Leidenschaftlich und couragiert zum ersten Heimsieg

01.10.2022 11:41

Eulen-Heimsieg heißt Humba! Max Neuhaus, nach Verletzungs-Zwangspause mit einem Kurzeinsatz zurück auf der Platte, setzt bei der Sieges-Humba verbal die Ausrufezeichen, mit dem 32:29 (15:15) gegen Bundesliga-Absteiger TuS N-Lübbecke setzen die Eulen am 5. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga ein kollektives Ausrufezeichen. „Was uns ausgezeichnet hat, das ist der Kampfgeist“, sagt Eulen-Coach Michel Abt nach eindrucksvollen 60 Minuten. „Ein am Ende verdienter Sieg der Eulen in einem sehr hart umkämpften Spiel. Wir müssen wieder aufstehen“, erklärt TuS-Trainer Michael Haaß, der die Mannschaft wieder in die Bundesliga führen soll. Lübbecke hat jetzt 6:4 Punkte, die Eulen haben 5:5 Punkte.

 

Kapitän nicht an Bord

Eulen-Kapitän Max Haider, zuletzt in Top-Form, fehlt gegen Lübbecke wegen eines grippalen Infekts. Sergey Gorpishin, nach der Augenoperation von
Christian Klimek verpflichtet, gibt ein starkes Heimdebüt am Kreis und gefällt als Bindeglied im Abwehrverbund. Nach 18 Minuten steht Kasper Hansen Manfeldt erstmals in der Zweiten Liga auf dem Parkett, spielt während Gorpishins Verletzungspause einige Minuten. Sebastian Trost, der sich auf Anhieb als Verstärkung der Eulen in Abwehr und Angriff erwiesen hat, ist angeschlagen und nur kurzzeitig in der Abwehr dabei. Dem Gast fehlt halblinks der Ex-Bietigheimer Sven Weßeling.

 

Zur Pause 15:15

Die Eulen liegen anfangs zurück – 0:2. Nach fünf Minuten 1:3. Dank der guten Leistung von Matej Ašanin, der in den ersten 30 Minuten sieben Paraden hat, kommen die Eulen imposant zurück. Sie gehen in der 8. Minute durch Marc-Robin Eisel erstmals in Führung (4:3). Tim Schaller verwertet beide Siebenmeter in Hälfte eins. Den ersten erarbeitet Stefan Salger (12.), der dann mit einem Pfostentreffer Wurfpech hat (14.). Ganz stark als Abfangjäger Alex Falk, der so per Gegenstoß für das 9:5 sorgt. Er trifft auch zum 10:6 – sein fünfter Treffer (16.). Nach Jannek Kleins 14:10 (21.) und Tom Skrobliens Anschlusstor aber verwirft Pascal Bührer. Dann scheitert Falk mit seinem Tempogegenstoß am nach 21 Minuten für Havard Asheim eingewechselten Nikolas Katsigiannis, Klein trifft nur die Torlatte. Mit einem 4:0-Lauf schafft der Gast den Gleichstand – 15:15 zur Pause.

 

