/2), Johannsen (2), Mortensen (2/1), Hykkerud (1), Christophersen (1, eine Zeitstrafe), Karason, Olsen, Kastening
Quelle: PM Füchse Berlin