„Konstanz ist einer der attraktivsten Handball-Standorte Deutschlands“: HSG-Neuzugang Felix Klingler freut sich auf „krasse 2. Bundesliga“

08.08.2017 17:18
Felix Klingler gilt als einer der besten Rechtsaußen der 2. Bundesliga.
Felix Klingler wechselte zur aktuellen Saison vom Zweitligaabsteiger TV Neuhausen zur HSG Konstanz. Der 24-jährige gilt als einer der besten Rechtsaußen der zweiten Liga. In Bad Urach geboren, bringt der Linkshänder dabei trotz seines jungen Alters die Erfahrung von zehn Erstliga- und 120 Zweitligaspielen mit in die größte Stadt am Bodensee und konnte sich dabei 327 Mal in die Torschützenliste eintragen. „Flix“, wie er genannt wird, studiert Dienstleistungsmanagement und ist 1,75 Meter groß und 78 Kilogramm schwer. Im Interview mit HSG-Pressesprecher Andreas Joas gewährt der Konstanzer Neuzugang einen Einblick in den aktuellen Stand der Vorbereitung, nennt Gründe für die Anlaufschwierigkeiten der um fünf Spieler erweiterten Mannschaft und blickt auf die letzten Wochen der Vorbereitung voraus. Außerdem bezieht er Stellung zur Einschätzung, die zweite Liga sei stark wie nie, erzählt von seiner Vorfreude auf die „Schänzlehölle“ und erklärt, warum er Konstanz „als einer der attraktivsten Handball-Standorte Deutschlands“ bezeichnet. Felix, nach wenigen Wochen in Konstanz: Bist Du persönlich und sportlich schon bei der HSG und in der Stadt angekommen? Das bin ich. Natürlich braucht es mit der Wohnungseinrichtung und vielen neuen Eindrücken alles etwas Zeit, aber das kommt alles gut voran. Im Team habe ich vorher zwar niemanden richtig gekannt, aber es klappt gut und ich fühle mich sehr wohl hier, auch in der schönen Stadt, die ich schon von einigen Ausflügen an den Bodensee kenne. Auf dem Spielfeld wird die Abstimmung von Spiel zu Spiel besser, sodass ich mir sicher bin, dass wir zum ersten Pflichtspiel gut dastehen werden. Wir haben super Jungs, sind alle im gleichen Alter und in der gleichen Lebenssituation, das passt gut. Wie beurteilst Du den aktuellen Stand der Vorbereitung, wo siehst Du die HSG und bist Du zufrieden mit dem bisherigen Verlauf? Die ersten Spiele waren richtig schlecht, ganz klar, das waren Gurkenspiele, man kann es nicht anders nennen. Allerdings haben wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert und sind in jeder Trainingseinheit besser geworden. Aber wir sind noch nicht dort, wo wir hinkommen können und wollen, jedoch auf einem guten Weg. Ich bin guter Dinge, dass wir in zwei Wochen auf einem sehr guten Level sein werden, weil wir uns jeden Tag steigern. Hast Du eine Erklärung dafür, warum zu Beginn der Vorbereitung und in den ersten Testspielen derart viel Sand im Getriebe war? Mit fünf Neuzugängen, vier davon im Rückraum und auf der Mittelposition, benötigt man Zeit. Die Spielzüge müssen erst wieder richtig sitzen – und die HSG verfügt über sehr viele Spielzüge und Varianten davon, wie ich gesehen habe. Für die jungen Neuen ist das nicht so einfach, bis alle Abläufe verinnerlicht sind und in- und auswendig beherrscht werden. Ich glaube auch, dass alle Neuen sich deshalb anfangs zu sehr auf die Spielzüge fokussiert haben, dabei aus ihrem eigenen Rhythmus gekommen sind und die Lockerheit verloren haben. Das ist aber normal, damit haben alle Mannschaften mit vielen Neuzugängen zu kämpfen. Hat Euch das Trainingslager in der Sportschule Ruit in dieser Hinsicht weitergebracht? Das Trainingslager war sehr wichtig. Wir haben viel Zeit zusammen verbracht, haben viel miteinander durchgesprochen, gerade was die Abläufe betrifft, und verstehen uns immer besser. Das Trainingslager kam definitiv zu einem sehr guten Zeitpunkt. Für die Rückraum- und Mittespieler ist die Eingewöhnung in die neue Mannschaft am schwersten. Was sind die Herausforderungen als Rechtsaußen? In etwas reduziertem Rahmen muss auch ich die Spielzüge verinnerlichen. Zudem muss ich mich an Paul Kaletsch als Rechtshänder auf Halbrechts gewöhnen, obwohl ich das schon einmal hatte. Es wird noch etwas Zeit brauchen, bis alle Kreuzungen punktgenau ablaufen, aber das kommt. Dadurch, dass Stefan Hanemann bis vor kurzem bei der Junioren-Weltmeisterschaft und Konstantin Poltrum einige Zeit verletzt war, fehlt zudem noch die letzte Abstimmung für den Tempogegenstoß. Hier haben wir noch Entwicklungspotenzial. Welche Erwartungen hast Du an die verbliebenen