Cool und spektakulär

Nach dem Seitenwechsel geht Lübbecke noch einmal in Führung: Jo-Gerrit Genz, bärenstarker Halbrechter, trifft nach Kleins Stürmerfoul im Gegenzug zum 19:18 (37.). Es ist einer von acht Treffern des aus Hamm gekommenen Linkshänders, der mit dem sieben Mal erfolgreichen Mittelmann Luka Mrakovic für mehr als die Hälfte aller Tore des Gastes sorgt. Klasse das 19:19 durch Gorpishin nach feinem Zuspiel des sehr zielstrebigen Eisel, der bei acht Versuchen auf fünf Tore kommt. Spektakulär der Seitfallwurf des überzeugenden Spielmachers Pascal Bührer zum 27:23 (50.). Aber es bleibt zunächst eng. Der von Michael Haaß spät gebrachte Dominik Ebner lässt’s zweimal krachen, verkürzt auf 24:27 (51.) und 25:27 (53.), zwischenzeitlich scheitert Tim Schaller nach vier verwandelten Siebenmetern mit dem fünften an Katsigiannis. Mit welcher „Coolness“ seine Mannschaft, geführt von Bührer, dem plantreuen Strategen, dann aufgetreten ist, imponiert Trainer Abt merklich. Jannek Klein, dessen Selbstvertrauen sich in der Dynamik seines Wirkens ausdrückt, „hämmert“ das Runde regelrecht ins Eckige: 28:25 – sieben Minuten vor Schluss. Klein – fünf Treffer bei neun Würfen – hat jetzt 26 Tore auf dem Konto. Dann scheitert Ebner an Ašanin und Eisel ist mit einem sensationellen Schlagwurf erfolgreich: 29:25 - noch fünf Minuten. Auf der Gegenseite findet der überragende Genz in Ašanin seinen Meister, der mit seiner 13. Parade die Weichen auf Sieg stellt. Den Ballbesitz nutzt Lion Zacharias zum vorentscheidenden 30:25 – noch drei Minuten. Die 19 Jahre junge Löwen-Leihgabe zeigt sich unter den Augen von Löwen-Cheftrainer Sebastian Hinze in guter Form, macht fünf von sieben. Julius Meyer-Siebert, speziell im zweiten Spielabschnitt eine feste Größe im Abwehrverbund, zerstreut mit dem 31:27 kurz nach dem Team-Timeout 66 Sekunden vor Schluss letzte Zweifel am ersten Heimsieg. Die offene Manndeckung der Gäste kann nichts mehr bewirken, Alexander Falk sorgt für das 32:28. Am Ende feiern die Eulen einen 32:29-Sieg. Gefeiert werden später im Foyer auch Klein und Meyer-Siebert von einer Kleingruppe. „Die haben uns bei Sportomed wieder zusammengeflickt“, verrät Jannek Klein die Verbindung.

 

„Pascal Bührer war der Chef“

„Geil, dass wir das gewonnen haben. Wir waren nicht der Favorit, wir haben einen super Angriff gespielt. 32 Tore gegen eine auch in der Bundesliga sehr abwehrstarke Mannschaft sprechen für sich“, frohlockt Rechtsaußen Falk, der sieben von acht macht und in Pascal Bührer den Regisseur gesehen hat. Falk: „Pascal war der Chef, der auf der Mitte eine super Organisation hatte.“ Die Arbeit von Trainer Michel Abt fruchtet, sagt Falk, das hebt aber auch der erneut starke Torhüter Matej Ašanin hervor. „Der Trainer vertraut uns“, schreibt Rechtsaußen Falk die verbesserte Chancenauswertung auch der neuen Variabilität im Spiel zu, aber auch der Tatsache, dass Abt dem Einzelnen Selbstvertrauen einflößt. „Die harte Vorbereitung beginnt sich jetzt auszuzahlen“, sagt Ašanin, der „mehr Intelligenz“ als früher im Spiel der eigenen Mannschaft sieht. „Nach dem 15:15 mussten wir kämpfen. Aber über 30 Tore, zum dritten Mal im fünften Spiel, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt der überzeugende Eulen-Keeper. Ašanin spielte 60 Minuten, mochte seinen Freund und Kollegen Urbič , der ihn gut coachte, im Hochgefühl des Sieges nicht vergessen: „Žiga hatte in Potsdam super gehalten …“ Nach zwei trainingsfreien Tagen startet Michel Abt die Vorbereitung auf das Spiel nächsten Samstag (19.30 Uhr) beim HSC 2000 Coburg. Nach dem 33:28-Sieg in Hagen hat Coburg jetzt 6:4 Punkte.

 

Quelle: PM Eulen Ludwigshafen

Die Eulen Ludwigshafen Herren

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