Getrübte Freude nach dem Auswärtserfolg in Leutershausen

05.05.2019 20:47
Musste nach 19 Minuten verletzt raus: ThSV-Keeper Blaz Voncina - Achivfoto: sportfotoseisenach
Wartburgstädter siegen 29:24 (14:9), verlieren aber Torhüter Blaz Voncina mit Knieverletzung/ Samstag Start in die Aufstiegs-Relegation

Der ThSV Eisenach verabschiedete sich mit einem 29:24 (14:9)-Erfolg bei der SG Leutershausen aus der Saison 2018/19 der 3. Liga Ost. Ob es für die mit 12 Punkten Vorsprung vor dem Tabellen-Zweiten SG Nußloch als souveräner Staffel-Meister die Ziellinie überquerenden Wartburgstädter auch ein Abschied aus der 3. Liga wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Schon am Samstag, 11.05.2019 startet die Aufstiegsrelegation zur 2. Handball-Bundesliga. Der Süd-Staffel-Meister HSG Konstanz kommt in die Werner-Aßmann-Halle.

Verhaltener Jubel beim Sieger

„Eine ordentliche Leistung in stimmungsvoller Atmosphäre, zu dem unsere mitgereisten Fans erheblich beigetragen haben. Dank an die SG Leutershausen für einen würdigen Gesamtrahmen des Abends. Wir lagen von Beginn in Führung, ich hatte im Spielverlauf nie Zweifel an unserem Sieg. Unser Coach hat die Partie genutzt, um nochmals einiges zu probieren“, resümierte ThSV-Manager Rene Witte. Der Jubel in den Eisenacher Reihen fiel jedoch recht verhalten aus. Torhüter Blaz Voncina musste nach 19 Minuten verletzt vom Parkett. Der Routinier, bis dahin 5 von 11 Bällen parierend, zog sich im Nahduell mit Leutershausens Philipp Jäger eine Knieverletzung zu, musste vom Parkett, wurde an der Seitenlinie von Eisenachs Physiotherapeuten Alexander Nöthe behandelt, blieb in der zweiten Halbzeit in der Kabine. Daniel Luther kämpfte sich mit Schmerzen im Fuß durch. “Das bereitet uns schon Kopfschmerzen“, beschreibt Rene Witte die Lage vor dem Saison-Showdown. Kapitän Marcel Schliedermann fehlte leicht angeschlagen gänzlich. Die verletzten Spieler werden am Montag im Sportklinikum Erfurt, Partner des ThSV Eisenach, von Dr. Tilo Trommer, diagnostiziert. Viel Arbeit für die medizinische Abteilung in dieser Woche.

ThSV-Coach Hasanefendic nutzte die Partie zum Testen „Klar, wir wollten nicht verlieren. Ebenso klar, ich wollte die 60 Minuten zum Testen nutzen. Yoav Lumbroso spielte, auch weil Marcel Schliedermann fehlte, die überwiegende Zeit auf der zentralen Aufbauposition. Jonas Richardt und Hannes Iffert standen lange Zeit auf dem Parkett. Alle drei Torhüter zu bringen, hatte ich schon im Vorfeld geplant. Wir haben in der Abwehr mit und ohne Duje Miljak gespielt.“, erklärt Eisenachs Trainer Sead Hasanefendic. Von Andrej Obranovic wünscht er sich noch mehr Mut. „Für die Spiele der Aufstiegsrelegation brauchen wir Tempo, Rotation und einen breiten Kader“, unterstreicht der erfahrene Coach. In der Chancenverwertung muss sein Team noch zulegen. Gute Werte wiesen Willy Weyhrauch (4 Würfe – 4 Tore) und Yoav Lumbroso (5 Würfe – 4 Tore) auf. Für die 29 Treffer benötigte der ThSV Eisenach 46 Würfe, was einer Torwurfeffektivität von 63 Prozent entspricht.

Keeper Stanislaw Gorobtschuk trifft in den gegnerischen Kasten

„Wir haben gleich die Richtung vorgegeben, gingen mit einer 5-Tore-Führung in die Halbzeitpause, Nach unserem 6-Tore-Vorsprung eingangs der Schlussphase haben wir etwas nachgelassen, Torchancen nicht genutzt. Wahrscheinlich spukte bei allen die Verletzung unseres Torhüters im Kopf umher. Jeder hatte Angst vor einer Verletzung vor den entscheidenden Aufstiegsspielen“, erklärte Eisenachs Rückraum-Rechter Alexander Saul. Nach einem 4:4.Zwischenstand (10.) zogen die Eisenacher zu einer 14:9-Pausenführung davon. Unmittelbar nach Wiederanpfiff traf Eisenachs Keeper Stanislaw Gorobtschuk aus dem eigenen Kreis in den verwaisten Gastgeberkasten zum 15:9. Mit einer sicheren 24:18-Führung (50.) gingen die Thüringer in der mit knapp 600 Zuschauern gut gefüllten Heinrich-Beck-Halle in die Schlussphase. Außen Gianluca Pauli (9 Tore) und Rückraumspieler Ernst Mantek (6 Treffer) gaben mit ihren Teamkollegen aber nicht klein bei, verkürzten bis auf 3 Treffer (21:24, 54.). Mehr ließen die Eisenacher nicht zu. Durch Undiszipliniertheiten kassierten die gastgebenden „Roten Teufel“ in der Schlussphase zwei Zeitstrafen. Andrej Obranovic, Jonas Richardt, Willy Weyhrauch und Hannes Iffert machten mit ihren Treffern zum 29:24 den Sack zu. „Keine große Partie von uns. Einen unangenehmen Gegner, der oft mit 7 Feldspielern agierte, haben wir aber im Griff gehabt“, befand ThSV-Coach Sead Hasanefendic. „Eigentlich müssten wir zu diesem Zeitpunkt, eine Woche vor der Aufstiegsrelegation, sicherer sein“, gab Alexander Saul freimütig zu. In dieser Woche steht also noch viel Arbeit an!

SG Leutershausen rundum zufrieden

Zufrieden zeigte sich Frank Schmitt, der Coach der SG Leutershausen. „Wir sind im Laufe der Saison immer stärker geworden, haben auch heute gegen einen schier übermächtigen Gegner lange mitgehalten. Ein Riesenkompliment gebührt meiner Mannschaft. Ich hoffe, nächste Saison werden wir nicht wieder von so vielen Verletzungen gebeutelt.“ Hernach wurde auf dem schnell bestuhlen Parkett noch kräftig gefeiert. Gianluca Pauli, mit 9 Treffern bester Werfer des Abends, begeisterte mit seinen gesanglichen Qualitäten…

Statistik

SG Leutershausen: Hübe, Döding; Bernhardt (1), Schwarz, Hornstein, Stippel (1), Jäger (3), Ruß (1), Cirac, Schwechheimer, Gasser (3), Seganfreddo, Mantek (6), Pauli (9/4), Streiberger

ThSV Eisenach: Voncina, Gorobtschuk (1), Kremmer; Iffert (2), Bogatzki, Wöhler (3), Luther (1), Miljak (1), Richardt (2), A. Alaj, Streckhardt, Mürköster (2), Obranovic (4), Lumbroso (5), Weyhrauch (4), Saul (4/3)

Siebenmeter: SG Leutershausen 5/4 – ThSV Eisenach 3/3

Zeitstrafen: SG Leutershausen 3 x 2 Min. – ThSV Eisenach 3 x 2 Min.

Schiedsrichter: Oliver Frankholz/ Philipp Frankholz

Zuschauer: 580

Th. Levknecht

Quelle: PM ThSV Eisenach

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