HSV-Siegesserie hält weiter an
24.11.2011 8:38
Der HSV Handball setzt seine Erfolgsserie in der TOYOTA Handball-Bundesliga beim TBV Lemgo fort und festigt zugleich seinen zweiten Tabellenplatz. Vor 7.750 Zuschauern in Gerry Weber Stadion in Halle/Westfalen feierten die Hamburger einen 36:28 (21:13)-Erfolg und fuhren damit wettbewerbsübergreifend den sechzehnten Sieg in Folge ein.
Bester Werfer gegen die Ostwestfalen war Pascal Hens mit zehn Treffern. Den Fans in dem vom Tennis-Court zur Handball-Halle umgebauten Stadion bot sich ein interessantes Spiel, in dem der HSV Handball ab Minute zehn den Ton angab. Nach der Pause machte das Team von Trainer Per Carlén alles klar und konnte sich zusammen mit seinen mitgereisten Anhängern über einen verdienten Sieg freuen.
Interessante und torreiche erste Hälfte
In dem mit 7.750 Zuschauer besetzten Gerry Weber Stadion entwickelte sich nach dem Anpfiff des Schiedsrichter-Gespanns Lars Geipel und Tobias Tönnies, das durch den krankheitsbedingten Ausfall von Marcus Helbig das Spiel gemeinsam leitete, eine ausgeglichene Anfangsphase. Wechselnde Führungen machten das Spiel für die Fans interessant. Die Gastgeber legten ein 2:0 vor (2. Minute), das der HSV in ein eigenes 3:2 drehte (5.). Nach zehn Minuten lag der TBV wieder vorn (7:6), der vor allem durch Sebastian Preiß über den Kreis erfolgreich war. Die Gäste konnten nun jedoch die Lücke in ihrer offensiven Abwehr schließen und gingen wieder in Führung, diesmal mit 10:8 nach einer Viertelstunde. Zwar konnte TBV Lemgo noch einmal verkürzen (10:11, 17.), aber durch vier Tore in Folge setzten sich die Hamburger ab (15:10, 20.). Pascal Hens drückte der ersten Hälfte mit sieben Toren aus sieben Versuchen seinen Stempel auf. Die letzten vier Treffer seines Teams vor der Pause erzielte der Mannschaftskapitän im Alleingang. Das spektakulärste dabei mit dem Halbzeit-Pfiff. HSV-Coach Per Carlén nahm zwei Sekunden vor der Pause eine Auszeit, um den letzten Wurf anzusagen. Pascal Hens nahm ihn sich und wuchtete den Ball über die versammelte TBV-Defensive zum 21:13-Halbzeitstand ins Tor.
Zwischenzeitliche Zehn-Tore-Führung des HSV
Nach der Pause knüpfte der HSV Handball in der Defensive an seine guten Leistungen aus Halbzeit eins an. Lediglich in Unterzahl schmolz die deutliche Führung minimal ein (23:17, 36.). Mit einem eigenen Mann mehr auf dem Feld allerdings erhöhten die Gäste wiederum auf 26:17 (39.). Trotz einiger personeller Wechsel kam litt das Hamburger Spiel kaum. Pascal Hens traf bereits mit seinem neunten Tor zum 27:18 (40.). Anschließend hatte HSV-Torhüter Johannes Bitter seine beste Szene, in der er während eines TBV-Angriffs drei Würfe abwehrte und den Gastgebern so den Nerv raubte (41.). Allerdings erspielten sich beide Teams weiter ihre Gelegenheiten, sodass die Partie auch weiterhin auf einem guten Niveau blieb. Neun Minuten vor dem Ende erhöhte der HSV Handball auf zehn Tore (33:23, 51.). Im Anschluss an eine Serie der Gastgeber, die zum 27:34 verkürzen konnten, erzielte Pascal Hens seinen zehnten Treffer und avancierte damit zum besten Schützen des Abends. Der letzte Torerfolg zum 28:36 blieb den Hausherren vorbehalten. Der HSV Handball feierte mit dem deutlichen Sieg allerdings einen verdienten Erfolg, mit dem der zweite Platz in der TOYOTA Handball-Bundesliga gefestigt werden konnte.
Stimmen zum Spiel:
Per Carlén (Trainer HSV Handball): „Natürlich bin ich sehr zufrieden mit diesem Sieg. Wir haben sehr gut gespielt, wenn man vielleicht die ersten zehn Minuten rausnimmt. Da hat Lemgo unsere 3:2:1-Deckung gut gelöscht. Bis zur Pause haben wir uns dann aber besser in der Abwehr formiert. In der Kabine habe ich dann an das letzte Jahr hier in Halle erinnert: Da lag der HSV nach der ersten Hälfte auch mit fünf vor, und hat am Ende nur mit zwei gewonnen. Es ist ein Stück weit normal, dass man bei so einer Führung nicht mehr so gut gespielt. Ich denke aber, das Unentschieden in der zweiter Halbzeit ist ok. Es freut mich sehr für Pommes, dass er nach der Nationalmannschaftspause so gut auftritt. Wir sind insgesamt weiter in der Erfolgsspur, und das hoffentlich auch am Wochenende gegen Plock in der Champions League.“
Dirk Beuchler (Trainer TBV Lemgo): „Bis zum 8:8 haben wir gut gespielt, dann sind uns aber zu viel Ballverluste unterlaufen. Das hat der HSV gnadenlos bestraft. Zur zweiten Halbzeit habe ich die Abwehr etwas umgestellt, denn in der Deckung waren wir lange zu harmlos. Wir wollten dem Meister eigentlich mehr Paroli bieten, haben heute aber nicht die Überzeugung gehabt, mit der wir ins Spiel hätten gehen müssen. Wenn man dann einige Angriffe ohne Tor bleibt, nutzt das eine Mannschaft wie der HSV einfach aus.“
Pascal Hens (Rückraumlinks HSV Handball): „Ich freue mich, dass ich heute so einen guten Tag erwischt habe. Momentan läuft es ganz ordentlich bei mir, aber das ist nicht das Wichtige. Es ist mir viel wichtiger, dass ich der Mannschaft helfen kann, gerade angesichts der Verletzten im Team. Es kommt darauf an, dass wir als Team funktionieren und Erfolg haben, und den haben wir derzeit.“
Renato Vugrinec (Rückraumrechts HSV Handball): „Wir haben heute wieder gezeigt, dass wir gut drauf sind. Um ehrlich zu sein, hat es mich ein wenig überrascht, zur Pause so deutlich zu führen. Aber wir waren besser in der Abwehr, besser im Angriff und hatten dazu einen guten Torhüter hinten drin. Daher ist das Ergebnis auch so verdient. Ich bin echt froh, Lemgo zuhause geschlagen zu haben.“
Stefan Schröder (Rechtsaußen HSV Handball): „Das war in meinen Augen die beste erste Halbzeit, die wir in dieser Saison geboten haben. Zu Beginn hatten wir zwar einige Probleme mit der Kreisposition vom TBV, dann haben sich Abwehr und Torhüter aber sehr gut ergänzt. Durch einige Tempogegenstöße vor der Pause sind wir dann davon gezogen. Der Schlüssel zum Sieg aber war, dass wir auch in kritischen Situationen mit Selbstbewusstsein zu Werke gegangen sind und den Erfolg auch mal erzwungen haben.“
Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de