HSG reist nach Kiel
26.11.2009 9:48
Noch nie in ihrer mittlerweile zwölfjährigen Erstliga-Geschichte sind die Handballer der HSG Wetzlar so erfolgreich in eine Spielzeit gestartet, wie in diese: Ein Drittel der Bundesliga-Saison ist absolviert und die Mittelhessen rangieren aktuell mit 12:10 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz. „Das ist ein Teilerfolg, über den sich Mannschaft, Verantwortliche, Fans und Sponsoren durchaus freuen dürfen, denn es ist das Resultat kontinuierlicher und harter Arbeit – nicht nur auf sondern auch abseits des Spielfeldes“, so der sportliche Leiter der HSG Wetzlar, Rainer Dotzauer, der den beiden kommenden „Herkules“-Aufgaben seines Teams aufgrund der aktuellen sportlichen Situation gelassen entgegen schaut.
„Unsere Mannschaft fährt jetzt nach Kiel, um auch dort unter Beweis zu stellen, dass sie sich weiter entwickelt hat! Danach freuen wir uns alle auf das Heimspiel gegen Hamburg. Es ist doch toll, sich mit den besten Spielern der Welt messen zu dürfen!“
HSG-Trainer Michael Roth: „Spiel gegen den THW ist dafür da, um zu lernen!“
So sieht es auch Trainer Michael Roth, dessen Mannschaft (die Viertjüngste der Liga) zuletzt drei Heimspiele in Folge gewinnen konnte. „Gerade der letztlich deutliche Sieg über Lübbecke hat mir gezeigt, dass wir einen großen Schritt nach vorne gemacht haben“, verrät der Coach. „Unser Ziel muss es am Sonntag sein, dies auch in der Kieler Sparkassen-Arena unter Beweis zu stellen. Sicherlich ist mir beziehungsweise uns allen bewusst, dass in Kiel unter normalen Umständen nur ganz schwer etwas zu holen ist, aber wir werden es versuchen – sonst könnten wir uns den Trip auch sparen!“ Bereits am Samstagmorgen werden sich die Grün-Weißen auf den Weg an die Förde machen, um dort abends noch eine Trainingseinheit zu absolvieren. „Das Spiel beim THW ist dafür da, um zu lernen. Ich für meine Person vergleiche das mit einer Klassenfahrt eines Englischkurses nach Malta. Am Ende hofft der Lehrer ja auch, dass die Teilnehmer, wenn sie nach Hause kommen, bei allem Spaß auch etwas gelernt haben!“
Wetzlarer Tross macht sich schon Samstag auf den Weg!
Selbst für einen so erfahrenen Bundesliga-Spieler wie es HSG-Kreisläufer Gregor Werum mittlerweile ist, ist das Auswärtsspiel in Kiel immer noch eine ganz besondere Sache. „In der Ostseehalle – heute Sparkasse-Arena – spielen zu dürfen, ist für jeden Handballer etwas ganz besonderes. Die Stimmung die dort herrscht ist unvergleichlich. Es macht immer wieder Spaß dort auszulaufen, auch wenn man am Ende meistens mit leeren Händen dar steht“, so der 32jährige. „In den vergangenen beiden Spielzeiten haben wir es dem THW jeweils bis lange in die zweite Halbzeit schwer gemacht und uns leider erst zum Ende der Spiele abschütteln lassen. Diesmal wollen wir das Spiel möglichst über 60 Minuten eng gestalten“, gibt Werum die Marschrichtung für Sonntag vor, ohne zu unterschätzen, wie schwer dieses Unterfangen gegen eine der besten Handball-Mannschaft der Welt zu realisieren ist. „Ganz klar, Kiel hat kaum einen Schwachpunkt im Spiel – da muss schon alles passen, um dran zu bleiben“, weiß auch HSG-Torhüter Nikolai Weber (Bild), der im letzten Heimspiel gegen Lübbecke neunzehn Bälle parieren konnte. „Wir dürfen uns von der Atmosphäre in der Halle und dem Tempo-Handball der Kieler nicht aus dem Konzept bringen lassen und müssen unser Spiel durchziehen: aggressiv, konzentriert und mit Leidenschaft. Das sind alles Attribute, die der THW nicht beeinflussen kann!“
Einsatz von Nationalspieler Christophersen entscheidet sich kurzfristig!
Bis auf Junioren-Weltmeister Kevin Schmidt (Entzündung in der linken Schulter) und Timm Schneider (Zweitspielrecht bei der HSG Pohlheim) werden alle Wetzlarer Akteure mit an die Ostsee fahren. „Ob Christophersens Entzündung in der Schulter einen Einsatz zu lässt wird sich kurzfristig zeigen“, verrät Michael Roth. Der Nationalspieler hatte sich am vergangenen Wochenende gegen Lübbecke die Schuler im Wurfarm verletzt und wurde deswegen unter der Woche von Wetzlars Physiotherapeut Reinhold Roth behandelt. „Im Hinblick auf die kommenden Spiele und Smöres EM-Ambitionen werden wir allerdings kein Risiko eingehen. Er spielt nur, wenn er hundertprozentig fit ist!“
„Der November war für uns ein goldener Monat! Der Ausrutscher von Düsseldorf ist vergessen. Jetzt fahren wir mal zum Meister und schauen, was rauskommt“, blickte Nationalspieler Timo Salzer locker nach vorne – und sein Trainer hat vor der Aufgabe in der mit 10250 Zuschauer sicherlich wieder ausverkauften Sparkassen-Arena nur eine Angst: „Die lange Busfahrt könnte meinem Rücken nicht gerade gut tun!“
Quelle: www.toyota-handball-bundesliga.de