„Ich habe noch Bock auf Handball!“

11.08.2018 20:51
Benjamin Trautvetter in der Vorsaison im Punktspiel des ThSV Eisenach II - sportfotoseisenach
Eisenachs langjähriger Kapitän Benjamin Trautvetter heuert beim HSV Apolda an Benjamin Trautvetter (33 Jahre) hat noch Spaß am Handball. Der langjährige Bundesligakapitän des ThSV Eisenach heuerte beim in der Mitteldeutschen Oberliga spielenden HSV Apolda an. Dort trifft er auf seinen alten Freund aus gemeinsamen Eisenacher Zeiten Nick Heinemann (34). Dieser wechselte im Vorjahr vom ThSV Eisenach zum HSV Apolda. Kreisspieler Benjamin Trautvetter und Rechtsaußen Nick Heinemann feierten schon in der A-Jugend des ThSV Eisenach gemeinsame Erfolge, stiegen später in die DKB-Handballbundesliga auf- Nun stehen sie wieder gemeinsam auf dem Parkett. Trainer des HSV Apolda ist mit Frank Ihl auch ein ehemaliger Eisenacher. „Natürlich ein absoluter Qualitätsgewinn“, strahlt dieser nach dem Coup. Neuorientierung mit Lebensmittelpunkt in Erfurt Offiziell beendete Benjamin Trautvetter im September 2017 seine leistungssportliche Laufbahn. Als spielender Co-Trainer war er in der Vorsaison in der zweiten Mannschaft des ThSV Eisenach (Thüringenliga Männer) eine wichtige Säule. Doch er half noch einmal im Zweitbundesligateam aus, als am Kreis personelle Not war. Im Februar wurde „Benne“, wie er von allen gerufen wird, mit 100 % der abgegebenen Stimmen in den Vereinsvorstand gewählt, mit Aufgabenschwerpunkt zweite Mannschaft. „Ich will mich neu orientieren und weiter entwickeln“, lässt Benjamin Trautvetter wissen. Sein Lebensmittelpunkt liegt, gemeinsam mit seiner Partnerin, in Erfurt. Hier nimmt er nun, neben seinem – derzeit noch in Eisenach – ausgeübten Volltimejob ein Fernstudium zum Master auf. „Da bleibt einfach keine Zeit für Spielertrainer und Vorstand in Eisenach“, bittet Benjamin Trautvetter alle ThSV-Freunde um Verständnis. „Benne hat uns über die Verlagerung seines Lebensmittelpunktes von Beginn klaren Wein eingeschränkt“, unterstreicht ThSV-Vorstandsmitglied Alexander Nöthe. Comeback in der 4. Liga „Bei den Aushilfsaktionen im Vorjahr in der 2. Bundesliga merkte ich, ich kann es noch, mehr als nur in der 5. Liga“, erklärt Benjamin Trautvetter mit dem für ihn typischen verschmitzten Lächeln im Gesicht. Er unterstützte im Spieljahr 2017/2018 zunächst Arne Kühr und ab Januar Jörn Schläger als spielender Co-Trainer der zweiten Männermannschaft, die die Saison in der Thüringenliga auf Platz 2 abschloss. Nun ein echtes Comeback! „Ich will meine Laufbahn nicht ausklingen lassen. Ich bin heiß auf Handball und will dazu beitragen, dass der HSV Apolda im Mittelfeld der Mitteldeutschen Oberliga schwimmt“, so der Kreisspieler. Der zeitliche Rahmen dieses Engagement, zwei Trainingseinheiten in der Woche und das Punktspiel am Wochenende passe, einschließlich der 25-Kilometer-Fahrtstrecke von Erfurt nach Apolda. Ein Gesicht des ThSV Eisenach geht von Bord Der ThSV Eisenach und Benjamin Trautvetter wurden über viele Jahre in einem Atemzug genannt. Im Jahr 2006 war er nach einer Stippvisite bei der seinerzeit von Hans-Joachim Ursinus trainerten HSG Niestetal/Staufenberg (2. Handballbundesliga) zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. Benjamin Trautvetter, ein Eisenacher Junge (geb. 28.03.1985), war ein Gesicht des Traditionsvereines von der Wartburg. Benjamin Trautvetter führte den ThSV Eisenach in der Saison 2011/12) als Kapitän zum wichtigen Aufstieg in die eingleisige 2. Handballbundesliga, feierte ebenfalls als Kapitän die Erstliga-Aufstiege 2014 und 2016. Doch zum letzten konnte er nur noch wenig beitragen. Fortwährende Knieprobleme (Knorpelschaden) begleiteten seine ganze