ThSV Eisenach unterliegt bei Eintracht Hildesheim 19:28 (12:16) / Harmlosigkeit im Angriff
Im sogenannten 4- Punkte-Spiel kassierten die Wartburgstädter am Sonntag eine klare 19:28 (12:16)-Niederlage bei der ebenfalls um den Ligaerhalt bangenden Eintracht Hildesheim. Nur das Torverhältnis trennt den ThSV Eisenach noch vom letzten Tabellenplatz. Spieler (individuell) und Mannschaft waren vom Leistungsoptimum weit entfernt. Schwere Zeiten für Handball-Eisenach, droht erstmals in der langen Geschichte die Drittklassigkeit! Doch noch ist nicht aller Tage Abend…!
Im zweiten Abschnitt nur 7 Treffer
Harmlosigkeit im Angriff, insbesondere im zweiten Abschnitt, als den Eisenachern ganze 7 Tore gelangen, prägten das Eisenacher Spiel. Eine noch höhere Niederlage verhinderten die Keeper Jan-Steffen Redwitz und Stanislaw Gorobtschuk, die zusammen 20 Bälle parierten. Ohne echten Spielgestalter stand die Eisenacher Offensive auf verlorenem Posten. Vier Steilpässe aus der Abwehr kamen als Bumerang zurück, landeten sie in den Hildesheimer Reihen und waren Ausgangspunkt für Gegenstöße. Die Hausherren brachten ihre bekannten Stärken zum Tragen. Der 20-jährige Grieche Savvas Savvas beeindruckte als Spielgestalter und Shooter (12 Tore). Die Kooperation zwischen Rückraum und Kreis stellte die Eisenacher immer wieder vor Probleme. Daraus resultierten auch zahlreiche Strafwürfe für die Hausherren.
ThSV Eisenach verfehlt Aufgabenstellung
„Die Aufgabe ist klar, wir müssen zwei Punkte einfahren“, unterstrich ThSV-Coach Christoph Jauernik im Vorfeld der sonntäglichen Partie. Sein sportlicher Arbeitgeber, die ThSV-Marketing GmbH, hatte dem 33-jährigen A-Lizenz-Inhaber zu Wochenmitte mit einer öffentlichen Erklärung den Rücken gestärkt. Geholfen hat es letztendlich nicht. Bewundernswert in der Volksbank Arena Hildesheim, die blau-weiße Anhängerschaft von der Wartburg, die ihre Mannschaft bis zum Schlusspfiff unterstützten, freilich resigniert die Halle verließen. Die ersten Tränen flossen….!
Die Hoffnung währte nicht lange
Der ThSV Eisenach, ohne Justin Mürköster, Ibai Meoki (beide verletzt) und Willy Weyhrauch (erkrankt), startete nach 35 Sekunden durch einen von Marcel Niemeyer verwandelten Tempogegenstoß zum Führungstreffer hoffnungsvoll. ThSV-Coach Christoph Jauernik setzte auf der durch die Weyhrauch-Erkrankung vakanten Rechtsaußenposition auf einen etatmäßigen rechten Rückraumspieler (Richardt, Saul). Nach dem 0:1 powerten die selbstbewussten Gastgeber, trafen zum 7: 3 (11.). Nach einer Auszeit und personellen Umstellungen (Daniel Luther übernahm die Regierolle) gewann das Eisenacher Angriffsspiel kurzzeitig an Schärfe. Aus dem Rückraum (Gerlich) netzten die Eisenacher ein. Matthias Gerlich verwandelte von der Siebenmeterlinie zum 7:7 Ausgleichstreffer (14.). Bis zum 12:10, einem Treffer von Daniel Luther (28.) blieben die Thüringer noch auf Tuchfühlung. Ihre Fehlerquote in Angriff häufte sich. Wesentlich abgeklärter die Gastgeber, die zum 14:10 (27.) und 16: 12 (30.) einnetzten. Ein Matthias Gerlich mit einer Wurfquote von 80 Prozent konnte es allein nicht richten.
„Zweite Halbzeit war eine Katastrophe“
Wieder mit Marcel Schliedermann in der Rolle des Spielgestalters starteten die Eisenacher in den zweiten Abschnitt. Duje Miljak und Daniel Luther lösten zunächst Matthias Gerlich und Marcel Niemeyer für Abwehraufgaben ab. Im Angriff lief nahezu nichts mehr zusammen. Bis zur 48. Minute gelangen ganze 3 Treffer. Torhüter Jakub Leffan lief zu großer Form auf, parierte insgesamt 16 Bälle. Bei mittigen Würfen hatte er es allerdings leicht. Die Gastgeber strotzt n inzwischen vor Selbstbewusstsein. „Bei uns klappte nahezu alles. Ein Sonderlob an unsere Abwehr mit Torhüter Jakub Leffan. Mit diesem Sieg blicken wir optimistisch in die Zukunft“, erklärte Gerald Oberbeck, Trainer und Mister Handball seit Jahrzehnten bei Eintracht Hildesheim. Die Eisenacher schienen hingegen von allen guten Geistern verlassen, kassierten gar in doppelter Überzahl durch Andreas Simon den Treffer zum 21: 14 (45.). Längst waren alle Messen gelesen. Resignation in den Eisenacher Reihen war spürbar. ThSV- Coach Christoph Jauernik monierte im zweiten Abschnitt 10 technische Fehler im Vorwärtsgang. „Wir haben eine katastrophale zweite Halbzeit abgeliefert.“ Eintracht Hildesheim spielte souverän sein Pensum herunter. Auch eine Umstellung der Deckung auf eine 5:1-Variante und personelle Wechsel halfen den Wartburgstädtern nicht mehr. Die Schützlinge von Trainerhaudegen Gerald Oberbeck begeisterten ihre Fans. Diese hatten mit einer solch deutlichen Dominanz nicht gerechnet. Beim 28:18 (55.) betrug der Eisenacher Rückstand gar 10 Treffer. Mit seinem 8. Tor bewahrte Matthias Gerlich seine Farben zumindest vor einer Niederlage im zweistelligen Bereich. Zweifellos ein schwacher Trost! Christoph Jauernik, im Berufsleben Lehrer für Mathematik, weiß nur zu gut, letztendlich zählen nur Zahlen in Form von Punkten. Und da hat seine Crew nach 17. Spieltagen gerade einmal sechs.
Statistik:
Eintracht Hildesheim: Lefan, Twarz, Schieb; Simon (4), Nelson (2), John (3), Meiser, Lungela (1), Ignatow, Tzoufras, Wiebe, Weit, von Hermanni (3), Backs, Papadopoulus (3), Savvas (12/4)
ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Redwitz, Brand; Iffert, Wöhler 2, Luther 2, Gerlich 8/2, Miljak 2, Manys, Schliedermann, Richardt 1, Baur, Streckhardt, Popa 1, Niemeyer 1, Saul 2
Zeitstrafen:
Eintracht Hildesheim: 3 x 2 Minuten
ThSV Eisenach: 5 x 2 Minuten
Siebenmeter:
Eintracht Hildesheim 4/4
ThSV Eisenach: 2/3
Schiedsrichter: Hannes/ Hannes
Zuschauer: 1309
Th. Levknecht
Quelle: PM ThSV Eisenach