(gek) „Ich habe mich bei der Mannschaft für ihr professionelles Auftreten bedankt“, war einer der Kernsätze von Ben Matschke, die der TSG-Cheftrainer auf der Rückfahrt von Lübeck nach Ludwigshafen äußerte. „Sie hat während dieser zwei Tage, die wir zusammen waren, Lockerheit gezeigt und Spaß gehabt und arbeitete dennoch mit höchster Konzentration, war absolut fokussiert auf das Spiel.“ Der Lohn: Ein Zweier, eingefahren bei einem der heimstärksten Klubs in der Liga, der zum ersten Mal in eigener Halle gegen die Rothemden Punkte ließ. Sehr zur Freude von zwölf Fans, die nach den 60 Minuten regelrecht euphorisiert die Halle verließen.
Das Team um Kapitän Philipp Grimm lieferte in der Hansehalle gegen den VfL Bad Schwartau eine phantastische Partie ab und gewann beim Tabellennachbarn mit 34:28. Die Abwehr vor einem im ersten Durchgang überragend haltenden Keeper Kevin Klier war die Basis für ein herausragend erfolgreiches Tempospiel der Eulen, die dem Gastgeber schon in der ersten Halbzeit 18 Treffer einschenkten und mit einer 7-Tore-Führung den Kabinengang antraten. Auch in der zweiten Hälfte traten die Eulen mit einer großen Zielstrebigkeit auf und so hatte der VfL weiterhin „große Mühe mit dem Rückzug“, stellte Patrick Weber einen Aspekt besonders heraus und verwies damit auf das überaus effektive Tempospiel der Pfälzer. Die hatten am Ende 34 Tore geworfen, das ist auswärts die bislang beste Trefferzahl in dieser Runde. „Oh Mann, da waren vom Anfang an die Leinen los“, sagte Ben Matschke und freute sich ausdrücklich darüber, dass „wir den Plan so auf die Platte bekommen haben. Das war so nicht zu erwarten.“ Der 9. Auswärtssieg schraubte den Punktestand auf nun 43:23 Zähler und verbesserte die Tordifferenz auf plus 52, ein Aspekt, der am Ende womöglich den Aufstieg entscheidet.
Die TSG setzte durch David Schmidt den ersten Treffer, nachdem Kevin Klier gleich in der Anfangsminute einen Siebenmeter glänzend pariert hatte. VfL-Regisseur Markus Hansen gelang in der 5. Minute das 2:2, und in den folgenden Minuten sorgte ein 8:1-Lauf der Matschke-Combo für eine ruhige Halle. Die TSG lieferte ein perfektes Tempospiel ab, die Abwehr unterband immer wieder die gegnerischen Angriffe, und selbst ein mehrfaches Unterzahlspiel der Eulen steckten Gunnar Dietrich und seine Kollegen ohne nennenswerte Probleme weg. Auch den Ausfall von David Schmidt, der in der 27. Minute disqualifiziert wurde, kompensierte das Ensemble um Spielmacher Alex Feld auf bravouröse Art.
Zu Beginn der zweiten Hälfte knüpften die Eulen nahtlos an das an, was sie in der ersten 30 Minuten ausgezeichnet hatte: entschlossen, aggressiv in der Abwehr und effektiv im Abschluss. So erhöhte die TSG ihren Vorsprung auf acht, dann auf neun und in der 43. Minute erstmals auf zehn Tore. In der Folge verkürzte Bad Schwartau seinen Rückstand auf zwischenzeitlich sieben Treffer, doch in der 52. Minute lagen die Rothemden nach einem Dippe-Goal wieder mit neun Toren vorne. Die Entscheidung war längst gefallen und am Ende fuhren die Pfälzer einen hoch verdienten Sieg ein.
„Wir hatten uns sehr viel vorgenommen“, begann Patrick Weber das zu beschreiben, was sich während der zwei Tage, die das Team zusammen war, entwickelte. „Man spürte eine große Entschlossenheit und einen enormen Zusammenhalt sowie Willen, alle waren extrem konzentriert und fokussiert bei der Sache, von Lagerkoller keine Spur.“ Eine vorzüglicher Grundstein, wie sich später zeigen sollte. „So sind wir in dieses Spiel reingegangen und haben Vollgas gegeben.“ Der Shooter, der gleich ein Dutzend Tore warf, analysierte, dass „wir eine brutale 2. Welle gespielt haben, da sah der VfL schon sehr alt aus. Beeindruckend war, dass wir unseren Vorsprung in der zweiten Halbzeit noch ausgebaut haben. Das war optimal und top.“ Und resümierte: „Da ist richtig viel gut gelaufen.“
Am kommenden Mittwoch, 17. Mai 2017, steht das Derby gegen die SG Leutershausen auf dem Plan. Angeworfen wird dieser Vergleich um 19:30 Uhr, Tickets gibt es unter www.eventimsports.de/ols/eulen und an der Abendkasse. „Es geht für beide um viel“, bringt Ben Matschke die Ausgangssituation ins Spiel. Die Spannung steigt merklich an, was die Aufstiegsplätze zwei und drei und den vierten Abstiegsrang betrifft. In vier Wochen weiß man mehr.
Die Statistik:
VfL Bad Schwartau: Mallwitz, Klockmann; Glabisch (3), Milde (2), Podpolinski (4), Hansen (1), Zimmermann, Waschul, Schult (4), Fuchs (4), Claasen (1), Wischniewski (4/2), Schlichting, Metzner (5); Trainer: Torge Greve
TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Klier, Lenz; Grimm (5/2), Dietrich (2), Heß (1), Feld (3), Remmlinger (1), Falk (1), Durak, Weber (12), Dippe (5), Slaninka (1), Haider, Schmidt (3); Trainer: Ben Matschke
SR: Alan Schaban & Matthes Westphal (beide aus Berlin)
Zuschauer: 1767
Zeitstrafen (in Min.): 4:18, Waschul (50.) – Weber (14.), Dippe (14., 41.), Slaninka (38.), Dietrich (24.), Heß (28., 58.), Feld (39.)
Rote Karte: Hansen (17.) – Schmidt (27.)
Siebenmeter: 3/2 – 2/2, Glabisch scheitert an Klier (1.)
Spielfilm: 2:2 (5.), 2:8 (12.), 4:11 (16.), 7:14 (21.), 9:16 (25.), 11:18 (HZ) – 13:22 (36.), 16:24 (41.), 18:27 (45.), 22:31 (52.), 25:32 (57.), 28:34 (Ende)
Quelle: PM TSG Ludwigshafen-Friesenheim