Testspiele und Trainingseinheiten? Wir haben noch vier Testspiele, davon wollen wir so viele wie möglich gewinnen und mit positiven Erfahrungen Selbstvertrauen tanken. Wir wollen uns weiter einspielen und ein gutes Gefühl holen, um im ersten Zweitligaspiel gegen Hamm mit breiter Brust antreten zu können. Bis dahin sammeln wir die positiven Sachen und lassen die ersten Wochen hinter uns. Du verfügst bereits über viel Erfahrung in der zweiten Bundesliga und sogar ein wenig in der ersten. Stimmst Du der Einschätzung vieler Vereine zu, die bereits jetzt von der stärksten zweiten Liga aller Zeiten sprechen? Schon die letzte Saison hat gezeigt, wie dicht das Leistungsniveau ist und dass ab Platz neun alle Mannschaften fast bis zuletzt in den Kampf um den Klassenerhalt verwickelt waren. Dazu kommen mit Balingen, Coburg und dem Bergischen HC sehr gute Erstligaabsteiger sowie den Rhein Vikings, Dresden, Hildesheim und Hagen starke Aufsteiger. Ich schätze die Liga daher diese Saison so stark wie nie zuvor ein. Aber auch für die guten Neulinge gilt es, sich erst einmal in der neuen Liga zurechtzufinden. Es gab schon viele gute Aufsteiger, aber nicht alle haben sich auch eine Liga höher beweisen können. Ganz allgemein sind nicht die Einzelspieler das wichtigste, sondern man muss als Team funktionieren. Das ist bei der HSG mit am besten in der Liga der Fall. Was sind in Anbetracht der weiter gestiegenen Qualität der Liga die Ziele? Zunächst ist ein guter Saisonstart immer wichtig. Wir wollen stetig unsere Punkte sammeln und uns möglichst ein Polster auf die Abstiegszone erarbeiten, zumindest aber nie unter Zugzwang geraten. Letztlich ist eine Aussage über die gestiegene Qualität der Liga im Vorfeld immer Spekulation, angesichts der neuen Mannschaften von oben und unten aber anzunehmen. Wenn der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL) in einem Interview die 2. Bundesliga zu den vier, fünf besten Ligen Europas zählt, dann spricht das für sich. Ich denke, das trifft mit den Auf- und Absteigern zu, dazu die starken Teams, die sich letzte Saison durchgesetzt haben. Die 2. Bundesliga ist schon eine krasse Liga. Worauf können sich die HSG-Fans bei Felix Klingler im Konstanzer Trikot freuen? (lacht) Ich zähle den Tempogenstoß zu meinen Stärken und bin auch von außen abschlusssicher. Ich denke, das wird gut zur HSG passen. Du sagst, die HSG Konstanz „sei einer der attraktivsten Standorte Deutschlands“. Warum? Weil hier Handball in der Region sehr gut angenommen wird. Dabei profitiert die HSG auch von fehlender Konkurrenz und ist in der Region die absolute Nummer eins. Ich habe es selbst schon mitbekommen, überall wirst du auf die HSG angesprochen. Dazu kommt der Standort direkt am Bodensee, es ist selten so schön wie hier – und die Halle liegt dazu auch noch direkt am Wasser. Die Verbindung des hohen Stellenwerts, den die HSG in der Region einnimmt, die Begeisterung, dazu die Lage, die Stadt und das große Potenzial: das macht die Einzigartigkeit aus, die nicht viele Vereine haben. Ich möchte helfen, die HSG fest in der Bundesliga zu etablieren. Am 19. August steigt das erste Pflichtspiel im DHB-Pokal gegen Wetzlar, letzte Saison Tabellensechster der 1. Bundesliga. Teil der Vorbereitung oder bereits Ernstfall? Wir nehmen dieses Spiel ernst. Natürlich muss wirklich alles für uns laufen, um dort weiterzukommen, aber wir freuen uns auf dieses Kräftemessen. Es ist eine gute Standortbestimmung, wo wir noch einmal ganz genau aufgezeigt bekommen, was gut ist und woran wir noch arbeiten müssen. Wir können ohne Druck die letzten Erkenntnisse aus dieser Partie ziehen. Am 26. August beginnt schließlich die Zweitligasaison mit einem Heimspiel gegen Hamm. Wie groß ist Deine Vorfreude, die „Schänzlehölle“ im Rücken, nicht mehr gegen sich zu haben? Kannst Du hier weiter so ruhig nach Torerfolgen bleiben wie bisher? Ich freue mich unglaublich darauf. Ich hoffe trotz Ferien- und Sommerzeit wie immer auf eine volle Halle und große Stimmung – und natürlich einen guten Start. Vor voller Halle zu spielen macht immer Spaß. Ich bin zwar bisher immer ruhig geblieben, aber ich kann nicht vorhersagen, wie das in der Schänzlehölle sein wird. (lacht) Die Gefahr, nicht ruhig bleiben zu können, ist hier jedenfalls sehr groß. Quelle: PM HSG KONSTANZ

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