Individuelle Stärken sichern dem Favoriten den Sieg

15.09.2017 9:05
Die Bundesliga spielt verrückt. Auf der einen Seite musste der deutsche Serienmeister THW Kiel bereits zwei Begegnungen abgeben, auf der anderen Seite hatten die körperkulturellen Handballer am letzten Spieltag mit der SG Flensburg-Handewitt erst einen anderen Meisterschaftsanwärter 25:22 bezwungen. Drum erwarteten sowohl die Experten als auch Anhänger zwischen den Holsteinern und den Sachsen ein spannendes Match. Sie wurden nicht enttäuscht. Zwar konnte der deutsche Rekordmeister die Auseinandersetzung mit 29:26 (15:14) Toren gewinnen, doch die aufstrebenden Gäste hatten das Geschehen ganz lange offen gehalten. Die ersten Minuten der Partie gehörten den Gastgebern. Rune Dahmke und Patrick Wiencek, zwei deutsche Nationalspieler in Diensten der Norddeutschen, hatten den Favoriten in Führung gebracht. 3:1. Dann trafen mit Steffen Weinhold und Christian Dissinger zwei weitere Auswahlspieler in den sächsischen Kasten. 4:2, 5:3, 6:4. Das war der Verlauf, den die meisten Handballfans in der rappelvollen Ostseehalle sehen wollten. Immerhin hatten die Einheimischen den grün-weißen Gästen in den vergangenen zwei Jahren zuhause keinen Stich gelassen. Doch die Sachsen konnten sich steigern. Am Anfang des Spieles waren sie mehrmals an Niklas Landin, einem dänischen Weltklassemann im Kieler Kasten, gescheitert. Dann konnte auch „Professor“ Jens Vortmann einige Bälle parieren, Franz Semper und Philipp Weber die Lederkugel aus dem Hinterhalt ins Tor hämmern, Yves Kunkel zwei schnelle Gegenstöße verwandeln. Prompt lagen die Leipziger zwei Treffer vorn. 7:9 beziehungsweise 9:11. Das erinnerte an die grandiose Leistung im letzten Heimspiel gegen Flensburg. Das Geschehen wog wirklich hin und her. Zur Pause lagen in der beeindruckenden Arena wieder die Gastgeber 15:14 vorn, dann die Gäste mit 19:21 beziehungsweise 21:22 Toren. So musste die Entscheidung in der letzten Viertelstunde des Spieles fallen. „In dieser Phase haben zwei, drei Spieler, die sonst solche Matches entscheiden, ihr Optimum leider nicht erreicht. Doch das brauchen wir, um gegen ein Spitzenteam zu punkten“, stellte Geschäftsführer Karsten Günther fest. In der letzten Viertelstunde wurden wieder zu viele Chancen liegen gelassen, wurden auch mehrere technische Fehler und Stürmerfouls gepfiffen. So konnte der Meisterschaftsanwärter THW Kiel das Ergebnis erneut drehen – dank eines starken Torwarts, dank eines wieselflinken, die Sachsen schwindelig spielenden Miha Zarabec. Der slowenische Nationalspieler setzte in der Schlussphase immer wieder seine Kollegen ein oder er erzielte drei Treffer selbst. Die Begegnung war praktisch beim 27:23 (53. Minute) entschieden. Der Teamspirit der Sachsen hatte an diesem Donnerstag nicht gereicht, einen individuell viel stärkeren Kontrahenten zu bezwingen. Die Kieler gewannen schließlich 29:26. „Verdient!“ schätzten beide Trainer unisono ein. Trainer André Haber (SC DHfK Leipzig): „Wir haben uns vorgenommen, voll dagegen zu halten. Das ist uns in der ersten Halbzeit und nach der Pause bis zur 42. Minute sehr gut gelungen. Danach war unsere Angriffs-Effektivität zu schlecht, um in eine spannende Schlussphase zu kommen. Wir haben wichtige Bälle gegen Landin verworfen und zu viele technische Fehler gemacht. Bitter für uns, denn wir haben heute selbst eine große Aktie daran, wie das Spiel am Ende ausgeht. Trotzdem war es 42 Minuten lang eine sehr ansprechende Leistung meiner Mannschaft.“ Trainer Alfred Gislason (THW Kiel): „Ich bin froh, dass wir ganz ordentlich gespielt haben. Man hat meiner Mannschaft angemerkt, dass sie ein wenig verunsichert war. Wir haben anfangs nicht so beweglich in der Abwehr gearbeitet und haben - auch aufgrund zu vieler technischer Fehler und trotz eines sehr guten Niklas Landin - viele einfache Tore kassiert. In der zweiten Hälfte haben wir uns deutlich gesteigert, die Abwehr stand sehr gut, und Niklas hat uns sehr geholfen. Wir haben verdient gewonnen und ich bin ein bisschen erleichtert, denn Leipzig ist eine Mannschaft die einen sehr guten Handball spielt.“ Statistik: THW Kiel gegen SC DHfK Leipzig 29:26 (15:14) THW Kiel: Landin (1); Toft Hansen (1), Weinhold (7), Dissinger (1), Wiencek (3), Ekberg (3/3), Dahmke (3), Zarabec (6), Vujin, Bilyk, Nilsson (4) SC DHfK Leipzig: Vortmann, Putera; Semper (4), Rojewski (4), Jurdzs (1), Krzikalla (2), Janke (1), Pieczkowski (1), Kunkel (5/1), Roscheck, Weber (5/1), Rivesjö, Strosack, Meschke, Milosevic (3) Schiedsrichter: Robert Schulze/Tobias Tönnies Strafzeiten: THW 10 Min, Leipzig 4 Min Rote Karte: Wiencek (THW, 52. Min) Siebenmeter: THW: 4/3, Leipzig: 3/2 Zuschauer: 10.285 Handballfans in der Sparkassen-Arena (ausverkauft) Erstellt von Spielbericht: Leutzscher Welle Quelle: PM SC DHfK Handball

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