Nanu, der Osten ist ja hell und freundlich
16.08.2017 9:47
Am Kreis sind ganze Kerle gefordert, Justin Mürköster beim jüngsten Testspiel der Eisenacher
Justin Mürköster, Neuzugang beim ThSV Eisenach, sieht Vorurteile nicht bestätigt
Schon vor dem Schulbeginn hatte der in Menden (Nähe Dortmund) geborene Justin Mürköster seine Leidenschaft für den Handball entdeckt. Beim VfL Platte Heide unter Übungsleiter Siegfried Motzki-Biele begann seine Handball-Kariere im Verein. Nach mehreren Stationen im regionalen Umkreis schloss er sich als 17-Jähriger TuSEM Essen an. Der Kreisläufer kam in der A-Jugend und im Zweitbundesligateam Männer des Traditionsvereins zum Einsatz. Neben dem Handball absolvierte er eine Ausbildung zum Anlagenmonteur, die er mit dem Gesellenbrief im Juni abgeschlossen hat.
„Ich wollte bei einem Verein anheuern, der nicht gegen den Abstieg spielt“, begründet Justin Mürköster seinen Wechsel zum ThSV Eisenach. Mit einer Ausstiegsklausel im Vertrag wurden bereits im Dezember 2016 über seinen Berater die Kontakte nach Eisenach geknüpft. Nicolai Hansen hatte frühzeitig signalisiert, dass er seine leistungssportliche Laufbahn beendet. „Der ThSV Eisenach war also auf der Suche nach einem Kreisläufer. Beim Spiel von TuSEM Essen in Eisenach hatte ich ja mit 6 Toren eine gute Visitenkarte hinterlassen“, erinnert sich der Anfang September das 21. Lebensjahr vollendende 1,96-Meter-Mann mit 108 Kilo Wettkampfgewicht. Die Entscheidung fiel schnell. „Der ThSV Eisenach, ein guter Verein mit viel Tradition. Eisenach, eine Stadt mit Vorzügen und Nachteilen einer Kleinstadt, die ich aus meinem 14.000-Einwohner-Staddteil in der Heimat kenne“, erklärt Justin Mürköster. „Zudem wollte ich mal Ost-Erfahrung sammeln. Ich bin positiv überrascht. Die Vorurteile aus meinem Umfeld fanden keine Bestätigung. Der Osten ist hell und freundlich, die Menschen in Eisenach sind ausgesprochen nett“, unterstreicht der Neuzugang des ThSV Eisenach.
Wir sprachen mit Justin Mürköster:
Wie sieht aus Ihrer Sicht das moderne Kreisläuferspiel aus?
Ausreichend Körper muss da sein. Grundstabilität, Präsenz, Explosivität, Schnelligkeit gehören dazu. Statt vielem Laufen, der heutige Kreisläufer muss robust und explosiv sein.
Also auch mindestens 100 Kilo wiegen?
Ich glaube, 100 Kilo ist ein Muss.
Mit Marcel Niemeyer, Hannes Iffert und Ihnen, sowie dem jungen finnischen Juniorenauswahlspieler Thomas Bobe als Anschlusskader, ist die Kreisposition vielfach besetzt.
Um als Mannschaft erfolgreich zu sein, sind mehrere gute Kreisspieler nötig. Konkurrenz belebt zudem die Leistungsentwicklung. Beim TuSEM Essen war ich ohne Konkurrenz, habe jede Partie durchgespielt. Die Kreisläuferposition ist eine ganz intensive, mit ganz viel Körperkontakt. Ich glaube, wir können uns in Eisenach gut ergänzen, einander helfen. Jetzt kann ich 100 Prozent geben, bin aber nicht über 60 Minuten auf höchstem Niveau gefordert. Die Mannschaft profitiert davon.
Sie sind noch ein junger Spieler. Kommt Ihnen die Alterstruktur beim ThSV Eisenach entgegen?
Wir haben eine sehr gute Mischung, einen guten Mix mit drei erfahrenen Spielern im Kader. Ich fühle mich wohl. Das Miteinander wird groß geschrieben; auch außerhalb des Handballparketts. Wir unternehmen viel zusammen.
Welches Ziel verfolgen Sie persönlich, welches erachten Sie für die Mannschaft als realisierbar?
Ein Platz unter den ersten Sechs muss unser Ziel sein. Das haben wir zur jüngsten Talkrunde mit unseren Fans noch einmal herausgearbeitet. Ich weiß, diese Liga mit Super-Aufsteigern und Erstliga-Absteigern mit ganz hoher Qualität, wird die schwerste 2. Liga seit Einführung der Eingleisigkeit. Ich werde versuchen, der jungen Mannschaft mit meiner Energie zu helfen, Impulse setzen, alle emotional mitreißen.
Th. Levknecht
Quelle: PM ThSV Eisenach