HBW vor Endspurt
01.04.2011 8:38
So langsam beginnt in der TOYOTA Handball-Bundesliga der Endspurt. Nur noch acht Spieltage bis zum Saisonende und die Aufgaben für den HBW Balingen-Weilstetten werden nicht einfacher. Am späten Sonntagnachmittag müssen die Schwaben bei der TSV Hannover-Burgdorf antreten. Angesichts der Tatsache, dass sich an der Balinger Verletzungsfront kaum Besserung abzeichnet, eine alles andere als einfache Aufgabe. Spielbeginn in der AWD-Hall in Hannover ist um 17.30 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Christopher Biaesch und Frank Sattler. Die beiden haben auch schon das Hinspiel (30:30) in der Balinger SparkassenArena geleitet.
„Es gibt keine Stammspieler. Ich entscheide immer im Training, welche 14 Spieler zum Einsatz kommen. Für Experimente ist keine Zeit.“ Ein Luxus, von dem HBW-Coach Dr. Rolf Brack derzeit nur träumen kann. Ganz im Gegensatz zu Christopher Nordmeyer, Trainer der TSV Hannover Burgdorf. Er hat diese Aussage vor dem letzten Spiel der Niedersachsen gegen den TBV Lemgo gemacht. Der Nachfolger von Aaron Kristjansson, der vor wenigen Wochen als Trainer bei der TSV entlassen wurde, kann im Kampf um den Klassenerhalt aus dem Vollen schöpfen.
„Die TSV hat eine unglaubliche Breite im Kader, stellt eine kompakte 6:0-Abwehr mit einem sehr aggressiven Innenblock", zollt Balingens Trainer Dr. Rolf Brack dem Tabellenvorletzten größten Respekt. Im Gespräch stellt der Stuttgarter Sportprofessor heraus, dass man sich angesichts der Tabellensituation keinen Illusionen hingeben darf. Die TSV Hannover-Burgdorf sei mit ihrer personellen Besetzung bis dato völlig unter ihren Möglichkeiten geblieben.
Die nach wie vor prekäre Tabellensituation hat die Verantwortlichen der TSV auch dazu veranlasst, Mitte Februar die Reißleine zu ziehen. Neben dem isländischen Trainer Aaron Kristjansson musste auch der sportliche Leiter Stefan Wyss seinen Platz auf der TSV-Bank räumen. Als Nachfolger von Kristjansson wurde mit Christopher Nordmeyer ein „Burgdorfer-Urgestein“ verpflichtet. „Wir haben uns für ihn entschieden, weil er den Verein und das Umfeld bestens kennt“, erklärte Manager Georg Müller.
Zudem kenne er die Stärken vieler Spieler, weil er mit einigen bis 2009 selbst noch zusammen gespielt habe. Unter Nordmeyer haben die Niedersachsen zwar in der Tabelle noch keinen sichtbaren Schritt nach vorne gemacht, aber angesichts der bisherigen Gegner war dies auch nicht so schnell zu erwarten. Trotzdem ist die Handschrift des neuen Trainers von Spiel zu Spiel deutlicher geworden und die Pflichtaufgabe gegen die TSG Ludwigshafen-Friesenheim wurde erfolgreich absolviert. Es war auch nicht verwunderlich, dass Nordmeyer nach der letzten Niederlage gegen den TBV Lemgo ein zufriedenes Fazit zog, denn seine Mannschaft hatte sich beim haushohen Favoriten mehr als wacker aus der Affäre gezogen.
Ein solches konnte Balingens Trainer Dr. Rolf Brack zuletzt nicht ziehen. In Wetzlar und zu Hause gegen den SC Magdeburg haben seine Jungs nur wenig Produktives zustande gebracht. Die Ausfälle im linken Rückraum waren nicht zu kompensieren und für kommenden Sonntag sieht es kaum besser aus. Mit dem Franzosen Jo Boisedu und Junioren-Nationalspieler Felix König kann der Balinger Coach auf Wochen hinaus noch nicht planen und hinter dem Einsatz von Roland Schlinger steht nach wie vor ein großes Fragezeichen. Der österreichische Rückraumbomber hat zwar wieder mit dem Mannschaftstraining begonnen, ist aber nach eigener Aussage bei maximal 80 Prozent.
„Um in Hannover schmerzfrei spielen zu können, müsste noch ein kleines Wunder passieren“, gibt sich HBW-Coach Brack keinerlei Illusionen hin. Er wird, sofern sich der Gesundheitszustand von Schlinger auf Grund der Belastung nicht wieder verschlechtert, den Rückraumspieler zwar nach Hannover mitnehmen, aber „Er wird nach einer so langen Pause sicher nicht den Heilsbringer geben können. Wir müssen in den kommenden Tagen das verbessern, was ohne ihn zuletzt nicht funktioniert hat“, bereitete Rolf Brack seine Mannschaft auf das schwere Auswärtsspiel gegen Hannover-Burgdorf vor.
Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de