Interview mit Chris Berchtenbreiter - „Keine Illusionen machen – volle Konzentration auf Dessau“
05.12.2016 9:21
Konstanz-Kreisläufer Berchtenbreiter nach Pleite in Hamm: „Keine Illusionen machen – volle Konzentration auf Dessau“
(von Andreas Joas)
23:35 (12:16) leuchtete es für die HSG Konstanz nach 60 Minuten von der Anzeigetafel in Hamm. Kreisläufer Chris Berchtenbreiter (23) versucht die am Ende deutliche Niederlage zu erklären und blickt zuversichtlich schon auf das nächste Heimspiel am Samstag um 20 Uhr gegen Dessau voraus.
Chris, was bleibt zu sagen nach einem solchen Spiel mit einer Zwölf-Tore-Niederlage?
Puh. Es ist immer schwer, nach solch einem Spielverlauf die richtigen Worte zu finden. Wir haben uns deutlich unter Wert verkauft, dass wir hier so deutlich verlieren. Die erste Halbzeit war noch ganz passabel, mit der zweiten können wir überhaupt nicht einverstanden sein. So hoch müssen und dürfen wir nicht verlieren.
Ihr habt Euch im Rückraum oft lange im Positionsangriff aufgerieben, während Hamm die vielen technischen Fehler postwendend innerhalb von Sekunden zu einfachen Toren in der ersten und zweiten Welle genutzt hat. Diese schnellen Gegentore haben sicher besonders wehgetan.
Wenn man lange Angriffe spielt, die kräftezehrend sind, und immer die einfachen Tore kassiert, ist das für den Gegner aufbauend, während man selbst zermürbt wird. Das war dann sicher auch ein wichtiger Faktor in dieser Partie.
Wo lagen die Probleme noch?
Wir haben sowohl in der Abwehr als auch im Angriff unter unseren Möglichkeiten gespielt. Wenn wir unser Niveau, das wir zweifellos besitzen, nicht vollständig abrufen können, wird das knallhart bestraft. Durch die Reihe war heute keiner annähernd bei 100 Prozent, das ist bei jedem Gegner zu wenig, auswärts sowieso gleich doppelt.
Trainer Daniel Eblen hat es bereits gesagt: Die aktuelle Situation ist nichts Unerwartetes, jeder hat gewusst, dass auch ein paar erfolglose Spiele kommen werden. Wie schätzt Du die Situation ein und wie kommt man wieder aus ihr heraus?
14 Punkte zu diesem Zeitpunkt sind extrem gut für uns. Wir haben bislang viele tolle Spiele abgeliefert und durften schon einige Erfolgserlebnisse feiern. Es war allen klar, dass wir auch mal durch eine kleine Durststrecke müssen und wir nicht über die komplette Saison immer so konstant wie zu Beginn der Runde spielen können, vor allem, wenn dann noch einige Ausfälle dazukommen. Wir wissen damit umzugehen, denn man darf sich keine Illusionen machen. Es muss jedem klar sein, dass wir noch einen weiten und schweren Weg vor uns haben. Wir werden uns da wieder herauskämpfen und haben noch drei wichtige Spiele – unter anderem gegen zwei Mitaufsteiger – vor der Spielpause im Januar vor uns. Deshalb geht der Blick auch nach vorne und nicht allzu lange nach hinten auf Hamm. Wir werden das aufarbeiten und anschließend gilt volle Konzentration auf Dessau.
Dann lass uns kurz nach vorne auf Dessau blicken. Das wird wieder eine sehr unangenehme Aufgabe gegen eine eher ungewöhnliche Deckung.
Wir wollen eine gute Trainingswoche absolvieren, dann können wir wieder selbstbewusst mit unserer tollen Halle und unseren lautstarken Fans im Rücken angreifen. Dessau spielt als Aufsteiger bislang eine ebenso gute Runde wie wir. Wir werden uns wieder gut auf den Gegner vorbereiten und versuchen dann erneut ihn niederzuringen.
Fragen: Andreas Joas
Weitere Informationen unter:
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Quelle: PM HSG Konstanz