Neun Spiele ungeschlagen und dennoch große Enttäuschung: U23 der HSG Konstanz gibt Zehn-Tore-Führung aus der Hand

09.04.2018 13:20
In den letzten Sekunden hart gefoult und nun schwerer verletzt: Samuel Löffler musste neben der großen Enttäuschung in Waldkirch auch persönlich heftig einstecken. (Foto: Peter Pisa)
Südbadenliga: SG Waldkirch/Denzlingen – HSG Konstanz II 27:27 (10:17) Die U23 der HSG Konstanz bleibt auch im neunten Spiel in Folge ungeschlagen und hat am Samstag um 17 Uhr vor dem Zweitliga-Derby zwischen Konstanz und Balingen (20 Uhr) im absoluten Südbadenliga-Topspiel gegen Hofweier die Chance, mit einem Sieg Tabellenführer zu werden. Doch in Waldkirch herrschte nur Fassungslosigkeit, Wut und Enttäuschung auf Konstanzer Seite. Der Grund dafür lag neben dem 27:27-Remis vor allem an der Art und Weise des Zustandekommens. „Wir haben das Handballspielen vorne wie hinten komplett eingestellt“, war HSG-Trainer Matthias Stocker bedient, nachdem seine junge Mannschaft in der Schlussphase einen Zehn-Tore-Vorsprung aus der Hand gegeben hatte. In der 39. Minute schien ein solches Szenario undenkbar. Konstanz war nicht überragend, aber gut genug, um mit 21:11 im Breisgau zu führen. Alles deutete auf das neunte Erfolgserlebnis in Serie hin. Eine trügerische Sicherheit, die offenbar zu immer mehr Nachlässigkeiten im Konstanzer Spiel führte. Drei Sekunden vor Schluss jagte schließlich Andreas Fahrländer den Ball zum 27:27 in die Maschen, dann war Schluss. Die Talente der HSG waren am Boden, die Stimmung sowieso. Wie konnte das passieren? Stocker sucht noch lange danach nach den passenden Worten. „Uns ist der Zug zum Tor abhandengekommen, wir haben viele freie Chancen ausgelassen“, sucht er nach einer Erklärung für etwas, wofür es eigentlich keine Erklärung gibt, wie er sagt. „Und in der Abwehr haben wir wohl gedacht, nichts mehr machen zu müssen.“ Doch auch sich selbst nahm er von der Kritik nicht aus und fügte an: „Vielleicht hat auch der Trainer zu viel durchgewechselt.“ Doch der Reihe nach. Konstanz startete gut, überzeugte erneut mit einer starken Deckung und mit Sven Gemeinhardt und Lukas Herrmann zwei ordentlich haltenden Keepern, nachdem sich bei Moritz Ebert zwar der Verdacht auf Mittelfußbruch nicht bestätigt hat, aber dennoch eine Prellung und Kapselverletzung diagnostiziert wurde. Doch schon zu Beginn, als die HSG sich nach dem 6:6 auf 10:6 (19.) abgesetzt und zur Pause bereits sieben Tore Vorsprung erarbeitet hatte, war Stocker aufgefallen, dass „die Köpersprache nicht so gut war wie in den letzten Wochen. Es lief alles irgendwie selbstverständlich, mir haben die richtigen Emotionen gefehlt.“ Auswirkungen auf das Spiel hatte dies zunächst nicht. Luca Merz erhöhte auf 21:11 (39.) und brachte die HSG-Talente, die auf den bei der österreichischen B-Nationalmannschaft weilenden Samuel Wendel verzichten mussten, vermeintlich frühzeitig auf die Siegerstraße. Doch zu den bereits angesprochenen Defiziten gesellten sich nun einige technische Fehler und wachsende Unsicherheit, während Waldkirch/Denzlingen genauso plötzlich wieder an seine Chance glaubte und verbissen um diese kämpfte. Nach 49 Zeigerumdrehungen nahm das Unheil für die Gäste schließlich ihren Lauf. Noch 25:16 in Front, stellte die SG auf 20:25 und kam nach dem 27:24 der Gelb-Blauen vom Bodensee zwei Minuten vor dem Ende mit einer offenen Deckung und vorheriger doppelter Unterzahl der HSG doch noch zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich, weil Konstanz 45 Sekunden vor Schluss bei der Chance zur Entscheidung völlig frei über das Tor warf. „Danach werfen wir Waldkirch den Ball in die Hände“, ärgerte sich der HSG-Coach über viele Fehler seiner Mannschaft. Zu Beginn der letzten fünf Sekunden stürmte Samuel Löffler nochmals mit Vollgas nach vorne – und wurde hart gefoult, wobei er sich noch eine schwerere Verletzung zuzog. Die Konsequenz war jedoch nur ein Freiwurf, der nichts mehr einbrachte. „Wir haben uns selbst um den Sieg gebracht“, analysierte Stocker, „die jugendliche Unbekümmertheit der letzten Wochen, die uns zu vielen Siegen verholfen hat, wurde uns hier zum Verhängnis.“ Dennoch hat sein Team alles selbst in der Hand und kann sich am Samstag an die Tabellenspitze setzen. „Enttäuschung und Wut waren da“, so Stocker. „Aber wir sind nach wie vor das beste Rückrundenteam und gehen positiv in das Topspiel.“ SG Waldkirch/Denzlingen – HSG Konstanz II 27:27 (10:17) HSG Konstanz II: Sven Gemeinhardt, Moritz Ebert (Tor); Tim Zeiler (1), Jerome Portmann (3), Marius Oßwald, Joel Mauch, Jonas Hadlich, Pascal Mack (2), Patrick Volz, Samuel Löffler (6), Jonas Löffler (2), Luca Merz (5), Manuel Both (2), Joschua Braun (6/1). Weitere Informationen unter: www.hsgkonstanz.de Quelle: PM HSG Konstanz

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