HSV feiert knappen Erfolg
11.03.2010 11:22
In seinem 23. Saisonspiel der TOYOTA Handball-Bundesliga gewinnt der HSV Handball gegen die Füchse Berlin mit 34:32 (14:15). Mit nun 41 Pluspunkten verteidigen die Hamburger somit weiterhin ihre Tabellenführung. 9.165 Zuschauern in der Color Line Arena bekamen über zwei Drittel der Spielzeit eine spannende Partie zu sehen, die der HSV erst in der Schlussphase für sich entscheiden konnte. Zu den besten Werfern der Partie avancierten Krzysztof Lijewski und Hans Lindberg mit je neun Treffern.
HSV erwischt keinen optimalen Start
Mit einem „You are the best“-Banner begrüßten die 9.165 Hamburger Fans in der Color Line Arena den HSV Handball, der zwar keinen optimalen Start in die Partie fand, sich jedoch schnell steigerte. Zwei unglückliche Ballverluste und ein Siebenmeter sorgten zunächst für einen 0:3-Rückstand, doch die Hamburger setzten prompt nach. Geistesgegenwärtig schnappte Krzysztof Lijewski, der dem HSV auch den ersten Treffer bescherte (1:3, 4. Minute), der Berliner Offensive kurz danach den Ball weg und marschierte bis zum gegnerischen Sechsmeterkreis (3:4, 8.).
Diese Szene schien sich Bertrand Gille, der nach längerer Verletzungspause vor heimischem Publikum zum ersten Mal wieder in der Anfangsformation stand, zwei Minuten später zum Vorbild zu nehmen. Der Franzose erzielte ebenfalls im Alleingang den ersten Ausgleich für sein Team (5:5, 10.). Fortan entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, bei der es immer wieder über Einstand ging. Die Gastgeber erzielten ihre Treffer dabei vor allem über das schnelle Spiel nach vorn und durch Kraftakte aus dem Rückraum. Abwechselnd schraubten sich Pascal Hens und Krzysztof Lijewski in die Luft und trafen zum 7:8 (14.), 9:9 (16.), 12:12 (22.) und 13:12 (24.). Eine Unterzahl der Hamburger konnten die Gäste dann in der Schlussphase des Spiels nutzen und damit die erste Hälfte für sich entscheiden. Mit 14:15 aus Sicht der Gastgeber ging es in die Halbzeitpause. Bester Werfer in Durchgang eins war Krzysztof Lijewski mit fünf Treffern.
Zähes Ringen bis zum Ende
Im zweiten Durchgang legte der HSV Handball eine Schippe drauf. Der seit dem Seitenwechsel im linken Rückraum spielende Blazenko Lackovic zeigte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit frisch und munter. Mit drei Treffern aus der zweiten Reihe sorgte der Kroate für die zweite Hamburger Führung (19:18., 38.). Eindrucksvoll präsentierte sich nur wenige Minuten später auch Hans Lindberg, der im Tempogegenstoß, dicht bedrängt von zwei Füchsen, artistisch eine Pirouette drehte und gezielt zum ersten Zwei-Tore-Vorsprung für sein Team abschloss (21:19, 40.). Von nun an spielten die HSV-Akteure befreiter auf. Stück für Stück erweiterten die Gastgeber ihren Vorsprung und rissen sich gegenseitig und das Publikum mit.
Ein Hamburger Doppelpack von Torsten Jansen und Guillaume Gille sorgte für eine 26:22-Führung des HSV. Jedoch war die Partie zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden. Eine weitere Überzahlsituation konnten die Berliner Füchse erneut nutzen, um ihren Rückstand wett zu machen. Kurz vor dem Ende entwickelte sich so wieder eine spannende Begegnung (28:29, 54.). Johannes Bitter setzte schließlich die entscheidenden Impulse und sicherte mit zwei Paraden und den danach eingeläuteten Gegenstößen den Sieg des HSV. Mit 34:32 gewinnen die Hamburger somit knapp. Dabei waren Krzysztof Lijewski und Hans Lindberg mit je neun Toren die überragenden Akteure der Partie.
Stimmen zum Spiel:
Martin Schwalb (Trainer HSV Hamburg): „Das war ein Kampfspiel von der ersten Sekunde an. Bei uns hat man gemerkt, dass der ein oder andere momentan keine Topleistung bringen kann. Aber dafür müssen dann andere in die Bresche springen, und das gibt die Mannschaft auch her. Ich freue mich, dass Zloty heute gut drauf war. In der zweiten Halbzeit haben wir zwischendurch mit vier geführt und meiner Meinung nach auch verdient gewonnen. Es war heute kein Feiertag, nicht Ostern, nicht Weihnachten. Es war ein Arbeitssieg – und fertig.“
Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin): „Es war ein enges Spiel – ein bisschen unerwartet vielleicht, aber meine Mannschaft hat das ganz gut gemacht. Die Abwehr stand sehr stabil, auch mit der Torhüterleistung bin ich absolut zufrieden. Am Ende war es etwas unglücklich. Wir hätten mehr verdient gehabt, aber so ist das im Sport.“
Christian Fitzek (Sportlicher Leiter HSV Hamburg): „Mit dem Ergebnis können wir sehr gut leben. Wir müssen jetzt etwas Luft schöpfen, denn am Sonntag kommt ja schon das nächste schwere Auswärtsspiel in Melsungen. Aber momentan tun wir uns ja auswärts auch etwas leichter als zu hause. Wir müssen sehen, dass wir vor den eigenen Fans dann wieder Gas geben.“
Blazenko Lackovic (Rückraumspieler HSV Handball): „Berlin hat keine schlechte Mannschaft. Die spielen ein gutes System und mit viel Druck. Es war ein schweres Spiel, aber wir haben uns die zwei Punkte erkämpft und dadurch verdient gewonnen. Jeder hat heute eine 100%ig kämpferische Leistung gebracht.“
Notiz zum Spiel:
- In der Halbzeitpause machte René Dahms seiner Freundin Julia Wahlmann vor großer Kulisse einen Heiratsantrag. Standesgemäß auf Knien und mit Verlobungsring hielt der HSV Handball-Anhänger um die Hand seiner Liebsten an. Die Antwort lautet „Ja!“ und wurde vom Publikum in der Color Line Arena mit Standing Ovations bejubelt.
Quelle: www.toyota-handball-bundesliga.de