Die Handballer des SC DHfK hatten am Donnerstagabend kein leichtes Spiel vor der Brust. Sie mussten nicht nur den Galliern von der HBW Balingen-Weilstetten die Stirn bieten, sondern auch mit widrigen Umständen zurechtkommen. Bisher hatten in dieser Saison trotz 3G bzw. 2G-Einschränkungen durchschnittlich 3.000 Handballfans die Heimspiele des SC DHfK Leipzig besucht. Diesmal waren überhaupt keine Fans zugelassen. Aber die Grün-Weißen meisterten diese Herausforderung trotz fehlender Unterstützung mit Bravour und gewannen – vor allem dank einer starken zweiten Halbzeit – deutlich mit 31:24 (16:15).
Dabei hatte das Spiel aus Leipziger Sicht alles andere als gut begonnen. Die ersten Angriffe der Hausherren gingen allesamt in die Hose, Balingen hingegen kam optimal in diese Begegnung. Vladan Lipovina, Tobias Heinzelmann und Jona Schoch trafen in den Leipziger Kasten, sodass die Gäste nach nur zwei Minuten mit 0:3 führten. Offensichtlich benötigten die DHfK-Männer doch länger als erhofft, sich an die zurückgekehrte Geisteratmosphäre in der QUARTERBACK Immobilien ARENA zu gewöhnen. Obendrein musste Kapitän Alen Milosevic auch noch für zwei Minuten auf die Bank.
Doch in Unterzahl wachten die Leipziger auf! Marko Mamic sorgte für die ersten beiden Tore seiner Mannschaft und nach Ablauf seiner Zeitstrafe netzte Alen Milosevic zum 3:3. In der neunten Minute war es dann Lukas Binder, der zur ersten DHfK-Führung traf. Leipzig erhöhte auf zwei Treffer zum 7:5 bzw. 8:6, aber so richtig bekam der SC DHfK das Spiel trotzdem nicht unter Kontrolle. Nach 20 Spielminuten lagen die Gäste wieder mit 11:12 vorn.
In der Endphase der ersten Hälfte ging es weiter hin und her. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel lag Balingen erneut in Front. Gregor Remke, Patrick Wiesmach und Keeper Joel Birlehm setzten die Schluss-punkte des ersten Durchgangs, sodass Leipzig mit einer ganz engen 16:15-Führung in die Kabine ging.
In der zweiten Halbzeit waren die anfänglichen Ladehemmungen dann plötzlich wie weggeblasen. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff war der Vorsprung auf 22:18 angewachsen, in der 43. Spielminute erhöhte Patrick Wiesmach sogar auf 25:19. Als Alen Milosevic nach 50 Minuten zum 29:21 traf, wussten alle DHfK-Sympathisanten in der ARENA – die Aufbauhelfer, die Sicherheitskräfte und das Reinigungspersonal – dass sich die Grün-Weißen diesen Heimsieg nicht mehr nehmen lassen.
Auch die Abwehr des SC DHfK stand jetzt äußerst sattelfest und lies in der zweiten Hälfte lediglich neun Gegentore zu. Großen Anteil daran hatte Nationaltorwart Joel Birlehm, der am Ende 14 Paraden und 37 Prozent gehaltene Bälle vorzuweisen hatte. Zum Vergleich: Die Schlussmänner der Balinger konnten bis zur 40. Spielminute tatsächlich keinen einzigen Ball abwehren. Die nicht erfolgreichen Abschlüsse der Leipziger waren bis dato allesamt neben dem Tor gelandet. Oskar Sunnefeldt markierte schließlich den letzten Leipziger Treffer des Abends. Mit 31:24 feierten die körperkulturellen Handballer einen letztlich ungefährdeten Heimsieg und verbessern ihre Bilanz auf 14:14 Punkte.
Jens Bürkle (Trainer HBW Balingen-Weilstetten):
„Herzlichen Glückwunsch an Leipzig zu einem verdienten Sieg. Wir haben selbst eigentlich ein gutes Spiel gemacht. Bis zum 19:18 halten wir gut mit und schaffen es, trotz unserer Personalprobleme, gut zu verteidigen und mutig zu kontern. Damit bin ich sehr zufrieden. Danach bricht uns nach und nach die Substanz weg und wir geraten ins Hintertreffen. Mit den Paraden von Birlehm und dem konsequenten Angriffsspiel der Leipziger nach der Halbzeit ziehen sie in dieser Phase dann auch verdient weg. Nach dem 23:18 ist das Spiel für uns weg. Ich finde, dass das Ergebnis am Ende in der Höhe vielleicht etwas zu deutlich war, bin dennoch mit unserer Leistung heute zufrieden.“
André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich bin sehr froh, dass wir heute gewonnen haben und kann mit der Leistung der Jungs zufrieden sein. Wir sind sehr schwach in die Partie gestartet und haben Balingen gleich zum Kontern eingeladen. Bis zum Ende der ersten Halbzeit haben wir nicht so gespielt, wie wir es uns vorgenommen haben. Da sind natürlich auch die fehlenden Fans ein Faktor. Jeder, der sonst hier in der Halle ist, fehlt uns. In der Halbzeit haben wir uns aber gefangen und konnten uns in der zweiten Hälfte in allen Bereichen verbessern. Im Tor, in der Verteidigung und im Angriff haben wir die Leistungssteigerung gezeigt, die wir für den Sieg gebraucht haben. Ich bin froh darüber, dass das so geklappt hat. Auch die Jungs von der Bank haben gute Leistungen gezeigt und uns in den wichtigen Phasen verstärkt. Ich freue mich für die Jungs und über den Sieg.“
Spielstatistik
SC DHfK Leipzig gegen HSG Wetzlar 31:24 (16:15)
Tore SC DHfK: Wiesmach 7, Binder 4, Mamic 4, Ivic 4, Milosevic 3, Sunnefeldt 3, Jotic 2, Ernst 1, Remke 1, Witzke 1, Krzikalla 1
Tore Balingen-Weilstetten: Heinzelmann 5, Zintel 4, Beciri 3, Scott Junior 3, Schoch 3, Lipovina 3, Strosack 2, Huber 1
Siebenmeter: Leipzig 1/2, HBW Balingen-Weilstetten 1/2
Zeitstrafen: Leipzig 8 Min, HBW Balingen-Weilstetten 10 Min
Schiedsrichter: Fedtke, Julian / Wienrich, Niels
Zuschauer*innen: Keine
Quelle: PM SC DHfK Leipzig