Gnaden-Minuten wird es nicht geben!

15.02.2018 8:23
Arne Kühr, Coach des ThSV Eisenach (Foto: sportfotoseisenach)
Nachgefragt bei Arne Kühr, Coach des ThSV Eisenach, vor dem Heimspiel am Samstag Der ThSV Eisenach steckt mitten im Abstiegskampf, hat nach 21 Spielen gerade einmal 4 Siege vorzuweisen. Und doch wird unter der Wartburg auf den Klassenerhalt gehofft. Die Konkurrenz ist nicht enteilt. Das neue Trainerteam verbreitet Optimismus. Die Mannschaft zieht voll mit, vermochte sich am vergangenen Sonntag aber noch nicht zu belohnen. Bei der HSG Nordhorn-Lingen waren die Luther, Redwitz, Gerlich & Co. das handballerisch bessere Team, schnürten nach einer 23:20-Führung den Sack nicht zu, unterlagen noch 25:26. Zwei Zähler, die der Tabelle und der Moral richtig gut getan hätten. Ein Auftritt, der die Hoffnung dennoch nährte. Am Samstag, 17.02.2018 empfängt der auf Tabellenplatz 18 rangierende ThSV Eisenach um 19.30 Uhr in der heimischen Werner-Aßmann-Halle den Tabellen-Achten TV Emsdetten. Wir sprachen mit Arne Kühr, vor gerade einmal 60 Tagen zum Cheftrainer befördert. Zwei Punkte in der EmslandArena Lingen liegen gelassen; schmerzt das noch Tage später? Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, uns aber nicht belohnt. Bei unserer 3-Tore-Führung war von der 3000-köpfigen Kulisse kaum noch was zu hören. Wir hätten in der Phase unserer 23:20-Führung das 4. oder 5. Tor machen müssen. Die Chancen waren da. Wir agierten nicht konsequent genug. Das war bitter. Diese beiden Zähler hätten uns so gut getan. Wir müssen lernen, uns zu belohnen. Sie brachten lediglich 10 Spieler zum Einsatz. Adrian Wöhler und Willy Weyhrauch spielten auf Außen durch, im Rückraum rotierten Matthias Gerlich, Daniel Luther, Marcel Schliedermann, Duje Miljak und Alexander Saul, den Kreis besetzten wechselweise Nicolai Hansen und Marcel Niemeyer, im Tor Jan-Steffen Redwitz. Ein Fingerzeig auch für die Zukunft? Die Testspiele haben gezeigt, wenn wir extrem viel wechseln, gibt es einen Bruch. Ich setze auf eine stabile Aufstellung. Damit ist für keinen Spieler die Tür zugeschlagen. Mit richtig guten Leistungen im Training oder in der 2. Mannschaft kann sich jeder anbieten. Ja aufdrängen, dann haben wir es als Trainerteam in der Aufstellung schwerer, doch für uns als Mannschaft besser. Das haben wir in Einzelgesprächen klar signalisiert. Wir werden keinem Spieler „Gnaden-Minuten“ geben. Das hilft auch dem Spieler nicht. Leistungssportliches Denken steht ganz oben. Die Lage für den ThSV Eisenach ist hochgradig prekär, zumal in 10 Heimspielen ein einziger Sieg gelang. Nahezu unglaublich, der ThSV Eisenach ist die heimschwächste Mannschaft der Liga. Was nährt dennoch Ihre Hoffnung auf den Klassenerhalt? Deutliche Fortschritte während der Vorbereitung – und auch beim Punktspiel in der Vorwoche – stimmen uns optimistisch. Alle sind voll fokussiert, bei jeder Trainingseinheit. Im Kraft- und Ausdauerbereich haben wir zugelegt. Das belegen die Werte. Wir arbeiten intensiv, wir müssen uns aber auch selbst belohnen. Ich bin überzeugt, positive Ergebnisse werden sich einstellen. Wir müssen das Glück erzwingen, auch durch einen „dreckigen Sieg“. Wunder können wir nicht vollbringen, wir werden uns aber voll reinhauen, bis zur letzten Sekunde der Saison alles geben. Dazu müsste am Samstag aber schon mal doppelt gepunktet werden? Wir sind Profi-Sportler, wir wollen jedes Spiel gewinnen. Egal, wie der Kontrahent heißt. Wir streben stets nach dem Maximum. So sind wir in Nordhorn aufgetreten, so treten wir im Heimspiel gegen den TV Emsdetten auf. Die Olympischen Spiele zeigen, dass man nach einem vorherigen Tief durchaus ganz oben ankommen kann. Siehe Olympiasieger Eric Frenzel! Auch wir glauben an uns. Wir wissen, wir stehen in der Verantwortung. Wir wissen ebenso, wir können es nur als Team regeln. Wie sieht es personell aus? Die Witterung bringt es mit sich, einige plagen sich mit Erkältungen und Infekten herum. Einige plagen Blessuren. Ich hoffe, sie sind am Samstag dabei. Fehlen wird aber Ibai Meoki. Unser Spanier hat sich im Training eine Verletzung im Knöchelbereich zugezogen. Im Sportklinikum Erfurt, unserem Partner, wird er von unserem Mannschaftsarzt Dt. Tilo Trommer bestens behandelt. Th. Levknecht

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