ThSV Eisenach unterliegt nach überaus couragierte Leistung den Rhein Neckar Löwen 30:41
Eine Woche vor dem Punktspielstart absolvierten die Handballbundesligisten die 1. DHB-Pokal-Runde, im Turnierform im Final-Four-Modus ausgetragen. Eine davon wurde in Darmstadt ausgetragen. Der Pokal hat bekanntlich sine eigenen Gesetze, lebt von Überraschungen. In der Halle am Böllenfalltor lief alles nach Plan. Am Samstag bezwang Zweitbundesligist ThSV Eisenach den gastgebenden Drittligisten NSG Groß Bieberau/Modau klar mit 31:20 (18:11). Im nschluss wies der deutsche Meister Rhein Neckar Löwen den vom ehemaligen Eisenacher Spieler und Trainer Runar Sigtryggsson betreuten Erstliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten mühelos mit 41:28 (18:11).
Die Rollen für das Endspiel dieser Pokalgruppe – ThSV Eisenach gegen die Rhein Neckar Löwen - waren klar verteilt. Das erwartete Endresultat leuchtete mit einem 30:41 (13:21)auch am Ende auf der Anzeigetafel, doch der Underdog von der Wartburg verkaufte sich gegen den mit nationalen und internationalen Stars gespickten Meister und Pokalsieger überaus respektabel. Neben großem kämpferischem Einsatz gefielen die Thüringer auch mit vielen guten spielerischen Aktionen. Rückraumspieler Matthias Gerlich setzte 12 Duftmarken, schmetterte 12 Bälle ein. „Er und Marcel Popa überzeugten zugleich in der Abwehr“, konstatierte Christoph Jauernik. „Das europäische Topteam zeigte uns natürlich die Grenzen auf“, ergänzte der Eisenacher Trainer. Regisseur Andi Schmid, Kreisspieler Rafael Baena Gonzales, Rückraumspieler Harald Reinkind und Torhüter Andreas Palicka bestimmten mit ihrer Klasse von Beginn die Partie. Doch die Thüringer agierten über die gesamte Distanz keinesfalls ängstlich. Im Gegenteil, sie nahmen beherzt die Zweikämpfe an, verließen erhobenen Hauptes unter mit viel Beifall bedacht das Parkett. „Ich hatte wohl den schwersten Job, flogen die scharf platzierten Bälle aus dem 7-Meter-Bereich auf mich zu“, stellte ThSV-Keeper Jan-Steffen Redwitz zur Pause fest. Das Eisenacher Trainergespann Jauernik/Kühr sorgte dafür, das alle Spieler in den Genuss eines längeren Einsatzes gegen die Rhein Neckar Löwen kamen. „Diese zwei ersten Wettkampfspiele stimmen uns optimistisch für die Punktspielsaison“, erklärte Christoph Jauernik.
Andi Schmid mit Zungenschnalzern
Erwartungsgemäß übernahm der deutsche Meister und Pokalsieger sofort die Kontrolle (1:4, 7./4:9, 12.). Die Eisenacher versteckten sich nicht. Marcel Niemeyer traf im Nachsetzen (13.), verwandelte einen Redwitz-Steilpass (17.). „Garniert“ wurde die erste Halbzeit von „Zungenschnalzern“ eines Weltklasse-Spielers Andi Schmid, der auch mit spektakulärem Rückhandtreffer einnetzte (23.). Raunen ging durch das Rund, wenn Eisenachs Shooter Matthias Gerlich abzog, wie beim 12:19 (28.).
Alle ThSV-Spieler erhielten längere Einsatzzeiten
Einer Dublette Gerlich- Niemeyer entsprang das 16:22 (33.). Die Rhein Neckar Löwen zogen wieder an, nutzten nahezu jeden Eisenacher Fehlwurf zu rasantem Umschaltspiel zum 16:26 (38.). Doch die Wartburgstädter meldeten nicht Land unter. Christoph Jauernik brachte neues Personal, das sich mit ganz viel Herzblut gegen die Weltstars stemmte. Jeder Torerfolg wurde bejubelt. Nach kurzer Verschnaufpause kehrte Matthias Gerlich zurück, gab erfolgreich Kostproben seines Wurfrepertoires. Der zur Halbzeit ins ThSV-Gehäuse eingewechselte Sebastian Brand parierte gegen den freien Bogdan Radivojevic (50.), parierte auch einen Siebenmeter von Jerry Tollbring (56.). Dazwischen lagen handballerische Delikatessen der Rhein-Neckar Löwen. Willy Weyhrauch markierte den 30. Treffer des ThSV Eisenach.
Statistik
ThSV Eisenach: Redwitz, Brand; Iffert, Wöhler (2), , Meoki (2), Gerlich (12/1), Miljak (2), Urban (1/1), Richardt (1), Popa (2), Mürköster (1), Niemeyer (4), Weyhrauch (1), Saul (2)
Rhein Neckar Löwen: Apelgren, Palicka; Schmid (4), Blinac, Sigurdsson, Radivojevic (4), Baena (5), Tollbring (7), Rnic (5), Larsen (2), Pekeler (2), Groetzki, Reinkind (9), Taleski, Guardiola (3), Petersson
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 2 x 2 Min.
Rhein Neckar Löwen 1 x 2 Min.
Siebenmeter: ThSV Eisenach 2/2
Rhein Neckar Löwen 1/0
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich
Zuschauer: 1.100
Quelle: PM Th. Levknecht