„Handball a la Koloper“

19.07.2022 11:11

Neu-Trainer Branmir Koloper und der Sportliche Leiter Mathias Ecker im Interview


Saarlouis. Auf der Grundlage einer harten, emotional geführten 6:0-Deckung setzt Branimir Koloper in der Offensive auf einen „einfachen Handball“, der die individuellen Stärken der Spieler betont. Das ist der „Handball a la Koloper“, den die HG Saarlouis künftig spielen soll. Der 36jährige Kroate hat klare Vorstellungen und einen Plan für das Team. Darüber spricht er gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Mathias Ecker im Interview nach der ersten harten Trainingswoche.


Die erste Trainingswoche ist vorbei, anstrengende Einheiten liegen schon hinter den Jungs. Was sind die Schwerpunkte der Vorbereitungs-Wochen bis zum Saisonstart?
Koloper: Zuerst geht es natürlich um die Grundlagen in Sachen Ausdauer und Kraft, aber auch in der Arbeit mit dem Ball werden wir intensiv an den Dingen arbeiten, die ich geplant habe. Grundstein ist dabei unsere 6:0-Abwehr.Wir arbeiten daran, dass jeder auf seiner Position weiß, was er zu tun hat und was seine Nebenleute tun. Dabei verlange ich eine harte Deckung verbunden mit viel mehr Emotion, bei der sich jeder über gewonnene Zweikämpfe und Bälle freut. Daraus entstehen im modernen Handball dann auch in der Offensive schnelle, einfache Angriffe und einfache Tore über unsere schnellen Aussen.


Gibt es auch eine zweite Abwehr-Variante, die du spielen lassen willst?
Koloper: Erst werden wir uns auf unsere 6:0-Grund-Abwehr konzentrieren, aber wir werden uns auch eine 5:1-Variante erarbeiten.


Das Modell des „Spieler-Trainers“ findet sich im Handball heute nicht mehr so oft. Wo liegt deiner Meinung nach der Vorteil, was sind die Nachteile einer solchen Lösung?
Koloper: Ein Vorteil ist es sicher, dass ich auf der Platte meine Spieler vor allem im Defensivbereich unmittelbar führen und anleiten kann. Im gemeinsamen Training kann ich ihnen praktisch vormachen, was ich von ihnen will. Sicherlich unterscheidet sich die Sicht auf das Spiel aus der Position des Spielers von der Sicht des Trainers von der Seitenlinie. Hier werden wir die Aufgaben im Trainer-Team entsprechend verteilen und viel miteinander reden.


Mathias Ecker: Ich glaube auch, dass wir unser Trainer-Team so aufstellen werden, dass Branko seine Qualitäten sowohl auf der Platte, wie auch an der Seitenlinie zu 100 Prozent einbringen kann. Eine gemeinsame Stimme ist dabei alles und es ist wichtig, dass wir alle in die gleiche Richtung denken. Es wird kein Blatt Papier zwischen uns passen.


Wie sieht der künftige „Handball a la Koloper“ bei der HGS aus: Wie wirst du das Team spielen lassen?
Koloper: Mein Motto ist es, einen einfachen Handball zu spielen. Wir haben viele junge Spieler, deren individuelle Qualitäten durch diesen Handball gefördert und gefordert werden. Sie sollen nicht wie auf Schienen laufen, sondern jeder soll seine Qualität in die Mannschaft einbringen. Und das alles kommt aus einer stabilen Abwehr. Wir haben vorne gute Aussen, mit Lukas und Tom intelligente Spielmacher und mit Frano (Vujovic) und Marci (Marcel Becker) Wurfgewalt und 1 gegen 1- Spieler, die sich individuell weiter entwickeln sollen und können.


Mathias Ecker: Branko hat hier eine ganz klar Meinung und einen eindeutigen Plan, wie er Handball spielen lassen will. Und diese Richtung lebt er auch vor. Das ist für die Spieler wichtig, damit das, was er fordert bestmöglich umgesetzt werden kann. 


Was sind die größten Stärken in deinem Team?
Koloper: Wie gesagt, wir haben junge und erfahrene Spieler, wir haben viel Qualität und Talent auf allen Positionen und wir haben ein Team, dass viel Potenzial entwickelt. Dabei gilt es neue Automatismen einzustudieren, so dass jeder Spieler, wenn man ihn mitten in der Nacht aufweckt, weiß, was zu tun ist, wenn bestimmte Ansagen für Spielsituationen aufgerufen werden. Dazu kommen Härte, Emotion und Herz. Wir werden um jeden Abpraller, jeden Ball kämpfen, mit Leidenschaft und Willen.
Mathias Ecker: Wir haben schon in dieser ersten Trainingswoche gesehen, dass Branko dieses Feuer in den Spielern wecken kann, und das bei hoher Intensität im Training. Die Mannschaft hat das schon drin.


Wie gefällt es dir in Saarlouis?
Koloper: Ich fühle mich richtig wohl hier. Saarlouis ist eine richtig schöne Stadt und es gibt mehr Sonne, als in Siegen und die Menschen sind sehr offen und freundlich.
Und ich möchte unseren Fans zum Abschluss noch eines versprechen: Die Mannschaft wird auf der Platte Willen, Emotion und Kampfbereitschaft zeigen.

 

Quelle: PM HG Saarlouis

HG Saarlouis Herren

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