Die Drei-Tore-Hypothek
Die Eulen müssen in Potsdam auf den verletzten Kapitän Max Haider verzichten. Die Anführer-Rolle übernimmt Jannek Klein. Am Kreis startet Tom Bergner, der gut arbeitet, nach 28 Minuten aber schon die Hypothek zweier Zeitstrafen im Gepäck weiß. Die Eulen führen nach elf Minuten 11:9, spielen 20 gute Minuten. Da setzen Mex Raguse und Jannek Klein die Nadelstiche. Nach 18 Minuten führen die Eulen durch einen Treffer von Julius Meyer-Siebert (2 von 3) beim lebhaften Rauf und Runter 12:11. Einen Fehlpass des gut gestarteten Sebastian Trost (2 von 2) bügelt Kian Schwarzer (3 von 7) aus. Dann ein technischer Fehler von Meyer-Siebert, aber auch Potsdam patzt. Die Eulen lassen den siebten technischen Fehler folgen, Moritz Sauter, der überragende Spielgestalter mit Torjägerqualität, egalisiert: 12:12. Dann beweist Lasse Ludwig, der U21-Nationaltorhüter, seine Güteklasse. Er meistert Würfe von Schwarzer und Meyer-Siebert. Auf der Gegenseite trifft Josip Simic – 13:12. Das Spiel steht auf Messers Schneide – und kippt. Mex Raguse bedient Schwarzer, der das klasse Zuspiel nicht nutzen kann – wieder pariert Ludwig. Und die Eulen reihen nun einen technischen Fehler an den anderen. Sauter erhöht auf 14:12 (26.). Mats Grupe räumt nach 26 Minuten das Tor, er hat nur einen Ball gehalten. Die Chance zum Anschluss vergibt Tim Schaller, seinen Siebenmeter meistert Ludwig. Seine Extraklasse demonstriert Max Beneke mit dem 18:15 in der 30. Minute – in letzter Sekunde pfeffert er einen Freiwurf in den Torgiebel. „Wir gehen dann mit einer kleinen Hypothek in die Halbzeit, weil wir zu viele technische Fehler und zu viele Fehlwürfe hatten“, sagt Trainer Johannes Wohlrab.
Debütanten-Tore
Kurz nach dem Seitenwechsel verkürzt Eulen-Rechtsaußen Theo Straub bei seinem Zweitliga-Debüt auf 16:18. Dann ist Žiga Urbič da. Aber die Eulen verstehen kein Kapital aus seinen sechs Paraden zu schlagen. Wieder verwerfen sie vom Siebenmeterstrich – dieses Mal ist’s Schwarzer, der an Teufelskerl Ludwig scheitert. Dann versucht sich Raguse mit einem Heber – Latte (34.). Der neunte technische Fehler der Eulen bleibt ebenso ungestraft wie ein Raguse-Fehlpass. Die nächste Chance gibt Straub aus der Hand, seinen Gegenstoß vereitelt Lasse Ludwig mit seiner zehnten Parade. Am Ende sind es 13 Paraden. Nach acht Minuten ohne Tor beendet Top-Torjäger Beneke die Potsdamer Flaute: 19:16 (38.). Marc-Robin Eisel verkürzt nochmals (19:17, 38.), aber Bob Hannings Umstellung auf 3:3 fruchtet. So bringt er Mex Raguse (3 von 5) und Jannek Klein (4 von 4) aus dem Takt und aus dem Spiel. „Wäre das nicht aufgegangen, hätten wir verloren“, sagt Bob Hanning. „Wir haben keine Lösung gefunden, als sie auf 3:3 umgestellt haben“, gesteht Tom Bergner. „Wir haben einfach zu viele Fehlwürfe gehabt“, weiß der Kreisläufer. Als Eulen-Coach Joh Wohlrab auf den siebten Feldspieler setzt, beweist auch Simon Schwarz als zweiter Kreisläufer Qualität. Der 28-Jährige, Leihgabe des HLZ, nutzt bei seinem Zweitliga-Debüt seine Chancen: zwei Würfe, zwei Tore. „Theo und Simon, der ja nur einmal bei uns mittrainiert hat, haben es gut gemacht“, lobt Tom Bergner, der weiß, was am Samstag gegen Hüttenberg auf dem Spiel steht.
Beneke und Sauter…
„Natürlich war es ein besonderes Erlebnis“, reflektierte Debütant Schwarz. Theo Straub: „Ich freue mich über die viele Spielzeit und mein erstes Zweitliga-Tor. Die Extraklasse von Beneke und Sauter hat sich durchgesetzt.“
Hanning lobt Sauter und Gorpishin
Max Beneke machte zehn Tore, traf zweimal im Nachschuss, als er zwei Siebenmeter vergeben hatte. Moritz Sauter, der Regisseur, warf neun Tore und erntete höchstes Lob von seinem Trainer. „Er hat ein überragendes Spiel gemacht! Wenn die Eulen Moritz Sauter als Strategen gehabt hätten, hätten sie gewonnen. Aber den werden sie nicht bekommen …“, sagte Bob Hanning schmunzelnd, der den Ex-Ludwigshafener Sergej Gorpishin als einen spielentscheidenden Faktor im 3:3-Abwehrsystem lobte. „Er hat acht bis zehn Wochen ständig von mir auf die Fresse bekommen, um ihn besser zu machen“, sagte VfL-Coach Hanning. Joh Wohlrab trauerte der Chance nach, das Spiel zu kippen: „In der Phase waren wir zu hektisch, zu kopflos. Dann hat es Potsdam super gemacht.“ 15 technische Fehler, viele frei vergebenee Chancen … Joh Wohlrab weiß, dass bei seinem Wiedersehen mit seinem Ex-Verein TV Hüttenberg am Samstag zwei Punkte Pflicht sind. „Da zählen keine Ausreden. Da zählt nur, dass jeder alles in die Waagschale wirft“, fordert der Coach.
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen