„Muss jedem bewusst sein, dass wir uns aus der Situation rausballern können“: Chris Berchtenbreiter kämpferisch vor Doppelspieltag
11.09.2017 13:40
HSG-Kreisläufer Chris Berchtenbreiter (Foto: Peter Pisa)
Chris Berchtenbreiter selbst lieferte gegen Eintracht Hildesheim eine starke Partie ab, doch nach der dritten knappen Niederlage der HSG Konstanz im dritten Saisonspiel (27:28) saß die Enttäuschung beim Kreisläufer-Kraftpaket tief. Im Interview mit HSG-Pressesprecher schildert er seine Gefühle, analysiert die fehlenden „Kleinigkeiten“ und fordert 120 Prozent sowie eine Leistungssteigerung in den nächsten Partien.
Chris, was sagst Du nach der dritten bitteren Niederlage zur Chancenverwertung und der Abwehrarbeit?
Natürlich ist ein 0:6-Saisonstart bescheiden, zumal wir immer etwas Zählbares hätten mitnehmen können – wenn nicht sogar müssen. In der ersten Halbzeit waren wir klar die bessere Mannschaft, obwohl wir mit einem Tor Rückstand in die Pause gehen, weil wir inkonsequent verteidigt haben. Und nach wie vor haben wir viel zu viele freie Fehlwürfe, das bricht uns am Ende immer wieder das Genick. Auch aus der ersten Halbzeit hätten wir viel mehr Kapital schlagen und mit drei, vier Toren wegziehen müssen. Das hätte uns vielleicht am Ende den Sieg gebracht.
Was fehlt im Moment, dass die knappen Spiele – im Gegensatz zur letzten Saison – nicht für die HSG entschieden werden können?
Das ist schwer an ein paar bestimmten Kriterien festzumachen. Ich glaube einfach, dass wir noch nicht bei hundert Prozent sind. Wir müssen jetzt alles tun, um schnellstmöglich wieder dorthin zu kommen und an unsere besten Leistungen anzuknüpfen. Wenn wir uns jetzt runterziehen lassen und uns nicht steigern, wird es eine sehr, sehr schwere und ungemütliche Saison – noch schwerer, als sie ohnehin schon ist. Wie gesagt: Wir müssen dort schnellstmöglich herausfinden und uns wieder fangen.
Wie kann das gelingen?
Vielleicht müssen wir jetzt schon jedes Spiel als kleines Endspiel sehen, damit die Emotionen uns dabei helfen, das gerade fehlende Glück zu erzwingen. Jeder mit 120 Prozent, dann kommt dies zurück und wir gewinnen solche Spiele, in denen wir auf Augenhöhe sind. Es nützt aber nichts, daran zu denken, dass die Spiele in Düsseldorf und gegen Hildesheim auch mit 4:2 Punkten für uns ausgehen hätten können. Wir müssen noch mehr reinlegen, als wir es ohnehin schon tun. Es wird jetzt nicht leichter, sondern schwerer. Gemeinsam müssen wir uns befreien.
Am kommenden Wochenende gibt es, wie Cheftrainer Daniel Eblen sagte, die „doppelte Chance etwas gutzumachen“. Wie blickst Du auf den ersten Doppelspieltag voraus?
Den Kopf zu einem solch frühen Zeitpunkt in den Sand zu stecken bringt auf gar keinen Fall etwas. Es sind drei Partien absolviert, 35 liegen noch vor uns. Es sind noch genug Punkte zu holen. Saarlouis steht genauso wie wir mit null Punkten da. Da muss sich jeder bewusst sein, um was es geht und dass wir uns dort aus dieser Situation rausballern können. Das muss einfach der Fall sein, es gibt keine Ausreden mehr. Da muss jeder wieder mit hundert Prozent und mehr auf der Platte stehen. Eisenach am Sonntag ist eine Topmannschaft, keine Frage. Aber wir haben gezeigt, dass wir – gerade zu Hause – auch haushohe Favoriten schlagen können. Es ist alles möglich, aber zuerst zählt nur Saarlouis.
Fragen: Andreas Joas
Weitere Informationen unter:
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Quelle: PM HSG Konstanz