Der HSV Handball setzt sich im Achtelfinale des DHB Pokals durch und besiegt die Rhein-Neckar Löwen, nach Verlängerung, mit 33:32 (31:31) (28:28) (12:14). Vor 6.513 Zuschauern in der gut gefüllten SAP Arena in Mannheim kam der HSV gut ins Spiel, sah sich nach einer schwächeren Phase zur Halbzeit aber mit 12:14 in Rückstand.
Im zweiten Durchgang entwickelte sich eine spannende und umkämpfte Partie, in der die Löwen kurz vor dem Ende noch mit vier Toren führten. Der Deutsche Meister kämpfte sich aber zurück und erreichte mit 28:28 die Verlängerung. In der ersten Hälfte der Verlängerung fielen auf beiden Seiten drei Tore und bei 31:31 wurden die Seiten erneut gewechselt. In den letzten fünf Minuten gingen zunächst die Löwen in Führung, aber durch zwei HSV-Treffer drehte der Deutsche Meister das Spiel und hatte das glücklichere Ende, mit 33:32, auf seiner Seite. Bester Werfer auf Seiten der Hamburger wurde, bei seinem Comeback, Michael Kraus, der alle seine acht Siebenmeter verwandelte und insgesamt neun Tore erzielte. Für die Löwen erzielte Uwe Gensheimer ebenfalls neun Treffer.
Ausgeglichene erste Hälfte führt zu 12:14-Pausenrückstand
Die erste Führung des Spiels konnten die Rhein-Neckar Löwen, mit dem 1:0, in der zweiten Spielminute erzielen. Aber der HSV glich, durch Pascal Hens, postwendend zum 1:1 aus (2. Minute) und ging in der dritten Minute durch Michael Kraus, der sein Comeback zunächst an der Siebenmeter-Linie feierte, mit 3:2 in Front. Die Hamburger Abwehr stand gut und ermöglichte so Ballgewinne, die durch ein agiles Angriffsspiel in Tore verwandelt wurden. In der 13. Minute stand so ein 6:3 aus Sicht der Gäste an der Anzeigentafel. Kurz darauf konnten die Löwen zwar den Anschlusstreffer zum 5:6 erzielen (14.), aber der HSV legte nach und Marcin Lijewski erzielte das 8:6 (16.). Eine Minute später musste das Team von Per Carlén allerdings den Ausgleichstreffer zum 8:8 hinnehmen. In der Folge entwickelte sich eine umkämpfte Partie, die von vielen Unterbrechungen geprägt war. In der 26. Minute stand es bei 11:11 weiterhin Unentschieden, bevor die Löwen zwei Tore nachlegen konnten und ihrerseits wieder mit 13:11 in Vorlage gingen. Bis zum Pausenpfiff erzielten beide Teams jeweils noch ein Tor und mit einem 12:14-Rückstand für die Hanseaten ging es in die Pause.
Nach fünf Toren Rückstand in die Verlängerung gekämpft
Die zweite Halbzeit begann gut für den HSV. Zweimal Renato Vugrinec und Matthias Flohr drehten den Halbzeit-Rückstand bis zur 35. Minute in eine eigene 15:14-Führung. Doch durch vier Treffer in Folge waren es die Löwen, die ihrerseits wieder in Front gingen und in der 39. Minute mit 18:15 führten. Beim 17:18 (41.) war der Anschluss aber wiederhergestellt und eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit lagen die Carlén-Schützlinge weiterhin mit einem Tor im Hintertreffen (19:20). In den nächsten Minuten riss der Faden bei den Hanseaten und die Mannschaft von Gudmundur Gudmundsson konnte bis zur 53. Minute auf 26:21 davonziehen. Der Meister steckte aber nicht auf und verkürzte binnen zwei Minuten auf 24:26. Nun legten aber wieder die Löwen nach, und vier Minuten vor dem Ende bejubelten die heimischen Fans das 28:24 ihrer Mannschaft und waren sich dem sich dem Einzug ins Viertelfinale schon fast sicher. Aber durch einen wahren Kraftakt kämpfte sich der HSV erneut zurück ins Spiel und erzielte, durch zwei Treffer von Bertrand Gille, sowie jeweils einen durch Blazenko Lackovic und Hans Lindberg in der 60. Minute erneut den Ausgleich. Sekunden vor dem Schlusspfiff hätte es sogar fast noch für den Hamburger Sieg-Treffer in den regulären 60 Minuten gereicht, aber Hans Lindberg kam nicht mehr zum Abschluss und mit 28:28 ging es in die Verlängerung.
