MT ohne Druck nach Flensburg? – Nicht ganz!

16.05.2019 12:44
Kreisläufer Felix Danner freut sich wieder auf das Duell mit seinem ehemaligen MT-Positionskollegen Johannes Golla . (Foto: A.Käsler)
Zum vorletzten Mal in dieser Saison muss Handball-Bundesligist MT Melsungen die Koffer packen. Am Donnerstag heißt der Einsatzort Flensburg. In der dortigen Flens-Arena werden Lemke & Co. vom Tabellenführer und vom amtierenden und womöglich auch nächsten Deutschen Meister erwartet. Insofern hat die MT, derzeit Fünfter, als Außenseiter “nichts zu verlieren”, wie es in solchen Fällen so schön heißt. Anwurf in der bereits ausverkauften Halle ist um 19:00 Uhr. SKY überträgt live und beginnt um 18:30 Uhr mit der Vorberichterstattung.

“Wir haben uns zu Beginn dieser Woche zusammengesetzt, um uns auf die letzten vier Spiele der Saison einzustimmen. Dabei ist es eigentlich unerheblich, ob wir als nächstes in Flensburg und dann zuhause gegen Hannover ranmüssen. Wir wollen so viele Punkte wie möglich aus diesen Begegnungen holen, am liebsten natürlich alle. In erster Linie geht es also um uns, weniger darum, wer die Gegner sind”, verrät Heiko Grimm.

Der MT-Trainer ist sich sicher, dass Flensburg im Meisterschaftskampf extrem unter Druck steht. Genau da müsse seine Mannschaft ansetzen und versuchen, den Gegner aus dem Rhythmus zu bringen. Aber Grimm weiß auch: “Mit einem 08/15-Spiel wird uns das nicht gelingen. Da müssen wir schon etwas Außergewöhnliches leisten”. Dabei setzt er auf den gleichen Kader wie zuletzt gegen die Rhein-Neckar Löwen. Und der bedeutet – bis auf den noch rekonvaleszenten Julius Kühn – Bestbesetzung.

Dennoch hatte die MT am letzten Sonntag gegen die Kraichgauer mit 23:26 das Nachsehen. Nach einer tollen Eröffnungsviertelstunde vor ausverkauften Rängen und einer Fünf-Tore-Führung verspielten die Rotweissen im zweiten Durchgang schlichtweg alles. Das war insofern besonders ärgerlich, weil man durch eigene Zaghaftigkeit den Gegner aufgebaut hat. Da müssen die Bartenwetzer in Flensburg schon einen gänzlich anderen Kurs einschlagen, um überhaupt eine Chance zu haben.

Kreisläufer Felix Danner freut sich schon auf das Wiedersehn mit seinem früheren Positionskollegen Johannes Golla: “Natürlich ist das toll, gegen einen ehemaligen Mannschaftskameraden zu spielen und zu sehen, wie er sich in dieser großen Mannschaft entwickelt hat. Das freut mich einerseits, andererseits möchte ich natürlich gegen ihn gewinnen”.

Auch Kapitän Finn Lemke gibt sich angriffslustig: “Wir würden schon gern Meisterschaftsentscheider sein. Aber das ist nicht das Wichtigste. Wir brauchen die Punkte und gehen deshalb voll auf Sieg. Dazu werden wir mutig nach vorne spielen, um möglichst schnelle Tore zu machen”.

Apropos Meisterschaftsentscheider: Wie das geht, haben die Nordhessen ja bereits bewiesen, als sie in der vergangenen Saison durch einen Überraschungssieg beim praktisch designierten Titelträger Rhein-Neckar Löwen der SG Flensburg-Handewitt auf den Thron verholfen haben.

Die Flensburger haben sich übrigens durch ihre 18:20-Niederlage am vergangenen Sonntag beim ärgsten Verfolger THW Kiel nochmal in Zugzwang gebracht. Denn dadurch haben die Zebras nach Pluspunkten mit ihnen gleichgezogen, allerdings bei einem Spiel mehr. Verlöre die SG also gegen die MT, wäre Kiel aufgrund des weitaus besseren Torverhältnisses zunächst an der SG vorbei.

SG-Trainer Maik Machulla muss am Donnerstag höchstwahrscheinlich auf den angeschlagenen Abwehrchef Tobias Karlsson verzichten. Mehr Verantwortung in der Deckung sollen demzufolge Anders Zachariassen, Johannes Golla und Simon Hald übernehmen. “Wir wissen in diesem Spiel um die Schwere der Aufgabe”, so der Coach.

Genauso spannend wie der Kampf an der Spitze, ist der um die internationalen Startplätze. Die MT will in der kommenden Saison liebend gerne im Europapokal antreten und muss dazu den derzeitigen 5. Rang halten. Kann sie in Flensburg nichts Zählbares ergattern, muss sie diesen Platz erst einmal den Füchsen Berlin überlassen. – So ganz ohne Druck reist die MT dann also doch nicht gen Norden.

Schiedsrichter in Flensburg:

Nils Blümel & Jörg Loppaschewski (beide Berlin), DHB-Aufsicht: Kay Holm.

Bisherige Vergleiche in der DKB Handball-Bundesliga:

27 Spiele, davon 22 Siege SG, 1 Sieg MT, 4 Remis.

Der letzte Vergleich: 06.12.2018, MT Melsungen - SG Flensburg-H. 18:24

Bisherige Vergleiche im DHB-Pokal:

2 Spiele, 2 Siege SG

Aktuelle Formkurve der letzten 4 Spiele:

MT: N - S - S - N

SG: S - S - S - N

Infos zum Gegner:

www.sg-flensburg-handewitt.de

Quelle: PM MT Melsungen

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