Der Traum vom dritten Titel in Folge beim Super Globe ist geplatzt. Die Füchse Berlin unterlagen dem FC Barcelona in einem wahnsinnig spannenden Klub-WM-Finale mit 25:29 (12:15) – und können trotzdem stolz auf ihre Leistung sein.
Die Füchse starteten mit Lindberg, Jimenez, Kopljar, Gojun, Struck und Fäth im Angriff – und gingen gleich früh in Rückstand. Spaniens Nationalkeeper Gonzalo Pérez de Vargas erwischte einen bombenstarken Tag, hielt allein im ersten Durchgang 54 Prozent aller Bälle und war mit Schuld daran, dass die Berliner gegen den mit Top-Stars bespickten FC Barcelona nach elf Minuten gleich mit 1:5 hinten lagen. „Wir sind leider schlecht gestartet, in dem wir zu viele freie Bälle verworfen haben“, resümiert Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. „Wenn du so in ein Finale startest, dann ist das natürlich alles andere als optimal.“
Die Füchse-Profis waren in der Abwehr oft einen Schritt zu langsam, ließen die Akteure des mehrfachen Europapokalsiegers zu frei werfen. Hinzu kam, dass die lettischen Schiedsrichter Licis/Sondors mit Siebenmeter-Zeitstrafen regelrecht um sich warfen. Allein im ersten Durchgang spielten die Füchse zehn Minuten in Unterzahl – zum Ende sollten es sogar neun Herunterstellungen sein (zum Vergleich: Barcelona hatte nur vier). Jakov Gojun wurde wegen der dritten Zeitstrafen vorzeitig in die Kabine geschickt, Coach Petkovic sah später sogar Rot wegen Meckerns.
So kam es dann, dass der Bundesligist nach 21 Minuten nur fünf Treffer erzielte. „Es ist schwierig, unter diesen Umständen ein Spiel zu bestreiten“, so Hanning. Zur Pause stand es 12:15.
In der Halbzeit machte Petkovic seine Jungs noch einmal richtig heiß. Zwar scheiterten Hans Lindberg und Petar Nenadic in wichtigen Situationen per Siebenmeter am starken Keeper Vargas, dennoch kamen die Berliner zurück – und wie! Sie holten Tor um Tor auf und witterten plötzlich Morgenluft. Mattias Zachrisson brachte die Füchse mit einem Doppelschlag auf einmal mit 18:17 in Führung (41.) – Riesenjubel im Berliner Lager, auch die mitgereisten Berliner Fans machten sich bemerkbar.
Die Aufholjagd schien aber zu viele Körner gekostet zu haben. Denn die Katalanen drehten wieder schnell den Spieß um, führten nach 46 Minuten wieder mit 20:18. Die Katalanen kamen über die Stationen 24:21 und 27:22 zum Titel. „Barcelona ist ruhig geblieben und hat im Stile einer absoluten Spitzenmannschaft eiskalt gekontert“, sagt Hanning. „Um Barcelona zu schlagen, muss alles passen. Das war leider nicht der Fall. Immer dann, wenn wir dem Spiel eine Wende geben konnten, haben wir uns um den Erfolg gebracht.
Die Spanier haben das erreicht, wovon die Füchse geträumt hatten: sie sind nun alleiniger Rekord-Halter mit drei Super-Globe-Titeln. Stolz auf ihre Leistung können die Füchse dennoch sein. Füchse-Präsident Frank Steffel: „Dreimal hintereinander im Finale zu stehen, ist ein historischer Erfolg für unseren Verein. Die Leistungen in diesem Turnier machen mich zuversichtlich für die kommende Saison. Ich bin sicher, dass unsere Fans unsere Mannschaft am Sonntag mit großem Beifall empfangen werden.“
Beim FCB waren Rivera (9) und Tomas (5) die überragenden Spieler. Bei den Füchsen waren Nenadic, Wiede und Schmidt (alle fünf Treffer) die besten Schützen.
Spielfilm: 1:1 (3.), 1:3 (6.), 1:5 (11.), 3:5 (13.), 5:11 (20.), 8:12 (25.), 12:14 (28.), 12:15 (30.), 13:16 (33.), 14:16 (37.), 17:16 (40.), 18:17 (41.), 18:19 (45.), 18:20 (46.), 21:23 (53.), 22:26 (57.), 25:29 (60.)
Statistik: Stochl, Heinevetter – Wiede (5), Vukovic, Struck (1), Gojun, Nenadic (5), Jimenez, Lindberg (1), Zachrisson (2), Fäth (3), Simak, Schmidt (5), Matthes, Kopljar (3)
Quelle: PM Füchse Berlin Handball