Hasanefendic freute sich auf regelmäßigen Spielrhythmus

14.04.2017 20:33
Nach der deutlichen Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen, können es die Handballer des VfL bereits am Ostermontag in Leipzig besser machen. SC DHfK Leipzig – VfL Gummersbach (Ostermontag, 17:15 Uhr). Zum dritten Auswärtsspiel in Folge reist der VfL Gummersbach am Osterwochenende zum SC DHfK Leipzig – und erneut treten die Schützlinge von Interimstrainer Sead Hasanefendic als krasser Außenseiter an. Schließlich ist die Truppe von Neu-Bundestrainer Christian Prokop in dieser Saison so etwas wie die Überraschungsmannschaft der Saison. Der letztjährige Aufsteiger belegt derzeit mit 28:22 Punkten einen tollen 6. Tabellenplatz und schnuppert sogar an den internationalen Plätzen. Derweil schwebt der VfL nach der (vor allem in der zweiten Halbzeit) enttäuschenden Vorstellung bei der hohen 20:34-Niederlage am Mittwoch beim - zugegeben hochmotivierten - amtierenden Deutschen Meister Rhein-Neckar-Löwen mit 15:35 Punkten mehr denn je in akuter Abstiegsgefahr. Ob der VfL am Ostermontag in der Leipziger Arena endlich seinen Negativlauf stoppen kann, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall sollten sich Christoph Schindler & Co. in Leipzig anders präsentieren als in Mannheim, um neues Selbstvertrauen für die nächste Heimaufgabe am Sonntag, 23. April, gegen den TSV Hannover-Burgdorf zu sammeln. Außerdem hat der VfL nach der 22:24-Heimniederlage im Hinspiel in der SCHWALBE arena mit der denkwürdigen Schlussphase, als Gummersbach phasenweise nur noch mit zwei Feldspielern auf dem Parkett stand, gegen den SC DHfK Leipzig noch eine Scharte auszuwetzen. Verständlicherweise war auch VfL-Trainer Sead Hasanefendic mit der Leistung seiner Jungs in Mannheim nach der Halbzeit nicht zufrieden: „In der ersten Hälfte haben wir einiges gut gemacht, aber nach der Pause konnten wir unser Spielkonzept zu keiner Phase umsetzen. Das war enttäuschend.“ Schnell gingen die Köpfe runter und wo sich seine Jungs in Durchgang eins unter anderem noch zwei Gegenstöße erkämpft hatten, luden sie den Deutschen Meister nach dem Wechsel förmlich zum Erzielen leichter Treffer ein. Hinzu kam, dass die Laufbereitschaft allgemein und die Rückzugbewegung speziell stark nachließen. „Ich erwarte von meiner Mannschaft die volle Laufbereitschaft über 60 Minuten, aber das ist auch teilweise eine Kopfsache und dem fehlenden Selbstvertrauen geschuldet“, so der Trainer. „Lange Pausen zwischen den Spielen sind eher ein Nachteil“ Am Montag werde man auf jeden Fall zwei richtige gute Halbzeiten benötigen. „Wir müssen die Dinge, die wir uns erarbeiten, einfach regelmäßig auf das Parkett bringen“, so der Trainer, dem die aktuelle Terminansetzung nicht wirklich zusagt. „Die langen Pausen zwischen den Spielen sehe ich aktuell eher als Nachteil. Wir brauchen den Spielrhythmus. Wir trainieren sehr viel, reden viel, aber das kann man in keinster Weise mit einem Bundesligaspiel vor mehreren tausenden Zuschauern vergleichen“, so Hasanefendic, der seine Jungs auch am heutigen Karfreitag Abend noch zu Training und Videostudie bittet. Ab Montag hat der VfL dann drei Spiele innerhalb von zwölf Tagen und kann sich somit wieder in einen kontinuierlichen Spielablauf bringen. Dass dieses Gastspiel ein äußerst schwieriges Unterfangen werden dürfte, wird nicht nur mit Blick auf die Tabelle deutlich. Vielmehr hat die Prokop-Truppe zuletzt mehrfach bewiesen, welche Klasse in dieser Mannschaft steckt und dass die Leipziger auch gegen die Top-Clubs der DKB-Handball-Bundesliga teilweise auf Augenhöhe mithalten können. So kassierten sie im letzten Bundesligaspiel zwar eine Niederlage, aber der SC DHfK Leipzig hatte in der Mannheimer SAP-Arena die Rhein-Neckar-Löwen nach der 12:10-Pausenführung beim äußerst unglücklichen 23:24 am Rande einer Niederlage. Und auch beim Pokal-Final-Four am vergangenen Wochenende in Hamburg musste der spätere Pokalsieger THW Kiel im Halbfinale alle Register ziehen, um am Ende mit 35:32 als Sieger vom Parkett der ausverkauften Barclaycard-Halle zu gehen. Und der Leipziger Nationalspieler Niclas Pieczkowski wurde nach dem Turnier sogar als Mittelmann in die „Mannschaft des Final4“ gewählt. Hasanefendic lobt Leipzig in den höchsten Tönen „Leipzig ist eine Topmannschaft und ein ähnlich schwerer Gegner wie Rhein-Neckar“, erklärt auch Hasanefendic, der vor allem den kontinuierlichen Entwicklungsprozess des Clubs in den Vordergrund stellt: „Sie entwickeln sich stetig weiter und verstärken sich sinnvoll mit Topleuten. Und es ist auch kein Zufall, dass ihr Coach der neue Bundestrainer ist.“ Zudem sei die Mannschaft durch die jüngsten Erfolgen- neben dem zweiten Vertreter aus den neuen Bundesländern SC Magdeburg - so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der Liga. Tatsächlich kommt der gute Tabellenplatz der Leipziger nicht von ungefähr, denn Trainer Christian Prokop, der bekanntlich als Nachfolger von Dagur Sigurdsson das Amt des Bundestrainers antrat, bis zum Saisonende aber in Doppelfunktion auch noch die Leipziger betreut, hat auf jeder Position ein oder zwei Topspieler zur Verfügung. Das fängt auf der Torhüterposition an, wo Jens Vortmann und Milos Putera ein starkes Gespann bilden. Im Rückraum sorgen neben Pieczkowski vor allen Andreas Rojewski, Christoph Steinert, Aivis Jurdzs, Roman Becvar, Maximilian Janke und Franz Semper für eine enorme Torgefahr. Und die schnelle Flügelzange Lukas Binder und Lucas Krzikalla ist vor allem bei schnellen Tempogegenstößen gefürchtet, während Benjamin Meschke und Alen Milsevic das Kreisläufergespann bilden. Bei aller Klasse der Einzelspieler ist aber die mannschaftliche Geschlossenheit die eigentliche Stärke der Leipziger, was auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass kein Leipziger unter den Top 30 der HBL-Torschützenliste zu finden ist. Quelle: PM VfL Gummersbach

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