Verlängerung endet mit 33:32 für den HSV
Die Verlängerung sollte genauso spannend bleiben wie das gesamte Spiel. Blazenko Lackovic erzielte in der 61. Minute die erneute Führung für seine Mannschaft (29:28), aber die Mannheimer glichen auf der Gegenseite eine Minute später aus. Und so ging es weiter. Der HSV legte vor und die Löwen zogen nach, sodass es nach 65 Minuten immer noch unentschieden stand (31:31). In den letzten fünf Spielminuten legten dann zunächst die Rhein-Neckar Löwen das 32:31 vor (66.). Dieser Treffer sollte aber der letzte der Gastgeber an diesem Abend bleiben. Marcin Lijewski erzielte in der 67. Minute den Ausgleich zum 32:32 und in der Folge bestimmten die Abwehrreihen und Torhüter das Geschehen. Michael Kraus war es dann, der in der 70. Minute seinen achten Siebenmeter verwandeln konnte und das 33:32 erzielte. In den letzten 30 Sekunden versuchten die Löwen noch einmal alles, aber die HSV-Abwehr stand sicher und Dan Beutler, der am Ende auf 17 Paraden kam, hielt den letzten Wurf und damit den Sieg und den Einzug ins Viertelfinale fest. Nach dem hart erkämpften Sieg war der Jubel auf Hamburger Seite groß und der HSV Handball ist nur noch einen Sieg vom Lufthansa Final Four in der heimischen O2 World entfernt.
Stimmen zum Spiel:
Per Carlén (Trainer HSV Handball): „Beide Mannschaften haben gut und hart gekämpft. Ich bin vor allem mit der Moral zufrieden. Fünf Minuten vor dem Schluss lagen wir noch mit vier Toren zurück, aber haben uns super zurückgekämpft. Es war ein typisches Pokalspiel, bei dem zum Schluss die glücklichere Mannschaft gewonnen hat. Es war ein schönes Handballspiel und ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg. Nach den Niederlagen in der Bundesliga, war so ein Erfolgserlebnis wichtig für uns.“
Gudmundur Gudmundsson (Trainer Rhein-Neckar Löwen): „Glückwunsch an den HSV. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, weil wir über die gesamte Spielzeit gut waren und unser taktisches Konzept gut umgesetzt haben. Dann nach der Verlängerung zu verlieren tut schon weh. Wir wollten mehr erreichen, aber es war heute, mit dem Ausfall von Krzystof Lijewski, sehr schwer. Trotzdem Kompliment an meine Mannschaft für ihre Leistung. Wir müssen akzeptieren, dass wir gegen eine gute Mannschaft verloren haben.“
Thorsten Storm (Manager Rhein-Neckar Löwen): „Es wäre für beide Mannschaften ein glücklicher Sieg gewesen. Heute war das leider der HSV. Trotz der Ausfälle haben wir sehr gut gespielt und ich bin stolz ein Löwe zu sein. Wir haben eine super Leistung gezeigt, sowohl taktisch als auch kämpferisch. Der HSV hat es aber auch verdient zu gewinnen, weil sie sich sehr gut zurück ins Spiel gekämpft haben.“
Dan Beutler (Torhüter HSV Handball): „Ich finde wir haben unglaublich gut gekämpft. Wir waren lange hinten und haben dann gerade noch die Kurve bekommen. Durch die Einstellung und den Kampf haben wir es uns auch verdient, auch wenn beide Mannschaften das Spiel hätten gewinnen können. Es war sehr wichtig, so ein enges Spiel für uns zu entscheiden.“
Michael Kraus (Rückraummitte HSV Handball): „Wir wussten, dass es, nach den beiden Niederlagen in der Bundesliga, ein sehr wichtiges Spiel für uns wird. In der Kabine haben wir uns dann gesagt, dass wir nur über den Kampf zurückkommen können. Das hat dann auch gut funktioniert und uns den immens wichtigen Sieg eingebracht. Außerdem bin ich natürlich froh, dass ich endlich wieder spielen konnte und meinen Teil zu dem Sieg beitragen konnte.“
Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de/