Laufbahn; die erste Operation erfolgte im Alter von 16 Jahren. „Ich bin immer wieder länger ausgefallen, doch ich bin immer wieder zurückgekommen, zumeist sogar stärker“, betont der Schwarzschopf. Er, der den großen Halt im Elternhaus als ganz wichtig herausstreicht, habe nie die Motivation verloren. So schuftete er auch nach dem letzten Vorfall, in der Hoffnung auf die Rückkehr zum Leistungshandball. „Ich konnte das Trainingspensum aber nicht mehr bewältigen. Velimir Petkovic, unser damaliger Trainer, redete Klartext“, erinnert sich Benjamin Trautvetter. Im letzten Spiel der Saison 2014/2015, im Eisenacher Aufstiegsrausch, kam er in der Schlussphase noch einmal auf das Parkett, markierte – von seinem Freund Tomas Skleank bedient – zwei Treffer. Tore sind das Salz der Suppe. Benjamin Trautvetter steht in der Reihe der erfolgreichsten Eisenacher Werfer mit Titel Raduta und Tomas Sklenak. Ein kleiner Rückblick „Bongo“ Beck hat mich quasi zurückgeholt „Der ThSV Eisenach spielte gegen den TV Eitra, mit Chrischa Hannawald in kurzen Hosen im Tor. Ich habe zur Halbzeitpause auf dem Parkett gespielt“, erinnert sich Benjamin Trautvetter. Wenig später, mit 8 Jahren, trug er das Trikot. Dietmar „Ebs“ Aust war sein erster Übungsleiter. Es folgten Ralf Ehrhardt, Regina Berg, Peter Hattenbach, Andreas „Willi“ Schwabe und Hans-Joachim Ursinus. „Achim Ursinus hat mich auf den Weg zum Profi-Handballer gebracht“, erinnert sich Benjamin Trautvetter. Das war aber nicht beim ThSV Eisenach. Viele aus der erfolgreichen A-Jugend verließen die Werner-Aßmann-Halle. Mehrere wurden bei Zweitligist HSG Niestetal-Staufenberg mit offenen Armen aufgenommen. Hans-Joachim Ursinus hieß hier der Coach. Benjamin Trautvetter rangierte gleich im ersten Jahr unter den ersten 10 der Torjägerliste der 2. Bundesliga Nord. Nach zwei Jahren, zur Saison 2006/2007, kehrte er zurück. „Bongo Beck hatte da die Hauptaktie“, so Benjamin Trautvetter. Von da an war der Kreisspieler ständig für den ThSV Eisenach am Ball. „Viel Instinkt, Ballgefühl und Ballsicherheit, das Leder in Bedrängnis unter Kontrolle bringen“, so beschreibt Benjamin Trautvetter sich selbst. Patrik Wiencek – fair, aber ganz unangenehm Benjamin Trautvetter hatte als Kreisspieler viel Körperkontakt. Als unangenehme Gegenspieler bezeichnet er Thomas Oehlrich, Rico Göde sowie Partrik Wiencek. Zum Kieler ergänzt Benjamin Trautvetter: „Fair, aber ganz unangenehm.“ Prominente Gegenspieler waren Ivano Balic, Bartosz Jurecki und Domingo Duvnjak: An welche Mitspieler erinnert sich Benjamin Trautvetter? „Pavel Prokopec, Goran Jerkovic, Kristian Szep-Kis und Tomas Sklenak.“ Und auch das möchte Benjamin Trautvetter vermerkt wissen, “Hannes Jon Jonsson, zu dem ich noch immer Kontakt habe, ist stets ehrlich zu mir gewesen. Eine große Persönlichkeit mit Vorbildcharakter.“ Was gibt es zu den Trainern zu sagen? „Mit Maik Handschke habe ich gern zusammengearbeitet. Er hat mir das Handball-Spielen vermittelt. Mit Adalsteinn Eyjolfsson habe ich Höhen und Tiefen erlebt. Er arbeitet akribisch, hat mein handballerisches Wissen erweitert.“ Nette Geste von Andi Schmid Gefragt nach einer Episode erinnert sich Benjamin Trautvetter an das Erstliga-„Heimspiel“ in Coburg. Die Rhein Neckar Löwen mussten, um den Meistertitel vor dem THW Kiel zu erobern, auf Torejagd gehen, hatten kein Erbarmen. „Andi Schmid, aktuell der beste Spieler der DKB Handballbundesliga, nahm mich auf dem Weg zu den Kabinen in den Arm, entschuldigte sich geradezu und bat um Verständnis für die Torejagd.“ Die Rhein Neckar Löwen hatten den ThSV Eisenach mit 42:19 überrollt. Th. Levknecht Quelle: PM ThSV Eisenach

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