Die Spannung vor dem wichtigen Heimspiel der HSG Konstanz am Samstag, 20 Uhr, gegen den VfL Eintracht Hagen ist greifbar. Es knistert, denn im direkten Duell im Kampf um den Klassenerhalt geht es für beide Mannschaften um viel. Mathias Riedel sprach davor mit HSG-Pressesprecher Andreas Joas über die schweren letzten Wochen, die Anspannung und über die Gründe, warum der Shooter an den Umschwung glaubt. Außerdem erzählt Riedel von seinen Leidenschaften Mountainbikefahren und Fotografieren.
Mathias Riedel (29) kam im Sommer 2013 vom Oberligisten TV Willstätt zur HSG Konstanz. Am Bodensee hat sich der gebürtige Freiburger beeindruckend entwickelt, hatte großen Anteil am Zweitligaaufstieg und ist dort als Co-Kapitän absoluter Leistungsträger. Der 1,97 Meter große Rückraumspieler ist mit 54 Toren aktuell zweitbester Konstanzer Torschütze.
Mathias, wie schwer ist die aktuelle Situation mit fünf Niederlagen in Folge gegen die „Big Five“ der 2. Bundesliga, obwohl jeder weiß, dass Erfolge einer Sensation gleichgekommen wären?
Gut spielen alleine reicht nicht. Ich habe es satt, nur gut zu spielen, wenn die Ergebnisse ausbleiben. Wir haben zu wenige Punkte, das ist Fakt. Für eine Sensation gegen die Topteams der Liga reichen gute Leistungen eben nicht, dafür muss man mehr als gut spielen. Auf die Tabelle sehe ich aber gar nicht, wichtig ist, dass wir selbst nun Punkte holen. Wir trainieren hart und gut, betreiben einen hohen Aufwand, dafür müssen wir uns belohnen, wir wollen wieder ein besseres Gefühl. Wir wussten, dass es eng wird, sind aber immer noch gut dabei. Wir packen jede Woche neu an.
Vor dem so wichtigen Big-Point-Duell gegen Hagen: Wie groß ist die Anspannung, ist spürbar, dass es um sehr viel geht?
Jeder Gegner ist immer etwas Besonderes. Hagen als Aufsteiger kennen wir noch nicht, deshalb bereiten wir uns gut darauf vor. Die Spannung ist da. Und wir wissen um die Gefährlichkeit des Gegners, umso wichtiger ist, dass alle on top und heiß darauf sind, unbedingt die Punkte zu holen.
Was wird entscheidend in so einem Duell sein?
Wir müssen unsere alte Stärke wiederfinden: eine geile Abwehr und dahinter geile Torhüter. Das ist Kopfsache: jeder muss sich den Hintern dafür aufreißen. Das hat letzte Saison besser funktioniert, da haben wir auch einige Eins-gegen-Eins-Duelle verloren, aber uns besser ausgeholfen und an den Plan gehalten. Wir müssen zeigen, in wessen Halle gespielt wird. Dann sind unsere Fans ein großes Plus.
1100, 1300 und 1200 Zuschauer pilgerten bei den letzten drei Heimspielen in die Schänzlehölle. Haben Euch die Treue und dieser Rückhalt beeindruckt?
Das ist schon geil. Die Fans haben honoriert, dass wir gegen die Favoriten gut gespielt haben und das wir alles, was wir haben, gegen die Großen gestellt haben. Unser Einsatz wurde, wenn auch leider nicht in Zählbarem, so doch mit einer großartigen Unterstützung von den Rängen honoriert.
In Deiner Freizeit fährst Du gerne mit dem Mountainbike und fotografierst ein wenig. Was reizt Dich daran, findest Du dort die nötige Ruhe als Ausgleich zum hektischen Alltag sowie Action und Adrenalin auf dem Parkett?
Das Biken ist meine Leidenschaft, rauskommen und die Freiheit genießen. Wir haben hier die Alpen vor der Türe, wohnen direkt am Bodensee, hier gibt es viele tolle, sehr unterschiedliche Strecken. Frische Luft, offene Ziele, wunderschöne Landschaft und vor allem die Freiheit schätze ich dabei sehr. Dabei nehme ich gerne eine Kamera mit und mache ein paar schöne Erinnerungen. Da möchte ich mich auch weiterentwickeln, aber derzeit reicht die Zeit noch nicht.
Du bist lange Jahre dabei, hast einiges an Erfahrung. Gelingt der Umschwung?
Die Stimmung ist gut und wir haben Spaß am Training, obwohl es gerade schwer ist und wir einige Verletzte haben. Wir haben hier etwas aufgebaut und wollen ungern davon etwas verlieren. Es tut weh, unten zu stehen, aber wir werden nie aufgeben. Ich gebe immer alles, was ich habe – und das erwarte ich auch von jedem. Das Team ist positiv, wir wissen, dass wir über den Kampf kommen müssen und dass es dann klappt. Wir haben einige Punkte liegenlassen, die wir verdient gehabt hätten, deshalb müssen wir jetzt diese Zähler zurückholen. Dabei müssen wir alle zusammen mal einen guten Tag haben, nicht nur in Teilen. Alle sind dabei bei diesem Ziel, alle wissen wie und wollen das.
Fragen: Andreas Joas
Weitere Informationen unter:
www.hsgkonstanz.de
Quelle: PM HSG Konstanz