HSG reist nach Kassel

21.12.2009 9:19
Einen Tag vor dem Heiligen Abend wird es am Mittwoch in der Kasseler Rothenbachhalle (Messe) alles andere als besinnlich zugehen, denn dann treffen dort die beiden hessischen Handball-Bundesligisten MT Melsungen und HSG Wetzlar im mit Spannung erwarteten Derby aufeinander. Anwurf der Partie ist am 23. Dezember 2009 um 20.15 Uhr. Für zwei Wetzlarer Akteure wird dieses Duell alles andere als ein „normales“ Erstliga-Spiel werden: Giorgos Chalkidis und Daniel Valo (Bild). Beide gingen vor ihrem sportlichen Engagement in Mittelhessen für die MT Melsungen auf Torejagd. „Für mich ist es immer wieder etwas besonderes gegen die MT zu spielen“, verrät der griechische Abwehrchef Giorgos Chalkidis mit einem Lächeln im Gesicht. „Mit Alexandros Vasilakis, Grigorios Sanikis, Dimitrios Tzimourtos und dem derzeit verletzten Savas Karipidis spielen gleich vier Nationalmannschaftskollegen in Melsungen, da ist es doch ganz klar, dass ich die Partie mit meiner Mannschaft gewinnen will!“ Auf den ersten Auswärtssieg „seiner“ HSG Wetzlar in Nordhessen (seit dem Erstliga-Aufstieg der MT Melsungen im Jahr 2005) hofft auch der slowakische Rückraumhüne Daniel Valo. Der Linkshänder war nach vier Jahren im Trikot der Melsunger Turngemeinde zu Beginn dieser Saison ablösefrei an die Lahn gewechselt. „Ich freue mich sehr auf das Spiel in Kassel, denn ich hatte eine schöne Zeit dort“, so Valo. „Trotzdem schlägt mein Handballer-Herz jetzt für die HSG Wetzlar und ich werde alles in die Wagschale werfen, um mit meinen Jungs am Mittwoch als Sieger vom Platz zu gehen!“ Dass das keine leichte Aufgabe werden wird, weiß auch HSG-Coach Michael Roth. „Wir dürfen uns nicht blenden lassen. Der aktuelle Tabellenplatz sagt nichts über die wahre Stärke der Melsunger aus. Das Team ist individuell besser als es derzeit dar steht. Das hat nicht zuletzt der klare Auswärtssieg der MT in Düsseldorf gezeigt“, so der 47jährige, der vor allem vor der Angriffsstärke der Nordhessen warnt. „Mit Sanikis, Vasilakis, Vuckovic und Junillion verfügt die MT über torgefährliche Spieler, die an einem guten Tag ein Spiel alleine entscheiden können. Dazu haben sie mit Klitgaard einen beweglichen, unangenehmen Kreisläufer, auf den man immer aufpassen muss. Auf unsere Abwehr kommt also Schwerstarbeit zu, die mit Engagement und Leidenschaft aber durchaus zu bewältigen ist!“ Ohnehin solle sich seine Mannschaft nicht so sehr auf den Gegner, sondern eher auf sich selbst konzentrieren, so Roth. „Wir müssen vor allem im Angriff wieder mit mehr Mumm und Zielstrebigkeit agieren. Das war in den vergangenen Partien doch etwas zu statisch. Daran gilt es in den wenigen Trainingseinheiten bis zum Spiel zu arbeiten. Vor allem unsere linken Angriffsseite muss in Kassel wieder mehr Torgefahr erzeugen“, verlangt der Coach, der mit seiner Mannschaft bis zum Jahreswechsel noch mindestens drei Punkte sammeln möchte, um den Platz im „gesicherten Mittelfeld“ der Liga sichern. „Wir fahren zur MT Melsungen, um dort zu gewinnen“, gibt sich HSG-Torhüter Nikolai Weber selbstbewusst. „Auch diesmal werden uns wieder über 100 Fans zum Derby begleiten. Ihnen und unsere ehemaligen Melsungern Giorgos Chalkidis (Bild) und Daniel Valo wollen wir einen Sieg schenken! Wir wissen, dass es trotz der Verletzungsprobleme der Gastgeber eine ganz schwere Aufgabe wird, das hat nicht zuletzt der Auftritt der MT im Pokal bei den Rhein-Neckar-Löwen gezeigt. Dort zur Halbzeit mit drei Toren zu führen ist keine Selbstverständlichkeit und zeigt über welches Format Melsungen verfügt. Trotzdem denke ich, dass wir das mannschaftlich geschlossenere Team sind und deshalb gewinnen werden. Außerdem gilt es den schwachen Auswärtsauftritt in Balingen vergessen zu machen!“ Am vergangenen Freitag hatte die HSG Wetzlar ein bereits verloren geglaubtes Heimspiel gegen den bayrischen Rivalen TV Großwallstadt noch umgebogen und sich durch den „Last-Second“-Treffer von Alois Mraz zum 26:26-Ausgleich noch einen Punkt erkämpft. „Es zeichnet unser Team in dieser Saison aus, dass es nie den Kopf hängen lässt. Das Unentschieden gegen Großwallstadt war ein gefühlter Sieg und gibt uns Selbstverstrauen für die nächsten schweren Spiele gegen Melsungen, die Rhein-Neckar-Löwen und den TSV Dormagen. Wenn wir spielerisch jetzt noch eine Schippe drauflegen, dann bin ich mir sicher, dass wir schon am Mittwoch weitere Pluspunkte einfahren können“, so Mannschaftskapitän Timo Salzer. Quelle: www.toyota-handball-bundesliga.de

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